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Katja Lange-Müller

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Katja Lange-Müller (2011)

Katja Lange-Müller (* 13. Februar 1951 in Berlin-Lichtenberg) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Leben und Werk

Katja Lange-Müller ist die Tochter von Inge Lange, die Abgeordnete der DDR-Volkskammer war, später dem Zentralkomitee der SED angehörte und Kandidatin des Politbüros wurde.

Nachdem sie mit 16 Jahren wegen „unsozialistischen Verhaltens“ von der Schule verwiesen worden war, machte sie eine Lehre als Schriftsetzerin und arbeitete anschließend als Bildredakteurin bei der Berliner Zeitung. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Requisiteurin beim DDR-Fernsehen war sie mehrere Jahre Hilfsschwester auf geschlossenen psychiatrischen Stationen der Berliner Charité und des Krankenhauses für Neurologie und Psychiatrie Berlin-Herzberge.

Ab 1979 studierte sie am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Ihr Mann Wolfgang Müller hatte ohne ihr Zutun Bewerbungsunterlagen für sie eingereicht.[1] 1982 folgten ein einjähriger Studienaufenthalt in der Mongolei und Arbeit in der „Teppichfabrik Wilhelm Pieck“ in Ulan-Bator. Nach der Rückkehr in die DDR war sie 1983 Lektorin im Altberliner Verlag. 1984 reiste sie nach West-Berlin aus. Sie lebt bis heute in Berlin.

Katja Lange-Müllers Werk besteht überwiegend aus Erzählungen, in denen sie häufig Erfahrungen aus ihrem bewegten Leben verarbeitet. Obwohl es sich dabei oft um Geschichten über gesellschaftliche Außenseiter und Versager handelt, wird immer wieder die komische und groteske Seite von deren Schicksal betont. Auch in der Auseinandersetzung mit der deutschen Teilung und den Zuständen in der DDR macht sich Lange-Müllers ausgeprägt satirische Ader bemerkbar.

Katja Lange-Müller ist seit 2000 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, seit 2002 der Akademie der Künste (Berlin) und Gründungsmitglied der Lübecker „Gruppe 05“.

Sie war verheiratet mit Wolfgang Müller (Schriftsteller) (1941–2013), dem jüngeren Bruder des Schriftstellers Heiner Müller.

Werke

Autograph von Lange-Müller
  • Wehleid – wie im Leben, Frankfurt am Main 1986
  • Kasper Mauser – die Feigheit vorm Freund, Köln 1988
  • Verfrühte Tierliebe, Köln 1995
  • Die Letzten: Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei, Roman, Köln 2000, ISBN 3-462-02929-0
  • Biotopische Zustände, Berlin 2001
  • Preußens letzte Pioniere, Rheinsberg 2001
  • Stille Post, Schwetzingen 2001 (zusammen mit Hans Scheib)
  • Der süße Käfer und der saure Käfer, Berlin 2002 (zusammen mit Ingrid Jörg)
  • Was weiß die Katze vom Sonntag?, Berlin 2002 (zusammen mit Jonas Maron und Monika Maron)
  • Die Enten, die Frauen und die Wahrheit, Köln 2003
  • Der nicaraguanische Hund, Berlin 2003
  • Böse Schafe, Roman, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03914-6
Herausgeberschaft
  • Bahnhof Berlin, München 1997
  • Vom Fisch bespuckt, Köln 2002

Auszeichnungen

Literatur

  • Herlinde Koelbl: Katja Lange-Müller. In: Im Schreiben zu Haus – Wie Schriftsteller zu Werke gehen –;Fotografien und Gespräche. München: Knesebeck Verlag 1998. S. 58–63. ISBN 3-89660-041-9. Fotodokumentation Lange-Müllers, die die Autorin an ihrem Arbeitsplatz und im persönlichen Umfeld porträtiert und im Interview sowohl Grundlage ihrer Berufung als auch Rahmenbedingungen und individuelle Vorgehensweise bei der Entstehung ihrer Werke darstellt.
  • Linda Karlsson Hammarfelt: Praktiken im Zwischenraum. Transitorisches Schreiben bei Katja Lange-Müller. München: Iudicium 2012. ISBN 978-3-86205-313-1.
  • Daniel Sich: Aus der Staatsgegnerschaft entlassen. Katja Lange-Müller und das Problem humoristischer Schreibweisen in der ostdeutschen Literatur der neunziger Jahre. Frankfurt am Main [u.a.]: Lang 2003. ISBN 3-631-51405-0.
  • Markus Symmank: Karnevaleske Konfigurationen in der deutschen Gegenwartsliteratur. Untersuchungen anhand ausgewählter Texte von Wolfgang Hilbig, Stephan Krawczyk, Katja Lange-Müller, Ingo Schulze und Stefan Schütz. Würzburg: Königshausen und Neumann 2002. ISBN 3-8260-2146-0.

Weblinks

Interviews

Quellen

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Katja Lange-Müller aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.