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Isidor Singer (Journalist)

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Isidor Singer (geb. 16. Jänner 1857 in Budapest; gest. 8. Dezember 1927 in Wien) war ein österreichischer Journalist, Statistiker und Zeitungsherausgeber.

Leben

Singer entstammte einer wohlhabenden jüdischen Textilhändlerfamilie, die seit 1861 in Wien lebte. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft, Mathematik und Naturwissenschaften in Wien und in Graz wurde er 1881 in Wien zum Dr. iur. promoviert. 1885 habilitierte er sich an der Universität Wien und wurde Privatdozent für Statistik, seit 1892 außerordentlicher Professor für Statistik. Singer setzte sich in den 1880er Jahren kritisch mit der Entstehung des modernen Antisemitismus in Deutschland und Österreich auseinander. 1885 veröffentlichte er die Ergebnisse einer Intellektuellenbefragung, in der 54 prominente Europäer aus Literatur, Kunst, Kultur und Wissenschaft ihre Meinung zum Antisemitismus und zur "Judenfrage" darlegten. 1894 gründete Singer gemeinsam mit Hermann Bahr und Heinrich Kanner die linksliberale Wochenschrift Die Zeit. 1902 wurde von ihm und Kanner eine Tageszeitung mit dem gleichen Namen gegründet.

Während des Ersten Weltkrieges musste die Zeitung aus wirtschaftlichen Gründen verkauft werden, Singer ging in die Schweiz und lebte ab 1920 als freischaffender Autor wieder in Wien. Er arbeitete auch als Übersetzer und übersetzte Upton Sinclair.

Schriften (Auswahl)

  • Untersuchungen über die Socialen Verhältnisse des Nord-Oestlichen Böhmen. Ein Beitrag zur Methode Social-Statistischer Untersuchungen. Duncker & Humblot, Leipzig 1885.
  • Die amerikanischen Bahnen und ihre Bedeutung für die Weltwirtschaft, 1909.
  • Die amerikanische Stahlindustrie und der Weltkrieg, 1917.

Literatur

  • Singer, Isidor in der Jewish Encyclopedia 1901–1906 (englisch)
  • Peter Paul Sint: Singer, Isidor. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 296.
  • Lucie Kostrbová, Kurt Ifkovits, Vratislav Doubek: Die Wiener Wochenschrift Die Zeit (1894–1904) als Mittler zwischen der Tschechischen und Wiener Moderne. Masarykův ústav a Archiv AV ČR u. a., Prag u. a. 2011, ISBN 978-80-86495-72-9 (Zur Biographie: S. 423–425).
  • Thomas Gräfe, Der Hegemonieverlust des Liberalismus. Die "Judenfrage" im Spiegel der Intellektuellenbefragungen 1885–1912, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 25 (2016), S. 73–100.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Isidor Singer (Journalist) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.