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Michel Legrand

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Michel Legrand in Haymarket (2008)

Michel Jean Legrand (* 24. Februar 1932 in Paris; † 26. Januar 2019 ebenda[1]) war ein französischer mehrfach mit dem Oscar und Grammy ausgezeichneter Komponist, Pianist, Sänger und Arrangeur.

Leben

Erste musikalische Eindrücke erhielt Legrand durch seinen Vater Raymond Legrand, der als Leiter eines Varieté-Orchesters Musiker wie Édith Piaf und Maurice Chevalier begleitete. Legrand hatte armenische Wurzeln und schloss sein Studium am Conservatoire von Paris, u. a. bei Nadia Boulanger, 1952 ab.[2] Bereits in diesem Jahr arrangierte er ein Streicheralbum für Dizzy Gillespie. 1952 begleitete er Maurice Chevalier auf einer USA-Tournee.

Seit Ende der 1950er Jahre wandte er sich verstärkt der Filmmusik zu. Seine Soundtracks für Hollywood-Filme begründeten seinen Weltruhm. Eines seiner weltweit bekanntesten Werke ist das Musical-Filmdrama Die Regenschirme von Cherbourg (Les Parapluies de Cherbourg) aus dem Jahre 1964, in dem Catherine Deneuve ihren ersten Auftritt hatte. Zwölfmal wurde er für den Oscar nominiert, der ihm für den Filmsong zu Thomas Crown ist nicht zu fassen, Windmills of your Mind (1968) und die Soundtracks zu den Filmen Sommer ’42 (1971) und Yentl (1983) auch verliehen wurde. Daneben wurde er dreimal für den César nominiert und zwölfmal für den Golden Globe Award, den er für Thomas Crown ist nicht zu fassen einmal erhielt. Insgesamt schrieb er Musiken zu etwa zweihundert Kino- und Fernsehfilmen, etwa für den Spielfilm Atlantic City, USA (1980) von Regisseur Louis Malle mit Burt Lancaster in der Hauptrolle. Er komponierte auch die Musik für die französische Zeichentrickserie Il etait une fois la vie (1987), die in Deutschland unter dem Titel Es war einmal … das Leben bekannt ist.

Als Jazzpianist arbeitete er u. a. mit Django Reinhardt zusammen. 1958 nahm er ein Jazzalbum mit Donald Byrd, John Coltrane und Ben Webster auf. 1978 spielte er das Album Le Jazz Grand mit Gerry Mulligan, Phil Woods Jon Faddis, Ron Carter und Grady Tate ein. 1983 produzierte er ein weiteres Jazz-Album mit dem Titel „After the Rain“ mit Ron Carter, Grady Tate, Zoot Sims, Phil Woods u. a. 1991 entstand in Zusammenarbeit mit Miles Davis das Album Dingo. 2004 entstand ein Tribut-Album für Luiz Eça.

Bemerkenswert war auch seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Barbra Streisand, die er erstmals 1966 auf deren Album Je m’appelle Barbra als Arrangeur, Orchesterleiter und Komponist begleitete.[3] Streisand nahm auf ihren folgenden Alben immer wieder Lieder von Legrand auf.[4] Die Zusammenarbeit fand ihren Höhepunkt im preisgekrönten Soundtrack zu Yentl. Noch 2011 wählte sie für das Album What Matters Most seine Komposition The Windmills of Your Mind als Eröffnungslied aus.[5]

Legrand wurde fünfmal mit dem Grammy ausgezeichnet. 1998 wurde ihm der Henry Mancini Award zuerkannt. Am 28. Juni 2011 wurde Legrand der Look & Listen – Telepool-BR-Music-Award für sein Lebenswerk als Komponist von Filmmusik verliehen.

Daneben trat Legrand auch als Dirigent und Pianist mit Werken von klassischen Komponisten wie z. B. Eric Satie auf.[6] 2013 legte Legrand seine Autobiographie Rien de grave dans les aigus (Éditions du cherche midi) vor.

Familie

Michel Legrand war der jüngere Bruder der Vokalistin Christiane Legrand, Mitglied der Swingle Singers. Legrand war dreimal verheiratet: Von 1958 bis 1992 mit Christine Bouchard (1958–1992), von 1994 bis 2007 mit Isabelle Rondon und ab 2014 bis zu seinem Tod mit der Schauspielerin Macha Méril. Er hatte vier Kinder.[7] Seine Tochter Eugénie, verheiratet mit dem Reiter Cédric Angot, ist als Springreiterin aktiv und nahm an den Olympischen Spielen 2004 teil.[8] Der Freund seines Vaters und Bruder seiner Mutter war der Orchesterleiter Jacques Hélian; sie stammen aus einer armenisch-französischen Familie.[9]

Michel Legrand starb im Januar 2019 im Alter von 86 Jahren.

Filmografie (Auswahl)

Diskographische Hinweise

  • 1954 I Love Paris
  • 1959 Legrand Jazz
  • 1963 Michel Legrand Big Band Plays Richard Rodgers
  • 1964 Archi-Cordes
  • 1964 Les Parapluies de Cherbourg [Original Soundtrack]
  • 1967 Les Demoiselles de Rochefort
  • 1968 At Shelly's Manne-Hole
  • Windmills of Your Mind (Pacific Jazz, 1969), mit Bud Shank
  • Sarah Vaughan with Michel Legrand (Atlantic, 1972)
  • 1983 After the Rain
  • 1992 Legrand Grappelli
  • 1993 Michel Plays Legrand
  • 1995 Michel Legrand Big Band

Weblinks

 Commons: Michel Legrand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Michel Legrand aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.