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Justin Thannhauser

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Justin Thannhauser (auch: Justin K. Thannhauser, geb. 7. Mai 1892 in Hürben, heute Ortsteil von Krumbach (Schwaben); gest. 26. Dezember 1976 in Bern) war ein zunächst deutscher, später amerikanischer Galerist und Kunstsammler.

Leben

Justin Thannhauser war ein Sohn des Kunsthändlers Heinrich Thannhauser aus einer ursprünglich in Mönchsdeggingen ansässigen jüdischen Familie. Er lernte bei seinem Vater in dessen 1904 gegründeter Modernen Galerie in München.

Vincent van Gogh: Hügel bei Saint-Rémy aus der Sammlung J.K. Thannhauser

1919 eröffnete er eine Dependance in Luzern und 1927 wagte er den Sprung nach Berlin, zunächst mit zwei aufsehenerregenden Einzelausstellungen. Ein Jahr später verlegte er den Hauptsitz der Kunsthandlung ganz von München nach Berlin.

Ab 1933 bemühte sich Thannhauser um eine Verlegung seines Geschäfts ins Ausland. 1937 emigrierte er nach Paris, wo er bis 1940 eine Galerie führte, deren Bestand ebenfalls nach Besetzung durch die deutsche Wehrmacht beschlagnahmt wurde. Es gelang ihm mit einem Teil seiner Sammlung nach New York zu flüchten, wo er ein drittes Mal einen Neuanfang wagte.

Sammlung Thannhauser

1963 stiftete Justin Thannhauser seine private Sammlung und die seines Vaters als Thannhauser Collection an das Guggenheim-Museum, in dem ein nach ihm benannter Raum an ihn erinnert. Damit wurde die noch junge Sammlung um Werke des Impressionismus und Postimpressionismus ergänzt. Die Sammlung kam erst als Leihgabe ins Museum und ging nach Thannhausers Tod 1976 als Erbe in den Besitz der Solomon R. Guggenheim Foundation über. Darunter befinden sich Werke wie Hügel bei Saint-Rémy von Vincent van Gogh, Haere Mai von Paul Gauguin, Vor dem Spiegel von Édouard Manet und Hügellandschaft bei Pontoise von Camille Pissarro, welches aus dem Jahr 1867 stammt und bis heute das älteste Werk in der Sammlung ist. Ebenfalls aus der Thannhauser Collection stammen 32 Gemälde und Arbeiten auf Papier von Pablo Picasso wie Le Moulin de la Galette[1] und Frau mit gelben Haar[2]. Nachdem das Museum schon im Besitz einiger Werke der analytisch-kubistischen und somit abstrakten Phase Picassos wie dem Akkordeonspieler[3] war, ist es nach den Ergänzungen mit der Thannhauser Collection im Besitz einer der größten öffentlichen Sammlungen von Werken Picassos.

Literatur

  • Matthew Drutt: Thannhauser: The Thannhauser Collection of the Guggenheim Museum. Published by Guggenheim Museum, New York 2001 ISBN 0810969203, ISBN 9780810969209
  • Thannhauser. Händler, Sammler, Stifter. Hrsg. v. Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels e. V. Zadik in Kooperation mit der SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn. Nürnberg: Verlag für Moderne Kunst 2006 (Sediment. Mitteilungen zur Geschichte des Kunsthandels. 11.)
  • Emily D. Bilski: Die „Moderne Galerie“ von Heinrich Thannhauser/The „Moderne Galerie“ of Heinrich Thannhauser. München: Edition Minerva 2008. (Sammelbilder/Collecting Images. 06.). (Zur gleichnamigen Ausstellung Jüdisches Museum München 30. Januar - 25. Mai 2008)

Weblinks

 Commons: Sammlung Thannhauser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Justin Thannhauser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.