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Sephardische Musik

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Gemälde: Jüdische Hochzeitsmusik in Marokko. 19. Jh.

Sephardische Musik ist die den sephardischen Juden eigene Musik, Sepharden sind mit den Aschkenasim und Mizrahim eine der drei ethnischen Hauptzweige der Diaspora Juden. Die Sepharden, waren ursprünglich auf die Iberische Halbinsel konzentriert, sind aber heute über die gesamte Mittelmeerregion verbreitet, da sie auch Jahrhunderte unter den Mizrahim gelebt haben. Die spanische Judenheit bleibt gleichwohl das Zentrum eines populären „sephardischen“ Musikstils.

Die sephardische Musik entstand im mittelalterlichen Spanien, vorgetragen von Cancioneros an Fürstenhöfen. Seither hat sie Einflüsse von Marokko, Argentinien, der Türkei, Griechenland und verschiedene spanische Volksmusikstile von Spanien und anderswo aufgenommen. Es gibt drei Arten sephardischer Lieder – Balladen und Unterhaltungslieder, Romanzen sowie geistliche oder liturgische Gesänge. Die Texte können in unterschiedlichen Sprachen vorgetragen werden einschließlich des Hebräischen für religiöse Gesänge sowie des Ladino.

Diese Gesangstraditionen verbreiteten sich von Spanien nach Marokko (die „westliche Tradition“) und in Teile des Osmanenreichs („östliche Tradition“) mit Griechenland, Jerusalem, Balkan und Ägypten. Die sephardische Musik passte sich einer jeden Region an: den nordafrikanische hochtönenden ausgedehnten Heultönen; den Balkan Rhythmen, z.B. im 9/8-Takt; und dem türkischen Maqam (Modus).

Die Sänger sind traditionsgemäß zumeist Frauen, die während der Hausarbeit singen. Diese Lieder sind normalerweise unbegleitet. Es gibt keine Harmonik. Tamburins und andere Perkussionsinstrumente werden zuweilen, besonders bei Hochzeitsliedern verwendet. Zusätzlich begleiten Oud- und Kanun-Musiker, heutige Interpreten beziehen zahllose weitere importierte Instrumente mit ein.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden einige populäre kommerzielle Plattenaufnahmen sephardischer Musik in Griechenland und der Türkei, später in Jerusalem und anderen Regionen der östlichen Tradition veröffentlicht. Die ersten Interpreten waren zumeist Männer, einschließlich der Türken Jack Mayesh, Haim Efendi und Yitzhak Algazi. Später kam eine neue Sängergeneration auf, viele von ihnen waren selbst keine Sepharden. Gloria Levy, Pasharos Sefardíes und Flory Jagoda waren bekannte Interpreten dieser östlichen Traditionsperiode. Yasmin Levy zählt zu einer neuen Sängergeneration, die das Ladino/ Judäo-Spanische Erbe neu interpretieren und mit andalusischem Flamenco kombinierien. In der Türkei schaffte es die Sephardische Musikgruppe Sefarad bis in die Top Ten.

Literatur

  • Cohen, Judith. Ladino Romance. 2000. In Broughton, Simon and Ellingham, Mark with McConnachie, James and Duane, Orla (Ed.), World Music, Vol. 1: Africa, Europe and the Middle East, pp 370-379. Rough Guides Ltd, Penguin Books. ISBN 1-85828-636-0

Liste der Interpreten

  • Ana Alcaide (Spanien)
  • Judi Frankel (USA)
  • Mor Karbasi (Großbritannien)
  • Yehoram Gaon (Israel)
  • George Dalaras (Griechenland)
  • Janet & Jak Esim (Türkei)
  • BraAgas (Tschechische Republik)
  • Avraam Perera (Israel)
  • Yasmin Levy (Israel)
  • Fortuna (Brasilien)
  • Daddo Dganit (Israel)
  • Rosa Negra - Fado Ladino (Portugal)
  • Glykeria (Griechenland)
  • Javier Ruibal (Spanien)
  • Los Desterrados (Großbritannien)
  • Françoise Atlan (Frankreich)
  • Soledad Bravo (Venezuela)
  • Joaquín Díaz González (Spanien)
  • Yosi Azulay (Israel)
  • Sefarad (Türkei)
  • David d'Or (Israel)
  • Esther Ofarim (Israel)
  • Stefanie Valadez (USA)
  • María Salgado (Spanien)
  • Montserrat Franco (USA)
  • Avishai Cohen (Israel)
  • Koby Israelite (Großbritannien)
  • Lampa Ladino (Russland)
  • Sarah Aroeste (USA)
  • Deleon (USA)
  • La Mar Enfortuna (USA)
  • Sophie Solomon (Großbritannien)
  • Adik Chezron (Deutschland)
  • Israeli Andaluzian Orchestra (Israel)
  • Sarband (Deutschland / Bulgarien / Türkei / Libanon)
  • Al Andaluz Project (Spanien)

Siehe auch

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sephardische Musik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.