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Johanna Lenz

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Johanna Lenz geb. Trautwein, meist Hanne Lenz, auch Hanne Trautwein genannt (geb. 24. Juli 1915 in München; gest. 26. Januar 2010 ebenda) war eine deutsche Kunsthistorikerin und Lektorin. Bekannt wurde sie als Ehefrau, Gesprächspartnerin und Romanfigur des Schriftstellers Hermann Lenz.

Leben

Johanna Trautwein war eine Tochter des Mikrobiologen Kurt Trautwein und der Malerin Marie Cohen. Sie studierte in München Kunstgeschichte und promovierte, obwohl "Halbjüdin", noch 1941 mit einer Arbeit über Johann Jakob Herkomer. Eine Museumspraxis konnte sie während des Dritten Reiches allerdings nicht absolvieren. Ihre Mutter starb während des Zweiten Weltkrieges, kurz bevor sie deportiert worden wäre. Johanna Trautwein selbst wurde zur Zwangsarbeit herangezogen; sie musste in der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges beim Reinigen der Münchner Straßenbahnen helfen. Das Haus der Familie Trautwein in der Mannheimer Straße 5 wurde durch Bomben beschädigt, aber durch einen Nachbarn vor dem Niederbrennen gerettet.[1]

Hermann Lenz hatte sie während des Studiums 1937 kennengelernt. Nachdem dieser aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, heiratete das Paar 1946 und zog in Lenz' Elternhaus in der Birkenwaldstraße in Stuttgart ein, wo es bis zum Verkauf des Hauses nach Erbstreitigkeiten in den 1970er Jahren lebte. Hermann Lenz setzte sein Studium nach dem Krieg nicht mehr fort, sondern arbeitete zunächst als freier Schriftsteller und später auch in wenig einträglichen Positionen als Sekretär eines Kulturvereins und eines Schriftstellerverbandes. Johanna Lenz bildete sich in Psychologie fort und arbeitete viele Jahre als Lektorin im Bereich Psychologie beim Stuttgarter Klett-Cotta Verlag. Eigene schriftstellerische Versuche führte sie nach der Veröffentlichung einiger Erzählungen nicht mehr fort. Das Nachtkarussell, 1946 zum ersten Mal veröffentlicht, wurde anlässlich ihres 90. Geburtstages noch einmal aufgelegt.

Johanna Lenz bemühte sich noch 2003 um eine Neuauflage der Schriften ihres Großvaters Gustav Gabriel Cohen.

In der Figur der Treutlein Hanni tritt sie in Lenz' autobiographischem Eugen-Rapp-Romanzyklus auf, allerdings sagte sie über die Beziehungen zwischen dieser Romanfigur und sich selbst: „Ich kann sie betrachten wie irgendeine andere Romanfigur, denn Dinge, die mich besonders beschäftigten, die sind bei der Treutlein Hanni nicht zu finden. Die ist in vielen Dingen anders als ich.“[1]

Werke

  • Paul Celan, Hanne und Hermann Lenz: Briefwechsel. Mit drei Briefen von Gisèle Celan-Lestrange. Hrsg. von Barbara Wiedemann (u. a.). Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, ISBN 9783518412725
  • »Das Innere wird durch die äußeren Umstände nicht berührt«: Hanne Trautwein – Hermann Lenz. Der Briefwechsel 1937-1946. Insel Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-458-17772-2

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Johanna Lenz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.