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Johnny Friedlaender

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Geburtshaus in Pleß (2012)

Gotthard Joachim (Johnny) Friedlaender (geb. 26. Dezember 1912 in Pleß, Oberschlesien; gest. 18. Juni 1992 in Paris) war ein deutsch-französischer Grafiker und Radierer.

Johnny Friedlaender zählt zu den Wegbereitern der modernen Farbradierung. Er gab dieser schwierigen künstlerischen Technik eine neue, zeitgemäße Ausdrucksform, welche die Tradition mit der Innovation verband. In seiner Werkstatt in Paris wurden viele bedeutende Künstler mit der Radierung vertraut gemacht.

Die wichtigsten Lebensstationen

Friedländer studierte von 1928 bis 1930 bei Otto Mueller und später bei Carlo Mense an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe Breslau, bis er als 18-Jähriger nach Dresden übersiedelte, wo erste Ausstellungen seiner Werke stattfanden. 1933 wurde er verhaftet und in einem Konzentrationslager interniert. Zwar wurde er im Dezember entlassen, musste sich jedoch täglich bei der Polizei melden. Dies war einer der Gründe dafür, dass er 1935 in die Tschechoslowakei emigrierte, wo 1936 erstmals einige seiner Radierungen ausgestellt wurden. Ein Jahr später unternahm Friedländer eine Reise nach Paris, wo er als politischer Flüchtling seine Aufenthaltsgenehmigung jede Woche erneuern musste. Dort stellte er Radierungen aus und machte Illustrationen für die Wochenzeitung Marianne.

Von 1939 bis 1943 wurde er im Lager von Meslay-du-Maine interniert, nach der Befreiung diente er eine Zeitlang in einer Einheit der britischen Armee. Aus dem Jahre 1944 datiert sein Radierzyklus „Images du malheur“. Nach Kriegsende 1945 kehrte er nach Paris zurück und erhielt 1950 die französische Staatsangehörigkeit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

1951 nahm Friedländer an der Triennale in Mailand und an der Ausstellung moderner Kunst in Tokio teil, ebenso vier Jahre später an der Biennale von São Paulo und an der 1. Internationalen Grafikausstellung in Ljubljana. Im Jahre 1956 fanden Ausstellungen seiner Werke in Paris, Cincinnati, Cleveland, San Francisco, New York und Washington, D.C. statt. Zwei Jahre später repräsentierte er Frankreich auf der Biennale von Venedig (Grafik).

1959 erhielt Friedländer einen Lehrauftrag der UNESCO am Museum für Moderne Kunst in Rio de Janeiro. Er erhielt 1969 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 1975 drehte das ZDF einen Film über sein Leben. Nach weiteren internationalen Ausstellungen, unter anderem 1976 im Tel Aviv Museum of Art und zwei Jahre später im Musée d’art moderne de la Ville de Paris, wurde Friedländer 1978 zum Officier des Arts et des Lettres ernannt.

1980 fand eine Retrospektive im Albertinum in Dresden statt. Der Lovis-Corinth-Preis wurde ihm 1982 verliehen.

Bedeutende Schülerinnen und Schüler

Literatur

  • Fabrice Flahutez: Friedlaender, Johnny. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 45, Saur, München 2005, S. 112–114
  • Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945. Band 2,2. München : Saur, 1983 ISBN 3-598-10089-2, S. 337.
  • Kunstverein Darmstadt: Deutsche Radierer der Gegenwart. Darmstadt 1982, S. 66f. ISBN 3761081219.
  • Rolf Schmücking, Friedländer – 100 Radierungen. Basel 1983.
  • Geneviève Debien: Johnny Friedlaender. Studentischer Rebell und späterer "Erneuerer" der Farbradierung. In: Dagmar Schmengler u. a. (Hgg.): Maler. Mentor. Magier. Otto Mueller und sein Netzwerk in Breslau, Heidelberg u. a.: Kehrer 2018. ISBN 978-3-86828-873-5, S. 330–335.

Weblinks

 Commons: Johnny Friedlaender – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Johnny Friedlaender aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.