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Mordechai Schlomo Berman

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Raw M. Schlomo Berman

Raw Mordechai Schlomo Berman (geb. 1931; gest. 2004 / Rosch Chodesch Tewet 5765) war ein israelischer Raw und Rosch Jeschiwat Ponivez.

Leben

Er kam 1931 zur Welt. Sein Vater, Raw Jehuda Leib Berman, war ein Mekubal, dessen Erklärung zum Sefer Eitz Chajim des Arisal mit der Haskama des Steipler Gaon erschienen ist. Er kam mit seiner ganzen Familie noch vor dem Weltkrieg nach Erez Jisrael und liess sich in Tel Aviv nieder. Dort schickte er seinen Sohn in die Chabad-Jeschiwa, als Reb David Powarsky dort Rosch Jeschiwa war. Als Raw Powarsky im Jahr 1945 nach Bne Brak übersiedelte und dort in der Ponivez-Jeschiwa als Rosch Jeschiwa eingesetzt wurde, nahm er seinen Sohn, Reb Baruch Dov Powarsky, und Reb Schlomo mit sich in die Ponivezer Jeschiwa. Und so wuchs der junge Iluj zu einem grossen Gadol heran.

Der Ponivezer Raw, Raw Josef Schlomo Kahaneman, schätzte und liebte seinen Schüler überaus, so weit, dass er einmal über ihn sagte, dass sich die ganze Jeschiwa mit allen Beschwerden lohnte, nur damit Reb Schlomo dort lernen konnte. Reb Schlomo sah nebst Reb David Powarsky auch in Reb Schmuel Rosovsky seinen Raw Muwhak.

Der Chason Isch war der Vermittler des Schiduchs von Reb Schlomo Berman. Er riet seinem Schwager, dem Steipler Gaon, ihn zum Schwiegersohn zu nehmen. Es war allen bekannt, dass Reb Schlomo beim Chason Isch wie ein eigener Sohn geschätzt wurde und nun wurde er auch noch der Schwiegersohn des Steipler. Vor seiner Chatuna wies der Chason Isch ihn an, seine Chiduschim drucken zu lassen. Sein Schwiegervater nannte das Sefer "Ascher Lischlomo". Im Lauf der folgenden Jahre liess er weitere acht Bände von seinen Chiduschim über das Schass erscheinen. Diese Bände erschienen aber anonym. Er erklärte, dass sein Schwiegervater beim ersten Sefer ausser dem Namen auch den Nussach des Titelblatts schrieb und daher wollte er nichts abändern. Bei den anderen Bänden hingegen schrieb er das Titelblatt und konnte deshalb seinen Namen auslassen.

Als er vierundzwanzig Jahre alt war, wurde er als Maggid Schiur in der Jeschivat Ponivez eingesetzt. Er erteilte danach während dreissig Jahren täglich seine Schiurim. Während er sich mit der Tora beschäftigte, war er voller Lebensgeist und Freude. Er freute sich jeweils, Diwrei Tora zu hören, und war ständig bereit, sich über Diwrei Tora zu unterhalten, ob er sich nun bei einer Chatuna befand und neben den Gedolim oder Roschei Jeschiwot sass oder auch bei anderen Gelegenheiten, wenn er für wichtige Klall-Aufgaben zu den Gedolim gehen musste.

Seine Frau sagte ihm einmal, dass er sich in der Nacht während seines Schlafs mit Diwrei Tora beschäftigt und sich über die Worte des Rambam unterhalten hatte. Er reagierte darauf, dass es schade sei, dass sie seine Worte nicht aufgeschrieben habe, denn vielleicht hatte er eine gute Antwort über den Rambam gesagt, die ihm während des Tages nicht eingefallen war.Von diesem Tage an füllten seine Familienmitglieder viele Hefte mit seinen Chiduschei Tora, die er während des Schlafes sagte.

Reb Schlomo war auch ein grosser Kenner der Arba Minim. Vor Sukkot wartete jeweils eine lange Menschenschlange vor seinem Haus, um seine Meinung über ihre Arba Minim zu hören. Als es in einem Jahr sehr schwer war, schöne Etrogim zu finden, konnte Reb Schlomo nach einigen Tagen schwerer Suche einen schönen Etrog finden. Am Erev Jom Tov kam der Ponivezer Raw zu Besuch und wollte wissen, ob er vielleicht einen Etrog für ihn hätte, da er bei allen Etrog-Verkäufern keinen geeigneten Etrog hatte finden können. Reb Schlomo freute sich, dass sich ihm diese Möglichkeit geboten hatte, und gab ihm bereitwillig seinen Etrog, obwohl er selbst dadurch ohne Etrog blieb.

Sein Schwiegervater, der Steipler, hörte von dieser Geschichte und schickte ihm dann einen schönen Etrog, den er bei sich hatte.

Leider erkrankte Reb Schlomo an Parkinson, eine Krankheit, die zwar nicht das Denkvermögen beeinträchtigt, jedoch die Muskeln des Körpers angreift. Im Jahr 5740 (1980) musste Reb Schlomo infolgedessen mit dem Erteilen seiner Schiurim aufhören, da ihm das Sprechen schwer fiel. Weitere fünf Jahre später konnte er nicht mehr auf seinen Füssen gehen. Er war während vieler Jahre von grossen Leiden geplagt, die er jedoch mit Liebe und Vertrauen in Hkb"H annahm.

Reb Schmuel Halevi Wosner sagte im Hesped über ihn: "Chasal sagten über den heiligen Tana, Schmuel Hakatan: 'Er wäre geeignet gewesen, dass die Schechina auf ihm ruht, jedoch waren die Menschen seiner Generation nicht dafür geeignet', so war es auch bei uns, dass wir nicht das Verdienst hatten, während der letzten Jahre den Gaon und Zaddik zu hören und von ihm zu profitieren".

Reb Schlomo Berman wurde neben seinem Raw Muwhak, Reb Schmuel Rosowsky, begraben. Obwohl seit dessen Tod schon fünfundzwanzig Jahre vergangen waren, ergab es sich, dass der Platz neben ihm merkwürdigerweise während all dieser Jahre leer blieb.

Eine Episode aus Reb Schlomos Zeit im Hause des Chason Isch

Raw Schlomo Berman hatte das Verdienst, ganze sechs Jahre im Haus des Chason Isch zu wohnen. Als er das erste Mal im Alter von 14 Jahren zum Chason Isch kam, fragte ihn der Chason Isch: "Erzähle mir doch einen Chidusch, den du heute mechadesch warst!"

Der Junge war aber etwas verwirrt und sagte: "Ich bin müde. Ich möchte gerne schlafen gehen." Der Chason Isch drängte aber vorsichtig: "Sag irgendeinen Chidusch und dann gehe schlafen." Der junge Schlomo begann zu weinen, der Chason Isch wollte aber nicht auf den Chidusch verzichten: "Etwas musst du mir zuerst sagen." Schliesslich verzichtete der Chason Isch auf einen Teil seiner Bitte: "Dann erlaube ich dir heute einen Chidusch zu sagen, der nicht dein eigener Chidusch ist. Ab morgen musst du mir aber täglich einen eigenen Chidusch sagen kommen!"

Und das machte der Junge sechs Jahre lang, tagein, tagaus. Im Sechut dieses Beharrens des Chason Isch wuchs er zu einem der Gedolei Hador heran.

Hinweis

Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 22. November 2013, Seite 21.

Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.