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Schwaben (Bayern)

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Bezirk Schwaben, weitere Bedeutungen unter Schwaben (Begriffsklärung).
Schwaben
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Staat: Deutschland
Bundesland: Bayern
Verwaltungssitz: Augsburg
Größte Städte: 1. Augsburg
2. Kempten (Allgäu)
3. Neu-Ulm
4. Kaufbeuren
Fläche: 9.992,03 km²
Einwohner: 1.789.294 (31.12.2011)
Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner je km²
Bezirkstagspräsident: Jürgen Reichert (CSU)
Regierungspräsident: Karl Michael Scheufele
Webpräsenz:
Locator map RB Schwaben in Bavaria.svg Locator map Schwaben in Germany.svg
Lage in Bayern und Deutschland

Schwaben ist in Bayern sowohl ein Bezirk als auch ein Regierungsbezirk. Da er einen großen Teil des schwäbischen Siedlungsgebietes umfasst, der heute zu Bayern gehört, wird er landläufig auch Bayerisch-Schwaben genannt. Verwaltungssitz des Bezirks und gleichzeitig Regierungssitz des Regierungsbezirks ist Augsburg. Schwaben ist der einzige Teil des mittelalterlichen Herzogtums Schwaben, der noch heute den Namen Schwaben trägt, während die anderen Teile den heutigen Gebieten Baden-Württembergs, Oberbayerns, Frankreichs (Elsass), Österreichs und der Schweiz zugeordnet sind. Daraus ergibt sich im Alltag häufig eine Verwechslung Schwabens mit Baden-Württemberg, auch daher ist die Bezeichnung „Bayerisch-Schwaben“ verbreitet.

Gliederung

Die Bezirke sind in Bayern Selbstverwaltungskörperschaften, zu denen sich mehrere Kreise zusammengeschlossen haben. Die Kreise eines Bezirks gehören jeweils zu einem gleichnamigen Regierungsbezirk, dem Zuständigkeitsgebiet der Bezirksregierung (oft nur kurz Regierung) als staatlicher Mittelbehörde. Anders als bei den Landratsämtern, die gleichzeitig staatliche und kommunale Behörde sind („Janusköpfigkeit“), existieren hierfür in Bayern mit den Bezirksverwaltungen und den Regierungen getrennte Behörden.

Der Regierungsbezirk Schwaben umfasst vier kreisfreie Städte und zehn Landkreise:

Überblick über die größten Städte

Kreisfreie Städte

Landkreise

Frühere Landkreisnamen:

  • Der Landkreis Aichach-Friedberg hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Augsburg-Ost.
  • Der Landkreis Augsburg hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Augsburg-West.
  • Der Landkreis Donau-Ries hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Nördlingen-Donauwörth. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Nördlingen.
  • Der Landkreis Günzburg hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Günzkreis.
  • Der Landkreis Neu-Ulm hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Illerkreis.
  • Der Landkreis Ostallgäu hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Marktoberdorf.
  • Der Landkreis Unterallgäu hieß in der Übergangszeit vom 1. Juli 1972 bis zum 30. April 1973 Landkreis Mindelheim.

Gliederung vor der Kreisreform

Alte Landkreisgrenzen

Vor der Landkreisreform am 1. Juli 1972 hatte der Regierungsbezirk zehn kreisfreie Städte und 20 Landkreise:

Kreisfreie Städte vor der Kreisreform

Landkreise vor der Kreisreform

Geschichte

Westportal der ehemaligen Fürstbischöflichen Residenz in Augsburg

1803 wurde die Baierische Provinz Schwaben unter einer Landesdirektion in Ulm aus schwäbischen Gebieten, die durch den Reichsdeputationshauptschluss an Bayern fielen, gebildet. Teile wurden allerdings erst zwei Jahre später mit dem Frieden von Pressburg bayerisch. Im neuen Königreich Bayern wurden diese Teile 1808 in drei Kreise untergliedert (Oberdonaukreis, Lechkreis, Illerkreis), die 1817 zum Oberdonaukreis mit Verwaltungssitz Augsburg vereinigt wurden. 1837 wurde dieser in Anlehnung an das Herzogtum Schwaben, dessen ehemaligen Ostteil er bildet, in Kreis Schwaben und Neuburg umbenannt, wobei das Landgericht Neuburg an der Donau neu zum Kreis kam, die Landgerichte Aichach, Friedberg und Rain aber wieder zurück an Oberbayern fielen. Rain kam 1879 wieder an den Kreis. Im Jahre 1900 wurde im Zuge einer Neugliederung der Bezirke das Bezirksamt Schwabmünchen durch Aufteilung des Bezirksamts Augsburg errichtet. Im Jahr 1929 wurde das Bezirksamt Zusmarshausen aufgelöst. Die Gemeinden dieses Bezirksamtes wurden anschließend den Bezirksämtern Augsburg und Wertingen zugeordnet. 1938 wurde der Name Schwaben und Neuburg zu Schwaben gekürzt. 1939 wurden die Bezirksämter „reichseinheitlich“ in Landkreise umbenannt. Im Jahr 1940 verlor die Stadt Donauwörth den Status einer kreisunmittelbaren Stadt. 1944 trat der Landkreis Friedberg vom Regierungsbezirk Oberbayern zum Regierungsbezirk Schwaben über. Der Landkreis Lindau wurde 1945 als Teil der französischen Besatzungszone aus dem Regierungsbezirk aus-, 1955 jedoch durch einen Volksentscheid wieder eingegliedert. Während der Zeit trug es das historische deutsche Kfz-Kennzeichen FBY für „Französisch-Bayern“. 1972 fielen die Stadt und der Hauptteil des Landkreis Neuburg a.d. Donau sowie die Fuchstalgemeinden des bisherigen Landkreises Kaufbeuren an Oberbayern und der Hauptteil des bisherigen Landkreises Aichach an Schwaben.

Geografie

Die Landschaft Bayerisch-Schwaben liegt im Südwesten Bayerns und reicht vom Ries im Norden bis zum bayerischen Allgäu im Süden. Im Westen wird Bayerisch-Schwaben weitgehend von der Iller begrenzt, im Süden teilweise durch den Bodensee und im Osten durch den Lech bzw. durch den Lechrain. Es grenzt im Norden an Mittelfranken, im Osten an Oberbayern, im Süden an Tirol und Vorarlberg in Österreich, im Bodensee an den Kanton St. Gallen in der Schweiz und im Westen an Baden-Württemberg.

Naturräumliche Einheiten

(von Nord nach Süd):→ Naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands

Landschaften

größere Flüsse

Seen

Wirtschaft

Industrie
  • Textilindustrie
  • Tourismus
  • chemische Industrie
  • Maschinenbau

Der Strom wird im Regierungsbezirk, im Gegensatz zum restlichen Bayern, durch die RWE AG bereitgestellt.

Verkehr

Straßen

Autobahnen:

Bundesstraßen:

Wichtige Bahnlinien

Radwege

Wanderwege

Religionen

Schwaben ist wie Altbayern überwiegend katholisch, wenngleich eine wichtige protestantische Minderheit besteht, die sich vor allem im Nördlinger Ries und auf den ehemals reichsstädtischen Territorien Ulms und Memmingens befindet. Außer in den ehemaligen Reichsstädten Augsburg, Lindau, Memmingen, Nördlingen, Kaufbeuren und Kempten hielt sich die lutherische Konfession nur noch in wenigen einst reichsritterschaftlichen Orten (Bächingen an der Brenz, Burtenbach, Haunsheim). Die katholischen Christen werden hauptsächlich durch das Bistum Augsburg vertreten, im Landkreis Donau-Ries teilweise auch durch das Bistum Eichstätt. Das Allgäu ist fast ausschließlich katholisch.

In Augsburg gibt es auch eine jüdische Gemeinde.

Sprachliche Abgrenzung

Das traditionelle Verbreitungsgebiet westoberdeutscher (=alemannischer) Dialektmerkmale im 19. und 20. Jahrhundert. Bayerisch Schwaben liegt in dessen nordöstlichem Teil

Das Gebiet fiel in den Jahren nach der Säkularisation 1803 an Bayern. Lediglich der spätere Landkreis Aichach-Friedberg gehörte von Anfang an (seit dem 6. Jahrhundert) zu Bayern. Abgesehen vom altbayerischen Aichach werden schwäbisch-alemannische Dialekte gesprochen, doch auch in und um Aichach sind schwäbische Anklänge zu finden („Konnsch, muasch“ für kannst/musst), da es sich um einen im westlichen Altbayern typischen Übergangsdialekt handelt. Im Selbstverständnis sind die Aichacher jedoch trotz dieser dialektalen Besonderheit Oberbayern.

Die Sprachfärbungen weichen aufgrund des Dialektkontinuums von den in Württemberg gesprochenen schwäbischen Mundarten ab. Östliche Sprachgrenze gegenüber den bairischen Ortsdialekten ist der Lech mit einigen Verlagerungen um Augsburg, Landsberg/Lech, Schongau und Füssen. Dies ist sogar auf einer Landkarte erkennbar: Viele Orte westlich des Lechs enden auf dem schwäbisch-alemannischen -ingen, während viele Orte östlich des Lechs mit dem bairischen -ing enden.

Der Wortschatz der Dialekte von Bayerisch-Schwaben wird erfasst und beschrieben im Schwäbischen Wörterbuch. Die Sprachgeographie der verschiedenen Ortsdialekte ist dargestellt im Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben.

Bezirk

Bezirkstag

Zusammensetzung

Zusammensetzung des Bezirkstags[1]
Wahl CSU SPD FW Grüne FDP Die Linke REP ödp NPD GDP¹ BP Piraten Gesamt
2013[2] 13 4 3 2 1 1 1 1 1 27
2008 13 4 4 2 2 1 26
2003[3] 18 4 2 2 26
1998 17 8 2 1 1 29
1994 18 7 2 1 1 29
1990 18 7 2 1 1 29
1986 19 7 2 1 29
1982 20 8 1 29
1978 20 8 1 29
1974 20 8 1 29
1970 19 9 1 29
1966 16 10 1 2 29
1962 16 9 1 2 1 29
1958 16 7 1 3 2 29
1954 14 7 1 3 4 29

¹ 1954 und 1958 GB/BHE

Bezirkstagspräsidenten

Seit dem 16. Oktober 2003 ist Jürgen Reichert (CSU) Bezirkstagspräsident. Seine Stellvertreter sind Alfons Weber und Ursula Lax (beide CSU) sowie Wolfgang Bähner (SPD).

Wappen

Das Wappen wurde am 15. Oktober 1965 durch Bescheid des Bayerischen Staatsministeriums des Innern genehmigt.

Blasonierung: „Unter goldenem Schildhaupt, darin ein wachsender, rotbewehrter und golden nimbierter schwarzer Doppeladler, gespalten; vorne gespalten von Rot und Silber, hinten fünfmal schräglinks geteilt von Silber und Rot, überdeckt mit einem goldenen Pfahl.“

Der Adler des alten Reichs soll nicht nur die schwäbischen Reichsstädte Augsburg, Kaufbeuren, Memmingen, Kempten, Lindau, Donauwörth, Nördlingen, und (mit einigen Gebietsteilen) Ulm versinnbildlichen, sondern auch das ehemalige umfangreiche Reichsgut der Staufer und die reichsritterschaftlichen Territorien. Der von Rot und Silber gespaltene Schild des Hochstifts Augsburg ist stellvertretend für die geistlichen Territorien bis 1803, unter denen insbesondere das Fürststift Kempten, die Abteien Ottobeuren, Irsee, Roggenburg, Wettenhausen, Ursberg, Kaisheim und Elchingen, sowie das Damenstift Lindau zu nennen sind. Die hochstiftisch-augsburgischen Gebiete zogen sich von der Gegend südlich von Neresheim bis in die Allgäuer Alpen hin, so dass mit diesem Zeichen ein breiter Landstreifen links des Lechs unmittelbar angesprochen wird.
Mit dem alten Wappen der Markgrafschaft Burgau ist im Hoheitszeichen des Bezirks insbesondere Mittelschwaben mit Teilen der Landkreise Günzburg, Illertissen, Neu-Ulm und Krumbach vertreten. Darüber hinaus soll es an alle unmittelbaren weltlichen Territorien im schwäbischen Bereich bis zum Ende des alten Reichs erinnern, z.B. an die weithin verstreuten fuggerischen Gebiete, den Besitzkomplex der Linien des Hauses Oettingen um Nördlingen und schließlich auch an die alten wittelsbachischen Gebiete am Lech und an der Donau, sowie Wemding, Schwangau und Mindelheim. Statt heraldischer Hinweise auf die Wittelsbacher bot sich im vorliegenden Fall als schwäbische Besonderheit das Wappen der bis 1805 vorderösterreichischen Markgrafschaft Burgau an, das auch in künstlerischer Hinsicht einen guten Bezug zum farblich verwandten Augsburger Hochstiftswappen herstellt.

Flagge

Die Flagge ist Rot-Gelb gestreift mit aufgelegtem Bezirkswappen.

Literatur

  • Walter Heubach: Schwaben 1987. Ein Regierungsbezirk stellt sich vor. Globel-Verlag, Möglingen 1987.
  • Schwaben. Textheft zur Wandzeitung „Gesellschaft und Staat“, München 1994.
  • Dietrich Bessler: Der Bezirk – Partner seiner Bürger. In: Bayerisch Schwaben. Stadler-Verlag, Konstanz 1996, S. 265–275.
  • Dieter Draf u. a. (Hrsg.): Schwaben – Bayern – Europa. Zukunftsperspektiven der bayerischen Bezirke. Festschrift für Georg Simnacher, St. Ottilien 1992.
  • Pankraz Fried: Bayerisch Schwaben. Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung. München 1994.
  • Bernhard Hagel u. a.: Geschichte des Bezirkstags Schwaben. Bände I–V, Augsburg 1978 bis 1987.
  • Bernhard Hagel, Peter Klimm: Der Bezirk Schwaben: Vom Landrath zur modernen Selbstverwaltung. In: ebbes 2/1994, S. 20–22.
  • Johann M. Hübler: Bayerisch-Schwaben und Neuburg und seine Nachbargebiete. Eine Landes- und Volkskunde. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1901 (Digitalisat).
  • Stefan Heinze: Die Region Bayerisch Schwaben. Studien zum schwäbischen Regionalismus im 19. und 20. Jh.. Augsburg 1995.
  • Georg Simnacher: Schwaben und Europa. In: Bayerisch Schwaben. Konstanz 1996, S. 101–110.
  • Georg Simnacher: 150 Jahre bayerische Bezirke – ein Jubiläum am Beginn der vollen Selbstverwaltung. In: Schwaben – Tradition und Fortschritt. Konrad Verlag, Weißenhorn 1997, S. 1–10.
  • Georg Simnacher: Universität Augsburg und Bezirk Schwaben. In: Schwaben – Tradition und Fortschritt. Konrad Verlag, Weißenhorn 1997, S. 11–16.
  • Theo Stammen: Beneidenswert: Der Bezirk, die dritte kommunale Ebene in Bayern. In: ebbes 2/1994, S. 23.
  • Wolfgang Wüst, Georg Kreuzer, David Petry (Hg.): Grenzüberschreitungen. Die Außenbeziehungen Schwabens in Mittelalter und Neuzeit (Zeitschrift d. Historischen Vereins für Schwaben 100) Wißner Verlag, Augsburg 2000, ISBN 978-3-89639-674-7.

Weblinks

 Commons: Schwaben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bezirkswahlen in Bayern seit 1954. In: wahlen.bayern.de. Abgerufen am 16. September 2013.
  2. Angaben auf den Seiten des Bezirks.
  3. Wahlrecht – News – Bezirkswahlen in Bayern: CSU bekommt 10 Mandate »zu viel« wegen d’Hondt. In: wahlrecht.de. Abgerufen am 16. September 2013.
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