Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Michaelis-Raute

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Michaelis-Raute

Die Michaelis-Raute, auch Michaelis'sche Raute oder Lendenraute, ist ein Oberflächenrelief am unteren Rücken der Frau. Sie ist nach dem Gynäkologen Gustav Adolf Michaelis benannt.

Anatomie

Die Eckpunkte der Raute sind

  • Oben: im dritten bis vierten Lendenwirbeldorn (Processus spinosi ossa vertebralia lumbalia III-IV)
  • Unten: die letzten Steißbeinwirbel (Vertebrae coccygeae III-IV), das ist das obere Ende der Gesäßfurche (Crena ani)
  • Links und rechts: beidseitige hintere obere Beckendornen (Spinae iliacae posteriores superiores), über denen sich Lendengrübchen (Fossae lumbales laterales) befinden können.

Beim Mann wird abweichend davon teilweise auch von einem Sakraldreieck (Trigonum sacrale) gesprochen, das der unteren Hälfte der Michelis-Raute entspricht.[1]

Bei normalem Aufbau des Beckens ist die Michaelis-Raute annähernd gleichschenkelig und entspricht einem auf die Spitze gestellten Quadrat.[2] Anhand von Abweichungen von dieser Form lassen sich Fehlstellungen des Beckens erkennen, die beispielsweise in der Geburtshilfe von Bedeutung sind. Bei einem durch Rachitis stark verformten Becken liegt der obere Eckpunkt tiefer und fast auf der Linie zwischen den beiden seitlichen Eckpunkten.[3]

Erotik

Schon in der Antike wird in erotischen Darstellungen die Michaelis-Raute hervorgehoben. Als vertiefte Stelle oberhalb des Gesäßes, die dessen Rundungen betont, gilt sie gelegentlich als Pendant zum Dekolleté oberhalb des Busens. Nicht zuletzt aus diesem Grund schmücken viele Frauen diesen Bereich mit Tätowierungen („Arschgeweih“).[4]

Einzelnachweise

  1. Michael Schünke: Funktionelle Anatomie- Topographie und Funktion des Bewegungssystems. Thieme, Stuttgart 2007, S. 133.
  2. Christine Geist, Ulrike Harder, Andrea Stiefel (Hrsg.): Hebammenkunde: Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. 4. Auflage, Hippokrates, 2007, S. 141 und 339.
  3. Klaus Holldack, Klaus Gahl: Auskultation und Perkussion, Inspektion und Palpation. 14. Auflage, Thieme, Stuttgart 2005, S. 230.
  4. Wilfried Seeburger: Kleines Medizinisches Lexikon
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Michaelis-Raute aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.