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k.u.k. Technische Militärakademie

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Geschichte

18. Jahrhundert

Die Ursprünge der Technischen Militärakademie der österreichischen Armee bis 1918 gehen auf Feldmarschall Prinz Eugen von Savoyen zurück. Dieser erkannte den Mangel an Militär-Ingenieuren in der österreichischen Armee und drängte Kaiser Karl VI. eine militärische Ingenieursakademie (förmliche Ingenieur-Academia) zu errichten. Dies wurde dann auch 1717 provisorisch und 1720 bleibend umgesetzt. Damit ist die Technische Militärakademie also wesentlich älter als die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. 1743 legte der Kaiserliche Rat Johann Jakob Marinoni der Regentin Maria Theresia ein Memorandum vor, in dem er auf die dringend notwendige Gründung eines Militär-Ingenieurs-Korps verwies, welche im Jahr 1747 erfolgte. In den Folgejahren wechselte das Institut mehrfach den Namen und die Unterbringung in Wien.

19. Jahrhundert

Unter Kaiser Franz II. erlangte die Akademie den Gipfel ihres europäischen Rufes und kann als erste technische Hochschule der Habsburgermonarchie bezeichnet werden.

Durch die Zusammenlegung des Militär-Ingenieur-Korps mit den weniger akademisch gebildeten Sappeuren und Mineuren zum Genie-Korps verlor die Akademie etwas von ihrer hohen Reputation und musste 1851 als Genie-Akademie sogar ins Exil nach Klosterbruck bei Znaim. 1869 kehrte das Institut in die Stiftskaserne nach Wien zurück und verblieb dort bis zum Umzug in das neu errichtete Gebäude in Mödling im Jahr 1904.

20. Jahrhundert

Hauptgebäude um 1904
Kaiser Franz Joseph beim Verlassen der k.u.k. Technischen Militärakademie am 4. November 1904

Da die Gebäude der Wiener Stiftskaserne nicht mehr den Ansprüchen einer technischen Militärakademie entsprachen, begann man, sich nach einem neuen Standort umzuschauen. Die Wahl fiel auf den Neubau einer Militärakademie in Mödling. Am südlichen Hang des Eichkogels wurden 1896 18 Hektar einer Hutweide durch das Reichskriegsministerium um vier Millionen Kronen von der Stadt Mödling erworben. Diese Summe sollte in Ratenzahlungen über die nächsten 54,5 Jahre abbezahlt werden, jedoch erfolgte die letzte Ratenzahlung auf Grund des Zusammenbruchs Österreich-Ungarns schon im Jahre 1918. Trotz der fehlenden Ratenzahlungen profitierte die Stadt Mödling von dem Bau der Akademie, da sich ihr Bekanntheitsgrad enorm erhöhte, und von den Frequentanten auch die Wirtschaft profitierte.

Im Jahr 1901 wurde mit dem Bau des Hauptgebäudes und der weiteren 25 Einzelgebäude nach den Plänen des Militär-Oberingenieurs Paul Acham begonnen, welcher 1904 beendet wurde, und am 4. November 1904 von Kaiser Franz Joseph eröffnet wurde. Bis zu 370 Schüler konnten zu diesem Zeitpunkt in der Akademie leben und unterrichtet werden. Zudem existierte eine beinahe autarke Infrastruktur, so gab es z.B. neben den für den militärischen Betrieb notwendigen Einrichtungen wie Ställen und Exerzierplätzen auch eine eigene Gärtnerei, eine Fleischerei, einen Kranken- und Isolierpavillon, mehrere Bibliotheken, ein Schwimmbad, ein Friseurzimmer usw.

Militärische Bedeutung

Die Frequentanten der Technischen Militärakademie in Mödling (1904 bis 1918) rekrutierten sich aus Abgängern der Militär-Oberrealschulen oder zivilen Abiturienten. Der Lehrplan der dreijährigen Ausbildung unterschied sich von der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt dadurch, dass dem Artilleriewesen, der technischen Waffenausbildung und dem militärischen Bauwesen ein wesentlich größeres Gewicht zukam. Die Akademie versorgte die Artillerie jährlich mit 30 Offizieren und 25 Absolventen wurden zu den Pionier-, Eisenbahn- und Telegraphenregimentern als Leutnante ausgemustert. Berühmte Absolventen der Akademie waren unter anderen der spätere Feldzeugmeister und Kriegsminister Alexander Freiherr von Krobatin und der spätere Feldmarschall und letzte Oberkommandierende der k.u.k. Armee, Hermann Freiherr Kövess von Kövessháza, sowie der spätere Bundespräsident Theodor Körner und sein Bruder Richard Körner oder der ungarische Generaloberst József Heszlényi.

Akademiekommandanten 1904–1918 Beginn Ende
FML Artur Horeczky 1904 1907
FML Georg Ritter von Dormus 1907 1911
FML Georg Hefelle 1911 1914
FML Carl Ritter von Wessely 1914 1915
FML Oskar von Heimerich 1915 1918

Nachfolgeeinrichtung

Mit dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie und nach nur 14 Jahren Studienbetrieb am Standort Mödling stellte die k.u.k. Technische Militärakademie am 12. November 1918 mit dem Ausrufen der Republik Deutschösterreich ihren Betrieb ein. Der Militärakademie folgte kurzzeitig eine deutschösterreichische Staatsrealschule, jedoch besann man sich dann doch mit einer technischen Ausbildung fortzufahren. Am 17. November 1919 wurde das erste Mal der reguläre Lehrbetrieb an der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HTBLuVA) Mödling unter dem Namen "Deutsch-österreichische Technisch-gewerbliche Staatslehranstalt in Mödling" mit 154 Schülern in 4 Abteilungen (Tiefbau, Hochbau, Maschinenbau und Elektrotechnik) und Anfangs 10 Lehrern aufgenommen. 10 Jahre später wurden bereits über 1000 Schüler in 6 Abteilungen unterrichtet. Der Linzer Widerstandskämpfer Robert Bernardis, Oberstleutnant im Generalstab der deutschen Wehrmacht, zählte ebenfalls zu den Maturanten der HTBLuVA Mödling und ist somit einer ihrer prominentesten Absolventen.

Literatur

  • Gerhard Janaczek: Tüchtige Officirs und rechtschaffene Männer. Eine historische Bildreise zu den Militär-Erziehungsanstalten und Bildungsanstalten der k.(u.)k. Monarchie. Vitalis Verlag, 2007, ISBN 978-3-89919-080-9.
  • Karl Glaubauf: Robert Bernardis-Österreichs Stauffenberg. Selbstverlag, Statzendorf 1994, ohne ISBN.
  • Ders.: Robert Bernardis-Österreichs Stauffenberg. E-Book des Austria-Forums, Graz 2010.

Siehe auch

Weblinks

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