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Janet Leigh
Janet Leigh (* 6. Juli 1927 als Jeanette Helen Morrison in Merced, Kalifornien; † 3. Oktober 2004 in Beverly Hills, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Ihre wohl berühmteste Rolle spielte sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere in Alfred Hitchcocks Thriller Psycho (1960).
Leben und Karriere
Leigh wurde als einziges Kind von Robert Morrison und Helen Lita Westergard in sehr einfache Verhältnisse geboren. Neben ihrem Psychologiestudium an der University of the Pacific arbeitete sie in einem Skiresort, um etwas Geld für ihre Familie zu verdienen. Dort wurde sie mit 20 Jahren von dem ehemaligen, im Ruhestand lebenden Filmstar Norma Shearer entdeckt. Shearer vermittelte ihr Probeaufnahmen in Hollywood. Daraufhin wurde Janet Leigh von Lew Wasserman bei MGM unter Vertrag genommen. Leigh beendete nach Beginn ihrer Schauspielkarriere vorzeitig ihr Studium und debütierte in dem aufwendigen Filmdrama The Romance of Rosy Ridge, in dem sie neben Van Johnson und Thomas Mitchell sofort eine größere Rolle spielte. Später besuchte sie die Abendschule an der University of Southern California, um ihre Schulausbildung zu beenden.
Es folgten weitere Leinwandrollen, die ihren Ruf als aufkommender Star festigten. Bereits 1948 wurde sie von einer Zeitschrift zum „No. 1 glamour girl“ gewählt, obwohl sie vor und hinter der Kamera meist bodenständige Figuren spielte. 1949 wirkte sie unter der Regie von Mervyn LeRoy in Kleine tapfere Jo, der Verfilmung des Romans Little Women, mit sowie in Holiday Affair mit Robert Mitchum. In den 1950er Jahren spielte sie in mehreren prominenten Filmen eine Hauptrolle, so in der Komödie Angels in the Outfield (1951), dem Mantel-und-Degen-Film Scaramouche, der galante Marquis (1952), dem Western Nackte Gewalt (1953), dem Musicalfilm Walking My Baby Back Home (1953) sowie der Komödie Der sympathische Hochstapler (1954). Mit ihrem Ehemann Tony Curtis spielte sie in fünf Filmen, darunter die Abenteuerfilme Der eiserne Ritter von Falworth (1954) und Die Wikinger (1958). Leigh, die zunächst vor allem die Figur der jungen Naiven oder weiblichen Geliebten verkörperte, war Ende der 1950er Jahre auf der Suche nach komplexeren Rollen. Davon zeugt unter anderem ihre Rolle in Orson Welles' Kriminalfilm Im Zeichen des Bösen (1958), in der sie irrtümlich unter Mordverdacht gerät.
In die Zeit dieser Suche nach Charakterrollen fiel auch der Film, der wohl der berühmteste ihrer Filmkarriere wurde: Alfred Hitchcock verpflichtete sie für seinen Filmklassiker Psycho als Sekretärin Marion Crane, die Geld unterschlägt und auf der Reise zu ihrem Geliebten in einem Motel Opfer einer brutalen Messerattacke wird. Die sogenannte „Duschszene“ mit Todesfolge schockierte die Zuschauer und ist bis heute eine der wohl meistzitierten und berühmtesten Filmszenen. Leigh erhielt für die Rolle einen Golden Globe und war als beste Nebendarstellerin für einen Oscar nominiert. Nach dem Riesenerfolg von Psycho folgten Rollen in Filmen wie Botschafter der Angst, in dem sie an der Seite von Frank Sinatra spielte, und das Filmmusical Bye Bye Birdie, das auf einem Broadway-Erfolg basierte.
Als Leigh sich 1964 mit Pilzkopf-Perücke fotografieren ließ, trug sie mit dieser „Wischmopp-Frisur“ mit zum Bekanntwerden der Beatles bei.[1]
Ab Ende der 1960er Jahre spielte Leigh vorwiegend in Fernsehfilmen oder -serien. So hatte sie etwa 1975 in der Folge Forgotten Lady der Serie Columbo eine Hauptrolle neben Peter Falk. Auch in anderen Serien wie Die Leute von der Shiloh Ranch oder Mord ist ihr Hobby hatte sie Gastauftritte. Zu ihren Kinoauftritten in späteren Jahren gehörte unter anderem der in John Carpenters Film The Fog – Nebel des Grauens an der Seite ihrer Tochter Jamie Lee Curtis. In Halloween: H20, dem vorletzten Film, in dem sie mitwirkte, stand sie ein weiteres Mal an der Seite ihrer Tochter Jamie Lee vor der Kamera. Ihre letzte Rolle spielte sie als Dame im Seniorenheim in der Horrorkomödie Zickenterror an der High School (2005), die erst nach ihrem Tod in die Kinos kam.
1942 heiratete Janet Leigh im Alter von erst 15 Jahren John Carlisle, die Ehe wurde allerdings bereits im selben Jahr wieder geschieden. Auch ihre zweite Ehe mit Stanley Reames (1945–1949) endete mit Scheidung. Leighs dritter Ehemann war der Schauspieler Tony Curtis, mit dem sie von 1951 bis zur Scheidung im Jahr 1962 verheiratet war. Aus dieser Ehe stammen die Schauspielerinnen Jamie Lee Curtis und Kelly Curtis.[2] Ab 1962 bis zu ihrem Tod war Janet Leigh mit Robert Brandt (1927–2009) verheiratet.
Sie starb 2004 im Alter von 77 Jahren im Kreis ihrer Familie an einem Kreislaufstillstand. Ihre letzte Ruhe fand sie im Westwood Memorial Park in Los Angeles.[3]
Auszeichnungen
- 2004: Ehrendoktorwürde der University of the Pacific
Filmografie (Auswahl)
- 1948: Lassies Heimat (Hills of Home)
- 1948: Words and Music
- 1948: Akt der Gewalt (Act of Violence)
- 1949: Kleine tapfere Jo (Little Women)
- 1949: Das Schicksal der Irene Forsyte (That Forsyte Woman)
- 1949: Schicksal in Wien (The Red Danube)
- 1951: Drei Frauen erobern New York (Two Tickets to Broadway)
- 1951: Nur dies eine Mal (Just this Once)
- 1952: Scaramouche, der galante Marquis (Scaramouche)
- 1952: Nackte Gewalt (The Naked Spur)
- 1953: Houdini, der König des Varieté (Houdini)
- 1953: Walking My Baby Back Home
- 1954: Prinz Eisenherz (Prince Valiant)
- 1954: Der sympathische Hochstapler (Living It Up)
- 1954: Der eiserne Ritter von Falworth (The Black Shield of Falworth)
- 1954: Heißes Pflaster (Rogue Cop)
- 1955: Meine Schwester Ellen (My Sister Eileen)
- 1955: Es geschah in einer Nacht (Pete Kelly’s Blues)
- 1956: König der Safari (Safari)
- 1957: Düsenjäger (Jet Pilot)
- 1958: Im Zeichen des Bösen (Touch of Evil)
- 1958: Die Wikinger (The Vikings)
- 1958: Urlaubsschein nach Paris (The Perfect Furlough)
- 1959: Wer war die Dame? (Who Was that Lady)
- 1960: Psycho
- 1962: Botschafter der Angst (The Manchurian Candidate)
- 1963: Bye Bye Birdie
- 1963: Ach Liebling … nicht hier! (Wives and Lovers)
- 1965: Ein Mann wie Kid Rodelo (Kid Rodelo)
- 1966: Ein Fall für Harper (Harper)
- 1966: Drei auf einer Couch (Three on a Couch)
- 1966: Mord aus zweiter Hand (An American Dream)
- 1966: Der Mann im grünen Hut (The Spy in the Green Hat)
- 1967: Top Job (Ad ogni costo)
- 1969: Ein Fehler in der Rechnung (The Monk)
- 1972: Mein Herz braucht Liebe (One Is a Lonely Number)
- 1972: Rabbits (Night of the Lepus)
- 1975: Columbo – Tödliches Comeback (Forgotten Lady; Fernsehfilm)
- 1980: The Fog – Nebel des Grauens (The Fog)
- 1987: Mord ist ihr Hobby (Murder, She Wrote; Fernsehserie, Folge Sandras Geheimnis)
- 1998: Halloween H20
- 2005: Zickenterror an der High School (Bad Girls from Valley High)
Werke
- Janet Leigh: There Really Was a Hollywood. Doubleday, New York 1984, ISBN 0-385-19035-2 (englisch).
- Janet Leigh, Christopher Nickens: Psycho. Hinter den Kulissen von Hitchcocks Kultthriller. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-10863-9.
- Janet Leigh: Dream Factory. Mira, Buffalo 2002, ISBN 1-551-66874-2 (englisch).
Weblinks
- Janet Leigh in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Janet Leigh im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Janet Leigh bei AllMovie (englisch)
- Janet Leigh in der Internet Broadway Database (englisch)
- Janet Leigh in der Deutschen Synchronkartei
- Bilder von Janet Leigh In: Virtual History
Einzelnachweise
- ↑ Brian Roylance, Nicky Page, Derek Taylor: The Beatles Anthology. (Chronicle Books, San Francisco 2000). Deutsche Übersetzung: Ullstein, München 2000, ISBN 3-550-07132-9, S. 116.
- ↑ Eintrag bei filmreference.com
- ↑ knerger.de: Das Grab von Janet Leigh
Personendaten | |
---|---|
NAME | Leigh, Janet |
ALTERNATIVNAMEN | Morrison, Jeanette Helen (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Filmschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1927 |
GEBURTSORT | Merced, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
STERBEDATUM | 3. Oktober 2004 |
STERBEORT | Beverly Hills, Kalifornien, Vereinigte Staaten |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Janet Leigh aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |