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Jerry Rubin

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Jerry Rubin (1970)

Jerry Rubin (geb. 14. Juli 1938 in Cincinnati, Ohio; gest. 28. November 1994 in Los Angeles) war ein bekannter US-amerikanischer Aktivist in den 1960er und 1970er Jahren und Anarchist. Er leitete einige der ersten Proteste gegen den Vietnam-Krieg und wurde wegen der gewalttätigen Übergriffe auf dem Parteitag der Demokraten vor Gericht gestellt.

Leben

Rubin war der Sohn eines Brotlieferanten und Gewerkschaftsvertreters. Er wuchs in der Nähe von Abondale bei Cincinnati auf, einer damals wohlhabenden Gegend. Er besuchte die Walnut Hills High School, und war Mitherausgeber der Schulzeitung The Chatterbox. In der Highschool begann Rubin für die Cincinnati Post über Highschoolsport zu schreiben. Später schloss er das Studium der Soziologie an der University of Cincinnati ab.

Rubins Eltern starben beide im Abstand von 10 Monaten, sodass er sich fortan um seinen jüngeren Bruder Gil kümmern musste. Jerry wollte Gil die Welt zeigen und entschied sich, ihn nach Indien mitzunehmen. Als Verwandte auf diesen Plan hin androhten, sein Fürsorgerecht für seinen Bruder anzugreifen, entschied Jerry sich stattdessen mit seinem Bruder nach Tel Aviv zu gehen. Gil lernte Hebräisch und beschloss später, in Israel zu bleiben und in einen Kibbuz zu ziehen.

Rubin besuchte zunächst die Universität von Berkeley. 1964 brach er seine Ausbildung jedoch ab, um sich auf seine politische Aktivitäten konzentrieren zu können. Sein erster Protest fand in Berkeley statt. Dabei ging es um einen Einzelhändler, der sich weigerte, Schwarze einzustellen. Rubin leitete die Proteste bald selbständig.

Er organisierte die VDC (Vietnam Day Committee), leitete ein paar der ersten Proteste gegen den Vietnam-Krieg und war mit Abbie Hoffman und Pigasus, einem Schwein, das 1968 von den Yippies als sarkastischer Präsidentskandidat der USA aufgestellt wurde Mitgründer der Yippies (Youth International Party).

Am 14. November 1994 wurde Rubin beim Überqueren des Wilshire Boulevard direkt vor seinem Appartement in Los Angeles von einem Auto erfasst. Am 28. November 1994 erlag er im UCLA Medical Center seinen schweren Verletzungen.[1]

Begraben wurde er im Hillside Memorial Park Cemetery in Culver City.

Wirken

Rubin war maßgeblich an der Störung der 1968 Democratic National Convention in Chicago beteiligt. Er wurde gemeinsam mit sechs anderen (Abbie Hoffman, Rennie Davis, John Froines, David Dellinger, Lee Weiner und Tom Hayden) vor Gericht gestellt. Bobby Seale war auch Teil dieser Gruppe, wurde aber später ausgeschlossen. Die Anklage lautete auf Verschwörung und Überschreitung von Staatsgrenzen mit der Absicht, zu einem Volksaufruhr aufzuhetzen. Julius Hoffman war der vorsitzende Richter. Die Angeklagten wurden allgemein als die Chicago Eight bezeichnet, beziehungsweise – nach dem Ausschluss vom Bobby Seale – als die Chicago Seven. Die Angeklagten verwandelten den Gerichtssaal in einen Zirkus. Fünf der sieben verbleibenden Angeklagten wurden zwar für schuldig befunden einen Volksaufstand angezettelt zu haben, das Urteil wurde aber später in der Berufung aufgehoben.

Jerry Rubins Gesellschaftskritik wurde im Buch Do it! – Scenarios of the Revolution[2], niedergeschrieben. Die Einleitung schrieb der Mitbegründer der Black Panthers Eldridge Cleaver und das ungewöhnliche Design stammt von Quentin Fiore. Die deutsche Erstausgabe erschien 1971 als Taschenbuch in einer Übersetzung von Mark W. Rien. und erreichte im gleichen Jahr noch eine Auflage von 30.000 Exemplaren.

Nach dem Ende des Vietnam-Krieges wechselte Rubin seine politischen Ansichten und wurde Unternehmer und Geschäftsmann.

In dem Film über Abbie Hoffman, Steal This Movie, wurde Rubin von Kevin Corrigan dargestellt.

Literatur

  • Jerry Rubin: Do it! Scenario für die Revolution von Jerry Rubin. Vorwort Eldridge Cleaver. Design Quentin Fiore. Geyipped von Jim Retherford. Gezapped von Nancy Kurshan. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1971, ISBN 3-499-11411-9, (Reihe: rororo 1411/1413) (Lizenzausgabe: Trikont Verlag, München 1977, ISBN 3-88167-0411-4 (formal falsche ISBN) )
  • Jerry Rubin: We Are Everywhere! Geschrieben im Cook County Jail. Verlag Büchse der Pandora, Wetzlar 1978, ISBN 3-88178-019-X

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jerry Rubin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.