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Operation Brüder

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Die Evakuierung der äthiopischen Juden aus den Flüchtlingslagern im Sudan

Operation Brüder war der Tarnname einer geheimen Operation des israelischen Geheimdienstes Mossad im Jahre 1979 zur Rettung äthiopischer Juden (Beta Israel, auch Falaschen genannt).

Hintergrund

Der Sudan unterstützte verschiedene terroristische Gruppen wie Al-Qaida, Hisbollah und Hamas für terroristische Aktivitäten gegen Israel und äthiopische Juden. Die gewalttätigen Aktivitäten dieser Terrororganisationen waren einer der Gründe, warum der Mossad eine Evakuierung der äthiopischen Juden plante.[1] Die äthiopischen Juden stammten aus den Regionen Begemder und Simien nördlich und nordöstlich des Tanasees, in den Bergen der heutigen Provinzen Amhara und Tigray. Deren Situation war aufgrund von Hungersnöten und politischen Unruhen prekär geworden – allein nach der Machtübernahme in Addis Abeba durch den prosowjetischen Militärführer Mengistu Haile Mariam im Jahr 1977 waren über 2500 von ihnen ums Leben gekommen.

Durchführung

Als europäische Touristen getarnte Agenten des Mossad begannen sich im Sudan – einem Land, das sich damals im Kriegszustand mit Israel befand – für einen ursprünglich 1972 von Italienern erbauten und dann wieder verlassenen Badeort an der Küste zu interessieren. Über eine in der Schweiz registrierte Tarnfirma eröffnete man eine Art Feriendorf namens Arous on the Sea an der sudanesischen Küste bei Port Sudan[2], das sich gezielt an Tauchsportler richtete. Die äthiopischen Juden, die bereits zu Tausenden unter teils dramatischen Bedingungen in den Sudan geflohen und dem Hungertod nahe waren, wurden in Lastwagen aus den Flüchtlingscamps herausgeschmuggelt und nahe Arous on the Sea mit Schlauchbooten auf israelische Schiffe gebracht. Später wurde eine kleine Landebahn für israelische Lockheed C-130-Transportflugzeuge („Hercules“) nahe dem Taucherparadies gebaut, sodass insgesamt mehrere Tausend von ihnen nach Israel gebracht werden konnten – all das vor zahlreichen Feriengästen, die nichts bemerken durften. Die sudanesische Armee entdeckte erst 1982 die geheimen Transporte.

Weitere Operationen

Weitere Operationen zur Evakuierung äthiopischer Juden wurden im Rahmen der Operation Moses (1984–1985), der Operation Joshua (1985), auch bekannt als Operation Sheba, und durch die Operation Salomon (1991) durchgeführt. Im Jahre 1985 wurden tausende äthiopische Juden aus den Flüchtlingslagern im Sudan nach Israel ausgeflogen. Hinzu kam die Rückführung aus der Provinz Quara, die Operation Taubenflügel und die Operation Fels Israel.

Verfilmung

Die Operation Brüder wurde 2019 im Film The Red Sea Diving Resort verfilmt.[3] Regie führte Gideon Raff.[4]

Einzelnachweise

  1. Nissim Mischal: Mossad: Missionen des israelischen Geheimdienstes, S. 494–, Bastei Entertainment 10 September 2015, ISBN 978-3-7325-1379-6
  2. How Israel and Sudan achieved normalization in their relationship, Israel National News, 28. Oktober 2020,
  3. Netflix-Trailer auf YouTube
  4. Mossad am Roten Meer, Jüdische Allgemeine, 1. August 2019. Abgerufen am 9. Dezember 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Operation Brüder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.