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Hohenbrunn

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Hohenbrunn (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Hohenbrunn
Hohenbrunn
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hohenbrunn hervorgehoben
48.0511.7568
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 568 m ü. NN
Einwohner:

9.074 (31. Dez. 2011)[1]

Postleitzahlen: 85662, 85521
Vorwahlen: 08102, 089
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 129
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pfarrer-Wenk-Platz 1
85662 Hohenbrunn
Webpräsenz: www.hohenbrunn.de
Bürgermeister: Stefan Straßmair (CSU)
Lage der Gemeinde Hohenbrunn im Landkreis München
Karte

Hohenbrunn ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München.

Lage

Die Gemeinde liegt im Südosten Münchens, in der Nähe des Autobahnkreuzes München-Süd. Es besteht eine S-Bahn-Verbindung nach München (S7, Bahnstrecke München-Giesing–Kreuzstraße). Der Ort Hohenbrunn ist vom Münchener Zentrum etwa 14 km entfernt und allseitig von Wäldern umgeben. Der nordwestlich gelegene Ortsteil Riemerling ist durch Felder, Wald und die Autobahn A 99 von Hohenbrunn getrennt und schließt nahtlos an Ottobrunn und damit an das Stadtgebiet von München an. Eineinhalb Kilometer südlich von Hohenbrunn befindet sich der Ortsteil Luitpoldsiedlung. Nordöstlich im Wald, nahe Putzbrunn, befindet sich die kleine Ansiedlung Siedlung am Grasbrunner Weg, südöstlich das Gewerbegebiet Industriesiedlung Wächterhof. Der eigentliche Ort Wächterhof und der bei der Luitpoldsiedlung gelegene Bahnhof Wächterhof der S7 befinden sich bereits in der Nachbargemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

Ursprünglich war Hohenbrunn ein Bauerndorf. Heute sind nur noch wenige landwirtschaftliche Anwesen vorhanden. Das Dorf selbst unterscheidet sich stark vom Ortsteil Riemerling, wo ein Gartenstadt-Charakter erhalten blieb. Der hohe Siedlungsdruck im Raum München, besonders die verkehrsgünstige Lage sowohl zur Stadt als auch in die Erholungsregionen der (Vor-)Alpen, hat hier bleibende Veränderungen bewirkt.

Gemeindegliederung

Für die Gemeinde Hohenbrunn sind zwei amtlich benannte Gemeindeteile ausgewiesen, die auch durch Postleitzahl und Vorwahl getrennt sind:

  1. Hohenbrunn (Postleitzahl 85662, Vorwahl 08102)
  2. Riemerling (Postleitzahl 85521, Vorwahl 089)

Weitere Ansiedlungen sind die Luitpoldsiedlung, die Siedlung am Grasbrunner Weg, ""Wächterhof und die Siedlung beim ehemaligen Munitionsdepot (Munitionsanstalt), kurz „Muna“.

Geschichte

St.Stephanus

Funde weisen auf eine erste Besiedlung um 2000 v. Chr. hin. Die erste schriftliche Erwähnung Hohenbrunns („Prunnum“) findet am 8. Januar 814 in einer Traditionsurkunde des Hochstifts Freising statt. Erste erhaltene schriftliche Hinweise auf Hohenbrunn („Prunn“) durch Herzog Tassilo III. von Bayern im Jahr 780 können nicht eindeutig auf Hohenbrunn zurückgeführt werden. 814 gilt somit auch als das Gründungsjahr des Ortes Hohenbrunn.[2]

Der fast kreisrunde Waldausschnitt, in dem Hohenbrunn liegt, wird oft für eine reine Rodungsinsel gehalten. Es gilt jedoch mittlerweile als gesichert, dass diese Form durch spätere Aufforstung entstand.[3] Viele noch heute im Wald zwischen Riemerling und Hohenbrunn sichtbare Hochäcker oder Wölbäcker bestätigen die frühere Nutzung des heutigen Waldes als zusätzliche Ackerfläche.

Namensherkunft

Hohenbrunn wurde ursprünglich Prunnum, Prunnen, Prunn oder ähnlich genannt. Da es auf der Münchner Schotterebene zwischen Hachinger Bach und Kasten- bzw. Steinsee kein fließendes oder Oberflächenwasser gab, musste von den ersten Siedlern ein tiefer Brunnen gegraben werden. Der Bau eines Brunnens zur Wasserförderung war ein großer Kraftakt, da sehr tief – bis zu 20 m – gegraben werden musste. Die daraus entstehende Siedlung „Brunnen“ zu nennen, ergab sich fast zwangsläufig[2], vgl. Brunnthal, Grasbrunn, Putzbrunn und Siegertsbrunn.

Der Ortsname Hohenbrunn taucht um 1100 zum ersten Mal in einem Urbar des Klosters Scheyern auf.[2][4]

Geschichtliche Entwicklung

Hohenbrunn gehörte zum Rentamt München. 1818 entstand die heutige Gemeinde.

Heeresmunitionsanstalt (MUNA) 1938

Mit einer Anzahl von etwa 780 Personen gehörte die MUNA zu den größten Lagern für ausländische (männliche und weibliche) Zwangsarbeiter im Landkreis München. Etwas weniger als die Hälfte von ihnen waren sogenannte „Ostarbeiter“ aus den von den deutschen Truppen besetzten Ostgebieten, vor allem aus dem Gebiet der heutigen Ukraine.

1945 marschierten die Amerikaner in Hohenbrunn ein und besetzten auch die Heeresmunitionsanstalt.

Schon 1958 zieht die neu aufgestellte Bundeswehr in Teilbereiche der ehem. Heeresmunitionsanstalt ein. Mit dem Außerdienststellungsappell Anfang Mai 2007 endete die Ära des Munitionsdepots.

Politik

Erster Bürgermeister ist Dr. Stefan Straßmair, CSU, seit 1. November 2006. Der promovierte Jurist (Jahrgang 1971) wurde am 7. Oktober 2012 wiedergewählt. Seine Amtszeit läuft bis zum 30. April 2020. Zweiter Bürgermeister ist seit 2002 Benno Maier, CSU; dritte Bürgermeisterin seit 8. Mai 2014 Regina Wenzel, SPD.

Lebende Altbürgermeister sind Josef Schwaiger, CSU (1972–1994), und Franz Zannoth, parteilos (1994–2006).

Der Gemeinderat Hohenbrunn besteht aus zwanzig Mitgliedern. Die CSU-Fraktion hat acht Sitze, Grüne vier, die SPD drei, die ÜWG-FW vier und die FDP einen Sitz.

Ehrenbürger und Inhaber der Bürgermedaille

2011 wurde Leonhard Sigl sen. anlässlich der 150-Jahr-Feier der Feuerwehr Hohenbrunn zum Ehrenbürger der Gemeinde Hohenbrunn ernannt. Sigl (Jahrgang 1930) war langjähriges Gemeinderatsmitglied sowie in der Pfarrei Hohenbrunn und im Dekanat Ottobrunn tätig. Außerdem war er Jahrzehnte lang Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Hohenbrunn. Er ist Ehrenkreisbrandmeister im Landkreis München.

Inhaber der Bürgermedaille (maximal dürfen es zehn lebende sein) sind Altbürgermeister Josef Schwaiger, Josef Schmuck (2002), Leonhard Sigl sen. (2002) und Gerd Zapf (2012).

Wappen

Beschreibung: In Silber ein blauer Wellenbalken; oben ein zweiblättriger grüner Eichenzweig mit aufrechter goldener Eichel, unten ein schwarzer Baumstumpf. Entworfen hat das Wappen der damalige Bürgermeister und Künstler Carl Steinmeier († 1972). Es wurde 1953 genehmigt.

Baudenkmäler

Verkehr

Bahnhof Hohenbrunn mit S7 zum Ostbahnhof

Durch Hohenbrunn verläuft die Bahnstrecke München-Giesing–Kreuzstraße, an der sich der zweigleisige Bahnhof Hohenbrunn befindet. Dieser wird im 20-Minuten-Takt durch die Münchner S-Bahnlinie S7 von Wolfratshausen nach Kreuzstraße bedient.

Hohenbrunn kämpft mit einem deutlich gestiegenem Verkehrsaufkommen. So fährt, bedingt durch das Gewerbegebiet bei der Muna, zusätzlicher LKW-Verkehr von der Siegertsbrunner Straße durch die Dorfstraße Richtung B 471. Der Gemeinderat bemüht sich seit Jahren um eine Umgehungsstraße östlich der Gemeinde Hohenbrunn.

Schulen

  • Carl-Steinmeier-Mittelschule Riemerling
  • Grundschule Riemerling-Hohenbrunn (mit Schulhäusern in Riemerling und Hohenbrunn)
  • Montessori-Schule Hohenbrunn in Riemerling

Kindertagesstätten

  • Kinderwelt Hohenbrunn (Kindergarten und Kinderkrippe in Hohenbrunn)
  • Kinderkrippe und Kindergarten am Waldpark (Riemerling-West)
  • Kindergarten Haus des Kindes (Kindergarten und Hort Riemerling- Ost)
  • Kinderhort Hortensia Riemerling (Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband München-Land)
  • Kinderhort Hohenbrunn (Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband München-Land)
  • Mittagsbetreuung (Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband München)
  • Deutschlands erster Waldhort (Träger: Kirche St. Magdalena)
  • Waldkindergarten „Waldmeister“ (Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband München-Land)

Jugendarbeit

  • Jugendtreff Hohenbrunn, Pframmerner Weg (Kreisjugendring München-Land)
  • Jugendtreff Riemerling, Georg-Kerschensteiner-Straße (Kreisjugendring München-Land)
  • Mobile Jugendarbeit

Seniorenbetreuung

  • Seniorenwohn- und Pflegezentrum „Lore Malsch“, Friedrich-Hofmann-Straße, Riemerling-Ost (Trägerschaft Diakoniewerk Hohenbrunn)
  • Seniorenbegegnungsstätte der Kaiser-Stiftung, Riemerling-West (Trägerschaft Kreisverband München der Arbeiterwohlfahrt)

Traditionsvereine

Freiwillige Feuerwehr Hohenbrunn

Feuerwehrhaus Hohenbrunn

Die Freiwillige Feuerwehr Hohenbrunn kann ihre Geschichte bis in das Jahr 1861 zurückverfolgen und ist damit eine der ältesten Feuerwehren der Region. Im Jahr 2012 hatte die Feuerwehr 410 Einsätze. Die 1972 gegründete Jugendfeuerwehr Hohenbrunn gilt als Ursprung des Wettbewerbs der Jugendfeuerwehren auf Landkreisebene. Derzeit steht der technischen Feuerwehr ein Fuhrpark von sechs Einsatzfahrzeugen zur Verfügung, bestehend aus einem Kommandowagen, einem Mehrzweckfahrzeug, einem Rüstwagen (dem einzigen im Kreisbrandmeisterabschnitt 4), einem Gerätewagen Logistik 2, einem Tanklöschfahrzeug und einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug. Seit Juni 2008 betreibt die Feuerwehr einen First Responder. Ein Pkw BMW X3 ist rund um die Uhr mit zwei Ehrenamtlichen besetzt, die zusätzlich zu Notarzteinsätzen von der Feuerwehreinsatzzentrale des Landkreises München alarmiert werden, um die Frist zum Eintreffen der Rettung zu verkürzen.

Die Aufgabe des Vereinsvorsitzenden hat Leonhard Sigl inne. Die technische Feuerwehr wird seit 2015 von Robert Paul angeführt. Im Gemeindegebiet existiert zusätzlich eine freiwillige Betriebsfeuerwehr auf dem Gelände der Firma Merck Schuchardt.

Pfeifenclub-Wanderfreunde und Stockschützen Hohenbrunn

Der „Pfeifenclub zur blauen Wolke“ wurde 1962 von sieben alteingesessenen Hohenbrunnern, allen voran Josef Berger, gegründet. Der damalige Name entstand, da jedes Mitglied eine lange Tabakpfeife wie zur Großvaters Zeiten rauchte. Der Name wandelte sich im Laufe der Zeit um zu „Pfeifenclub-Wanderfreunde und Stockschützen“. Die Vorstände im Laufe der Zeit waren nach Josef Berger Hermann Schulz, Georg Braun, Hans-Werner Beyfuß und aktuell Andreas Schlick. Heutzutage ist der Verein als aktiver Wanderverein für Jung und Alt bekannt.

Burschenverein Hohenbrunn

Als Katholischer Burschenverein wurde dieser bereits am 8. Dezember 1911 zusammen mit Pfarrer Johann Wenk und dem Gründungsvorsitzenden Josef Berger ins Leben gerufen. Noch im selben Jahr beschaffte der Verein eine Fahne mit abgebildetem Pflug, Handrechen und Dreschel. Vorsitzender ist seit 2017 Andreas Kaulich.

Krieger- und Soldatenkameradschaft Hohenbrunn

Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Hohenbrunn wurde am 21. Januar 1925 gegründet. 47 Mitglieder standen bei der Gründung im Mitgliederverzeichnis. Im gleichen Jahr wurde am 15. August die Vereinsfahne eingeweiht. Seine Selbstständigkeit verlor der Verein am 1. Januar 1933; er wurde in den Kyffhäuserbund eingegliedert. Dieses Schicksal erfuhren fast alle Vereine zu dieser Zeit. Während des Zweiten Weltkrieges war fast keine Vereinstätigkeit möglich, letztendlich kam sie schließlich zum Erliegen. Erst im Jahr 1953 wurde durch den damaligen Bürgermeister Carl Steinmeier das Vereinsleben wieder aktiviert und der Verein neu gegründet. 29 Männer trafen sich am 25. Juli 1953 beim Hohenbrunner Neuwirt und unterschrieben den Beitritt zur Krieger- und Soldatenkameradschaft Hohenbrunn. In der Vereinsgeschichte gab es sechs Vorsitzende: Max Schulz 1925–1934, Leonhard Wagner 1934–1937, Lorenz Erl 1937–1947, Bürgermeister Carl Steinmeier 1953–1972 und Alois Estendorfer 1972–1989 (und 2007). Vorsitzender ist seit 1989 Alexander Bujak aus Riemerling.

Schützengesellschaft Gemütlichkeit Hohenbrunn

Die Schützengesellschaft wurde 1884 gegründet. Erster Schützenmeister ist Lothar Birkner.

Weblinks

 Commons: Hohenbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. 2,0 2,1 2,2 Alois Beham, 1150 Jahre Hohenbrunn, Aldi Verlag, München, 1964
  3. Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa: Von der Eiszeit bis zur Gegenwart; Hansjörg Küster; Verlag C.H. Beck (Gebundene Ausgabe - August 1995), Seite 317
  4. Monumentia Bocia, Bd. X, S390 Monumenta Schirensia

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