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Rob Krier

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Rob Krier, eigentlich Robert Krier, (* 10. Juni 1938 in Grevenmacher, Luxemburg; † 20. November 2023 in Berlin)[1] war ein luxemburgischer Bildhauer, Architekt und Stadtplaner.

Leben

Rob Krier war der ältere Bruder von Léon Krier, ebenfalls Architekt. Nach seinem Architekturstudium an der TU München (1959–1964) wurde er zunächst Mitarbeiter von O. M. Ungers und Frei Otto[2]. 1976 eröffnete er in Wien ein eigenes Büro, das er 1993 nach Berlin verlegte und bis 2010 in Büropart­ner­schaft mit Christoph Kohl führte.

Nach Lehrtätigkeiten an der Universität Stuttgart und École polytechnique fédérale de Lausanne hatte er von 1976 bis 1998 eine Professur an der TU Wien inne und war Direktor des dortigen In­sti­tuts für Ge­stal­tungs­lehre. 1986 war er Gastprofessor an der Yale University, New Haven, USA.

International bekannt wurde Rob Krier durch seine 1975 erschienene Publikation „Stadtraum“, in der er sich – wie in seiner späteren Praxis – mit der städtebaulichen Rekonstruktion zerstörter urbaner Strukturen und der Wiedereinbringung traditioneller Raumkompositionen in den Städtebau der Nachkriegszeit auseinandersetzt. In Anknüpfung an historische Vorbilder und archetypische Städtebaumuster entwickelte er unter anderem Typologien von Straßen- und Platzräumen.

Beispiele seiner frühen stadtplanerischen Tätigkeit sind die im Zuge der IBA in Berlin realisierten Blockrandbebauungen an der Ritterstraße (1977–1980)[3] und die Stadtvillen an der Rauchstraße (1980) sowie die Wohnhausanlage Breitenfurter Straße in Wien (1981–1987). Sein 1976 in Wien gegründetes Büro verlegte er 1993 nach Berlin, um gemäß seiner städtebaulichen Vorgaben das Projekt Kirchsteigfeld in Potsdam (1992–1997) umzusetzen. Das in Partnerschaft mit Christoph Kohl in Berlin geführte Büro Krier ∙ Kohl zeichnete von 1993 bis Mitte 2010 verantwortlich für städtebauliche Projekte in ganz Europa mit Planungsschwerpunkten in den Niederlanden: De Resident in Den Haag (1989–2001), Noorderhof in Amsterdam (1995–1999), Meander in Amsterdam (1995–2006), Brandevoort bei Helmond (seit 1996), Citadel Broekpolder in Beverwijk-Heemskerk (seit 2001), Gildenkwartier in Amersfoort (1997–2005) oder Slot Haverleij bei Herzogenbusch (1998–2011). Viele seiner Bauten und Plätze schmückte Rob Krier mit seinen bildhauerischen Werken.

Ehrungen und Auszeichnungen

Werk

Architektur und Stadtplanung

Rob und Leon Krier: Brückenpavillon in Pforzheim
Brandevoort, Helmond, NL
Skulptur „Mahnmal:Schatten und Licht“ innerhalb der Wohnhausanlage Breitenfurter Straße 401–413, Wien

Bildhauerische Tätigkeit

  • 1986–1988: Zwei Bronze-Figuren (Höhe 4 m) am Hafen von Barcelona (Mol de la Fusta), E
  • 1987–1988: Fünf Nischenfiguren (Höhe 1,7 m) an der Fassade des Schlosses Collart in Bettembourg, Luxemburg, L
  • 1987–1988: Figurengruppe „Mahnmal:Schatten und Licht“ (Höhe 3,5 m) im zentralen Rundhof (Wohnbau der Gemeinde Wien, Breitenfurter Straße 401–413), A
  • 1988–1990: Bronze-Figur „Flößer“ (Höhe 3,5 m) auf der Auerbrücke in Pforzheim, D
  • 1993: Bronze-Figur, J. Bech, (Höhe 2,5 m), Luxemburg, L
  • 1993: Bronze-Figur Kirchsteigfeld „Der unvollendete Mensch“ (Höhe 1,7 m), D
  • 1994: Bronze-Figur „Hockende Frau“ (Höhe 2 m), Berlin Friedrichstraße, D
  • 1998: Bronze-Figur „Absorbed“, Brandevoort, NL (Höhe 2,2 m)
  • 1999: Bronze-Figur Versailles (Höhe 2 m)
  • 1999: Figurengruppe „De Resident“ (Höhe 5,5 m), Den Haag, NL
  • 2003: 14 Großfiguren, Plateau du Saint Esprit, Luxemburg, L
  • 2004: Bronze-Figur „Der Springer“ (Höhe 2,0 m), Montpellier, F
  • 2006: Bronze-Figur „Gründung“ (Höhe 1,6 m), Broekpolder, NL

Schriften

  • „Notizen am Rande“, Skizzenbuch, Abakon Verlag Berlin, 1975.
  • „Stadtraum in Theorie und Praxis“, Karl Krämer Verlag Stuttgart, 1975.
  • „El Espacio Urbano“, Verlag Gustavo Gili Barcelona, 1976 und 1981.
  • „Urban Space“, Academy Editions London, 1979.
  • „L’Espace de la Ville“, Archives d’Architecture Moderne Brüssel, 1980.
  • „Urban Space“, Sonderheft A & U (Architecture + Urbanism) Tokyo, 1980.
  • „Lo Spacio della Città“, CLUP Mailand, 1982.
  • „Urban Projects“, Rizzoli New York, 1982.
  • „On Architecture“, Academy Editions London, 1982.
  • „On Architecture“, Verlag Gustavo Gili Barcelona, 1983.
  • „Architectural Composition“, Academy Editions London, 1988.
  • „Über Architektonische Komposition“, Klett-Cotta-Verlag Stuttgart, 1988.
  • „Monographie“, Academy Editions London, 1993.
  • „Zeichnungen und Skulpturen“, Residenz-Verlag Salzburg, 1995.
  • „Potsdam Kirchsteigfeld – Eine Stadt entsteht“, awf-Verlag Bensheim / Verlagshaus Braun Berlin, 1997.
  • „Town Spaces. Contemporary Interpretations in Traditional Urbanism“, Birkhäuser Basel/Berlin/Boston, 2003 / 2. Auflage 2006.
  • „Figuren. Gezeichnetes Tagebuch“, Ernst Wasmuth Verlag Tübingen/Berlin, 2005.
  • „Figuren, in Ton modelliert“, Ernst Wasmuth Verlag Tübingen/Berlin, 2005.
  • „Stadtraum / Urban Space“, Reprint der Publikation „Stadtraum in Theorie und Praxis“ (1975) / „Urban Space“ (1979), Umbau-Verlag Solingen, 2005.
  • „Figures. A Pictorial Journal. 2003–2005“, Papadakis Publisher London, 2008.
  • „Cité Judiciaire, Luxembourg. 1991–2008“, Edition Axel Menges Stuttgart/London, 2010.
  • „The Work – Architecture, Urban Design, Drawings, and Sculptures“, Birkhäuser Verlag Basel/Berlin/Boston, 2021.

Weblinks

 Commons: Rob Krier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marc Thill: Der Architekt Rob Krier ist gestorben. In: Luxemburger Wort. 21. November 2023, abgerufen am 21. November 2023 (dt).
  2. Rob Krier im Interview mit Lukas Fink, Tobias Fink, Ruben Bernegger: Rob Krier. In: Berliner Portraits. Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin, September 2019, abgerufen am 21. November 2023 (dt).
  3. Karin Berkemann: Der Architekt und Städteplaner Rob Krier ist tot. In: Online-Magazin moderneREGIONAL. Daniel Bartetzko, Karin Berkemann, 21. November 2023, abgerufen am 22. November 2023 (dt).
  4. Denkmaldatenbank – Wohnanlage „Konzepta“
  5. Internationale Bauausstellung Berlin: Projektübersicht. Aktualisierte und erw. Ausg Auflage. [Berlin] 1991, ISBN 978-3-926641-22-9, S. 24.
  6. Denkmaldatenbank – IBA-Stadtvillen
  7. Denkmaldatenbank – Wohnanlage Ritterstraße-Nord
  8. Denkmaldatenbank – IBA-Gebiet Prager Platz
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rob Krier aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.