Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Kurmainzische Kellerei Buchen (Odenwald)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hof der ehemaligen Kellerei
Der Steinerne Bau

Die ehemalige Kurmainzische Kellerei in Buchen (Odenwald), einer Stadt im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg, ist ein Kulturdenkmal aus dem Ende des 15. Jahrhunderts.

Beschreibung

Bei der ehemaligen Kurmainzischen Kellerei handelt es sich um ein Hofareal am ehemals östlichen Bereich der durch eine Stadtmauer befestigten Buchener Altstadt mit einem Ensemble aus vier Gebäuden: dem Steinernen Bau, dem Trunzerhaus, der Zehntscheune und dem Belzschen Haus. Hier befand sich von 1309 bis 1803 die Verwaltung des Mainzischen Amtes Buchen mit dem Dienstsitz des Amtskellers. Das Zentrum bildete der heutige Museumshof.[1]

1803 gingen die Gebäude an das Fürstentum Leiningen. Seit 1868 ist die Stadt Buchen Eigentümer der Kellerei.

Steinerner Bau

Der sogenannte Steinerne Bau (Kellereistraße 29), ein massives Steingebäude mit markantem Erker, wurde 1493 unter dem Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg direkt an dem 1815/16 abgerissenen Würzburger Tor erbaut, mit dem er durch einen Wehrgang verbunden war.[2] Das Haus ist deutlich auf der ältesten bekannten Abbildung Buchens, einer Jagdgrenzkarte von 1593, erkennbar.[3]

In dem Gebäude befindet sich heute ein Hauptteil des Bezirksmuseums Buchen, einer von Karl Trunzer (1856–1927), Karl Hoffacker (1856–1919) sowie dem Architekten Karl Kraus (Darmstadt) gegründeten Sammlungspräsentation, die 1915 eröffnet wurde.

Trunzerhaus

Das Trunzerhaus

Im sogenannten Trunzerhaus (Kellereistraße 27), einem Fachwerkbau mit gemauertem Erdgeschoss vom Anfang des 16. Jahrhunderts, befand sich die Wohnung des Amtskellers. Benannt ist es nach Karl Trunzer, dem Gründer des Bezirksmuseums, der das Haus von 1901 bis zu seinem Tod bewohnte.[4]

Hier verbrachte der deutsch-schwedische Komponist und Hofkapellmeister Joseph Martin Kraus (1756–1792) seine Jugendjahre als Sohn des kurmainzischen Amtskellers Joseph Bernhard Kraus. Eine Erinnerungsplakette befindet sich an der Gebäudefront.

In dem Gebäude befindet sich ein Teil der Sammlungspräsentation des Bezirksmuseums.

Zehntscheune

Die Zehntscheune

Die Zehntscheune (Kellereistraße 25) wurde 1627 unter dem Mainzer Erzbischof Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads erbaut. Mit der Abschaffung des Zehnten, der Abgabe von Feldfrüchten, waren die Steuern in Form von Bargeld zu entrichten. Damit verlor das Gebäude seinen ursprünglichen Zweck.[5]

Nach umfassender Renovierung 1978 wurden im Gebäude das Stadtarchiv, die Heimatbücherei, Museumsstücke des Bezirksmuseums und das Museum des Narrenrings Main-Neckar untergebracht.

Belzsches Haus

Das Belzsche Haus

Das Belzsche Haus, Wohn- und Ökonomiegebäude in der Haagstraße 10 mit einem Fachwerkaufsatz auf einem massiven Unterbau, ist ein geschütztes Kulturdenkmal. An der Nordseite befinden sich Fenstergewände von 1617 sowie ein mit der Jahreszahl 1623 bezeichnetes Portal. An der Südseite befindet sich ein mit der Jahreszahl 1618 bezeichnetes Portal.[6]

Wie Untersuchungen ergaben, wurden die beiden Grundrisshälften unterschiedlich genutzt und weisen auch Unterschiede in der Bauausführung auf. Deshalb wird eine unterschiedliche Nutzung (im Osten eine Stall- bzw. Tennennutzung und im Westen eine Wohnnutzung) angenommen.[7]

Das Gebäude dient als Verwaltungssitz des Bezirksmuseums Buchen, der Museumspädagogik und weiteren kulturellen Zwecken.[8]

Götz von Berlichingen

Im April 1525 versammelte sich während des Deutschen Bauernkriegs der „helle Haufen“ der Odenwälder Bauern im Hof der Kellerei und zwangen Götz von Berlichingen zur Übernahme der Hauptmannschaft.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Kurmainzische Kellerei Buchen (Odenwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bezirksmuseum.de: Bezirksmuseum Buchen, Kellerei. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
  2. Stadt Buchen: Kellereistraße, www.buchen.de. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
  3. Landesarchiv Baden-Württemberg: Jagdgrenzkarte von 1593, Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe (oben links)
  4. Nat.Museum-Digital.de: Buchen, ehemalige kurmainzische Kellerei, sog. Trunzerhaus, www.nat.museum-digital.de. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
  5. Helmut Brosch: Buchen in alten Ansichten Band 2, Europäische Bibliothek - Zaltbommel/Niederlande, 1991, ISBN 90-288-5271-9, Bild 7
  6. LEO-BW.de: Haagstraße 10, Buchen (Odenwald). Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 19. Dezember 2019.
  7. Bauforschung Baden-Württemberg: Datenbank Bauforschung/Restaurierung, ID: 203085053912, Belzsches Haus. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
  8. Bezirksmuseum.de: Bezirksmuseum Buchen, Belz'sches Haus. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
49.52159.3267
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kurmainzische Kellerei Buchen (Odenwald) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 9.706 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 9.706 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.