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Heinrich Feisthauer

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Heinrich Feisthauer im Jahr 1955

Heinrich Feisthauer (geb. 14. September 1898; gest. 11. November 1964) war ein Gegner des NS-Regimes und Überlebender des Konzentrationslagers Sachsenhausen.

Leben

Heinrich Feisthauer wurde am 14. September 1898 im schlesischen Eckersdorf in der Grafschaft Glatz als Sohn eines berittenen Polizisten geboren. Heinrich wollte eigentlich Uhrmacher werden, begann jedoch auf Drängen seiner Mutter eine Lehre als Gärtner, die er später abbrach. Bis 1938 arbeitete er als Lebensmittelverteter für Margarine und Schokolade[1]. Heinrich war verheiratet und hatte drei Kinder.

Häftling im Konzentrationslager Sachsenhausen

Im Jahr 1938 wurde Heinrich arbeitslos; wegen fehlender NS-Mitgliedschaft wurde ihm die Konzession für das Geschäft mit Lebensmitteln nicht mehr erteilt. Ihm wurde aufgetragen, für die NSDAP Spenden zu sammeln; Heinrich weigerte sich jedoch. Am 23. Juni wurde Heinrich im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht, wo er bis zum 1. Februar 1939 verblieb [2]. Seine Häftlingsnummer war 005680, er wurde im Block 22 untergebracht [3]. In dem Konzentrationslager wurde er unter anderem mit Wassertropfenfolter gefoltert. Heinrich wurde mit zwei weiteren Männern aus Eckersdorf ins KZ gebracht. Einer der beiden Mithäftlinge kam nicht zurück. Heinrich war ziemlich zerstört, als er nach Eckersdorf zurück kam. Er war so blass und dünn, dass nicht einmal seine Familie ihn im ersten Moment mehr erkannte. Sie wollten "den fremden Mann" wegschicken, als sie ihn das erste Mal sahen.

Leben nach Sachsenhausen

Von Sachsenhausen sollte sich Heinrich nicht mehr erholen. Nachdem Heinrich aus dem Konzentrationslager entlassen worden war, war er für den Rest seines Lebens nicht mehr dazu in der Lage zu arbeiten. Mit der Vertreibung der Deutschen aus Schlesien 1946 gelangte er in das niedersächsische Esperke [4]. Am 04.06.1946 wurde in Esperke ein Flüchtlingsauschuss gebildet, dem Heinrich angehörte [5]. Heinrich Feisthauer war in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Heinrich starb am 11. November 1964 in Esperke.

Einzelnachweise

  1. Verein für Computergenealogie
  2. Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1024 ,Bl. 048
  3. Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen: Archiv, Dokument Nr.: D 1 A / 1024 ,Bl. 048
  4. Mandel, Armin 1974: Ein Dorf an der Leine, Esperke/Warmeloh. S. 203.
  5. Mandel, Armin 1974: Ein Dorf an der Leine, Esperke/Warmeloh. S. 206.