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Marie Glümer

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Maria Glümer, geborene Marie Chlum, verheiratet Maria Marton, (* 3. Juli 1867 in Wien; † 17. November 1925 in München) war eine österreichische Theaterschauspielerin. Mit Arthur Schnitzler verband sie eine konfliktreiche Liebesbeziehung, deren Spuren sich in Schnitzlers Dichtung finden.

Leben

Herkunft

Marie Glümer wurde als zweites von drei Kindern des Amtsdieners im k.k. Finanzministerium Franz Chlum und seiner Frau Aloisia geb. Kauba geboren. Die Eltern entstammten dem in Wien zugewanderten tschechischen Kleinbürgertum. Marias 1867 geborene Schwester Auguste wird sie ihr ganzes Leben lang begleiten. Im Jahr 1873 starb Franz Chlum an "Brechdurchfall".[1] Wie Schnitzler meint, sehnte sich Maria Chlum wegen des Verlusts des Vaters nach Schutz und Bindung. Es ist zu vermuten, dass sie nach der Volksschule weiterführende private Schulen besucht hatte, die sich am Lehrplan für Realschulen orientierten. Englisch beherrschte sie so weit, dass sie auf einer englisch-sprachigen Dilettantenbühne erste Bühnenerfahrungen sammeln konnte. Sie besuchte die Schauspielschule des Wiener Konservatoriums und die Theaterschule von Otto.

Bühnenlaufbahn

Im Jahr 1890 wurde sie an das k.k. Landestheater Salzburg als "muntre Naive" engagiert. Den folgenden Sommer spielte sie in Baden bei Wien. Das Theater wurde von Schnitzlers altem Bekannten Richard Tausenau geleitet. Darauf folgte ein Engagement am Deutschen Volkstheater in Wien, wo sie sich aber nicht durchsetzen konnte. Darauf begann die Reihe der Engagements in der Provinz: St. Gallen-Winterthur (1892), Düsseldorf (1893), Krefeld (1894), Köln (1895). Nach einem Engagement in Graz wurde sie für zwei Jahre an das Wiener Carltheater verpflichtet.

Schließlich folgte sie dem Beispiel vieler Schauspieler, die zwischen Wiener und Berliner Bühnen wechseln, und ging an das Lessingtheater bzw. das Neue Theater in Berlin. Sie ging eine Liebesbeziehung zu Paul Martin Blaustein ein, die im Jahr 1902 in die Ehe mündet. Dadurch wird Marie Glümer ungarische Staatsbürgerin. Blaustein, der nach dem Vorbild Max Reinhardts das Theater gestalten will, scheiterte. In der Insolvenz verlor Marie Glümer und ihre Schwester Auguste ihre Ersparnisse. Als das Kind Hans Blaustein im Juli 1903 geboren wird, lebten die Eheleute schon getrennt. Im Jahr 1914 ließ sich Blaustein adoptieren und nahm den Namen Marton an, so dass auch aus Marie Glümer Maria Marton wird. Erst während des Krieges wurde die Ehe geschieden. Paul Martin Marton wurde 1942 nach Kiew verschleppt, von wo er nicht mehr zurückkehrte.

Ab September 1908 spielte Marie Glümer am Residenztheater in München, gerade auch in Stücken von Schnitzler. Während des Krieges gerieten Marie Glümer und Auguste Chlum in äußerste Not. Schnitzler unterstützte sie gelegentlich. Nach 1922 war sie kaum mehr in der Lage zu spielen. Dem drohenden Verlust der körperlichen und geistigen Kräfte kam sie durch den Freitod zuvor.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 332, (Digitalisat).
  • Rolf-Peter Lacher: „Der Mensch ist eine Bestie“. Anna Heeger, Maria Chlum, Maria Reinhard und Arthur Schnitzler. Königshausen & Neumann, Würzburg 2014, ISBN 978-3-8260-5396-2.

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Marie Glümer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.