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Rennerod

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Rennerod
Rennerod
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rennerod hervorgehoben
50.6097222222228.0688888888889460
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Rennerod
Höhe: 460 m ü. NN
Fläche: 18,14 km²
Einwohner:

3.767 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner je km²
Postleitzahl: 56477
Vorwahl: 02664
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 286
Stadtgliederung: 2 Stadtteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 55
56477 Rennerod
Webpräsenz: www.stadt-rennerod.de
Stadtbürgermeister: Hans-Jürgen Heene (SPD)
Lage der Stadt Rennerod im Westerwaldkreis
Karte

Rennerod ist eine Stadt im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Rennerod, der sie angehört. Rennerod ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Im Stadtgebiet lag bis zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 der geographische Mittelpunkt der Bundesrepublik Deutschland.

Geographische Lage

Rennerod liegt im Westerwald an der Bundesstraße 54 (B 54) zwischen Limburg an der Lahn im Süden und Siegen im Norden und wird vom Holzbach durchflossen. Nordöstlich der Stadt befindet sich der 612,6 m hohe Alsberg, etwa drei Kilometer nordnordöstlich die Breitenbachtalsperre, welche den Breitenbach (östlicher Nister-Zufluss) aufstaut.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus der Kernstadt Rennerod und dem Ortsteil Emmerichenhain.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Rennerod als Reynderode im Jahr 1217. Die Gründung dürfte aber auf die Karolingerzeit zurückgehen. Bedeutend war die Siedlung wegen ihrer Lage an mehreren Handelsstraßen, die das Siegerland, Koblenz, Frankfurt, das Lahngebiet und Mainz verbanden. Auf den Salzhandel auf dieser Strecke verweisen die Flurnamen „Seltzerweg“ und „Selßer Heck“. Vermutlich in der Mitte des 11. Jahrhunderts wurde die Siedlung von den Grafen von Diez umhegt, wohl auch, um die Nordgrenze des Niederlahngaus zu schützen.

Am 27. Juni 1303 wurde Emmerichenhain erstmals urkundlich erwähnt.[3]

Nach den Grafen von Diez waren die Nassauer Linien Nassau-Diez Landesherren, ab 1420 zur Hälfte und seit 1557 zu drei Vierteln Nassau-Dillenburg, zudem Eppstein-Königstein, Kurtrier, Katzenelnbogen und die Landgrafschaft Hessen. Ab 1564 gehörte Rennerod vollständig zu Nassau-Dillenburg, ab 1606 zu Nassau-Beilstein, ab 1620 zu Nassau-Hadamar, ab 1717 zu Nassau-Diez, ab 1743 zu Nassau-Oranien und ab 1806 zum Großherzogtum Berg. Das Haus Merenberg hatte erheblichen Besitz in der Renneroder Gemarkung. Das Haus Runkel besaß das Kirchenpatronat sowie weitere grundherrliche Rechte. Weitere Rechte lagen bei den Herren von Westerburg sowie weiteren Adelshäusern und kirchlichen Institutionen.

Spätestens 1452 war Rennerod erstmals Sitz eines Zentgrafen und damit eines Gerichts. Bis 1591 setzte sich Rennerod endgültig gegen das benachbarte Emmerichenhain durch, das zeitweise ebenfalls den Gerichtssitz innehatte und mit Marienberg und Neukirch eines der drei Kirchspiele der Herrschaft zum Westerwald war. Die Halsgerichtsbarkeit wurde aber nur bis etwa 1650 am Ort vollstreckt. Der letzte urkundliche Beleg für einen Zehntgrafen in Rennerod datiert auf 1731. 1720 wurde ein neues Amt eingerichtet, das in den folgenden Jahren die Funktionen des Gerichtsbezirks übernahm. Der Amtmann saß zunächst in Rennerod, später in Westernohe, und ab 1744 wurde die Amtsverwaltung von Hadamar aus wahrgenommen. Ab 1775 war Rennerod erneut Sitz des Amtes Rennerod, das bis in die Zeit des Herzogtums Nassau bestehen blieb.

Kirchlich wurde Rennerod zunächst von Seck aus betreut. 1344 fiel das Kirchspiel an das Stift Gemünden. 1362 wurde die erste Kapelle in Rennerod errichtet, die Marie und dem Heiligen Huprecht geweiht war. 1565 wurde Rennerod lutherisch. Nach verschiedenen Verschiebungen der Pfarrbezirke als Folge der Reformation wurde 1614 eine eigene Pfarrei für Rennerod eingerichtet, die auch für einige umliegende Orte zuständig war. Im folgenden Jahr entstand ein erstes Pfarrhaus. Zwischen 1614 und 1631 wurde die Kapelle zur Pfarrkirche ausgebaut. 1631 wurde die Pfarrei wieder katholisch. 1777 musste der baufällige Turm der Kirche eingerissen und im folgenden Jahr kleiner wieder aufgebaut werden. 1876 folgte ein kompletter Neubau der Kirche. 1665 entstand die St.-Antons-Kapelle.

Ab 1609 ist für Rennerod ein Schulmeister verbürgt, für 1738 ein Schulhaus. 1750 entstand das (reformierte) Pfarr- und Schulhaus aus dem renovierten Haus der Zehntgrafenfamilie Flick. Ab 1812 diente es als Gendarmeriekaserne und als Fouragemagazin. Nach der Aufhebung der reformierten Gemeinde kaufte die katholische Gemeinde es 1817 als Pfarrhaus.

Haupterwerbsquelle für Rennerod war über die Jahrhunderte hinweg die Landwirtschaft. Durch die Lage an der Fernstraße gab es zahlreiche Wirtshäuser. Noch im 18. Jahrhundert wurde Braunkohle abgebaut, allerdings mit geringem Ertrag. Für das 16. und 18. Jahrhundert sind Mühlstein-Steinbrüche belegt. Ein Vieh- und Krammarkt ist erstmals 1742 und letztmals 1811 belegt, eine Mühle erstmals 1454.

Die heutige Gemeinde wurde am 7. Juni 1969 aus den Gemeinden Emmerichenhain und Rennerod neu gebildet.[4] Am 14. März 1971 erhielt Rennerod die Stadtrechte.[4] 1972 wurde Rennerod Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Rennerod, der die Stadt Rennerod sowie 22 eigenständige Ortsgemeinden angehören.

Mehrere Wüstungen sind für die heutige Renneroder Gemarkung belegt: Finkenhain, Himmenhain, Fackenhahn, Seiblingen, Seitenstein, Fuhrmannshof, Waldmühlen (bis mindestens 1811 bewohnt), Eichelerhof und Küchenhofen (spätestens ab 1484 wüst).

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rennerod, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]

Jahr Einwohner
1815 1.435
1835 1.937
1871 1.790
1905 1.600
1939 2.212
1950 2.153
Jahr Einwohner
1961 2.427
1970 3.406
1987 3.469
1997 3.935
2005 3.960
2010 3.767

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Rennerod besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.

Die Sitzverteilung im Stadtrat:[5]

Wahl SPD CDU FDP FWG WGR Gesamt
2014 6 8 3 3 20 Sitze
2009 6 7 3 4 20 Sitze
2004 6 8 0 3 3 20 Sitze

Wappen

Das Stadtwappen zeigt in blau zwei übereinander schreitende rot-bewehrte und -gezungte goldene Löwen. Dem seit 1816 existierenden Nassauischen Gemeindesiegel nachempfunden, wurde es am 21. Mai 1940 als Ortswappen genehmigt.

Kultur

Jedes Jahr drei Wochen nach Pfingsten findet in Rennerod das Kirchweihfest, die Hubertuskirmes, statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßenverkehr

Eisenbahn

  • Rennerod lag an der ehemaligen Westerwaldquerbahn. Der Abschnitt Steinringsberg – Rennerod wurde am 31. Mai 1959, der Abschnitt Rennerod – Montabaur am 31. Mai 1981 stillgelegt.
  • Die nächstgelegenen ICE-Halte sind der Bahnhof Montabaur und der ICE-Bahnhof Limburg Süd, die beide an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main liegen.
  • Die nächste Anschlussmöglichkeit an die Eisenbahn besteht heute am etwa zwölf Kilometer entfernt gelegenen Bahnhof Westerburg an der Oberwesterwaldbahn Limburg (Lahn)–Hadamar–Westerburg–Hachenburg–Altenkirchen–Au (Sieg).

In Au(Sieg) besteht Anschluss an die Züge der Siegstrecke Köln–Siegburg/Bonn–Troisdorf–Au (Sieg)–Betzdorf (Sieg)–Siegen. In Limburg (Lahn) besteht Anschluss Richtung Frankfurt, Wiesbaden, Koblenz, Siershahn und Gießen.

  • Rennerod liegt an der Buslinie 116 (Rennerod–Westerburg–Montabaur–Koblenz) des DB Tochterunternehmens Rhein-Mosel-Bus, die täglich verkehrt.

Öffentliche Einrichtungen

  • Das Lazarettregiment 21 der Bundeswehr ist in Rennerod stationiert.

Schulen

In Rennerod befinden sich die Steinsberg-Grundschule sowie die Realschule Plus „Hoher Westerwald“.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Adolph Raht (1789–1858), nassauischer Richter und Landtagsabgeordneter
  • Leander Petzoldt (* 28. August 1934), Volkskundler und Erzählforscher
  • Jörg Kühn (* 1952), Architekt und Hochschullehrer

Weblinks

 Commons: Rennerod – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Metadaten Einwohnerzahl DE-RP“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. 2,0 2,1 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 51–53, Nr. 86.
  4. 4,0 4,1 Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, S. 193, 204 (PDF; 2,6 MB)
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen

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