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Hans-Christoph Berndt
Hans-Christoph Berndt (* 1956 in Bernau) ist ein deutscher Politiker (AfD). Er ist seit 2015 Vorsitzender des rechtsextremistischen Vereins Zukunft Heimat und seit Oktober 2020 Fraktionsvorsitzender der AfD im brandenburgischen Landtag.
Leben
Berndt wuchs in Ost-Berlin im Prenzlauer Berg auf und absolvierte 1975 sein Abitur.[1] Anschließend besuchte er von 1975 bis 1976 den Sprachenkurs Schöneiche des Priesterseminars Erfurt. Von 1976 bis 1977 war er als Mechaniker tätig. Zwei Jahre später fing er 1979 ein Studium der Zahnmedizin an. Nach Abschluss des Studiums im Jahr 1984 absolvierte er eine Facharztausbildung als Fachzahnarzt für Pathobiochemie bis 1989.[2] Später promovierte er über den Transport von Dopamin im Gehirn von Ratten.[3]
Er arbeitete seit Mitte der 1980er Jahre als Labormediziner an der Berliner Charité und war dort etwa zehn Jahre lang bis 2016 Vorsitzender des Personalrates der Fakultät.[3] Nachdem seine Tätigkeit als Vorsitzender eines rechtsextremen Vereins bekannt geworden war, distanzierte sich die Klinik und gab bekannt: „Die Charité spricht sich für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft aus. Als Universitätsklinikum mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 77 Nationen steht sie für soziale Verantwortung, Hilfsbereitschaft und Toleranz“.[1]
Berndt wohnt in Golßen-Sagritz im Landkreis Dahme-Spreewald.
Politik
Partei und Abgeordneter
Im Jahr 2018 trat Berndt in die AfD ein. Er ist seit 2019 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Golßen. Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2019 wurde er im Wahlkreis 28 (Dahme-Spreewald III) direkt in den Landtag von Brandenburg gewählt. Das Direktmandat gewann er mit 28,9 Prozent der Erststimmen.[4] Als gleichzeitiges Mitglied des Landtages und der Stadtverordnetensammlung übt er ein Doppelmandat aus.
Am 27. Oktober 2020 wurde er zum Fraktionsvorsitzenden der brandenburgischen AfD-Landtagsfraktion gewählt.[5] Er ist der Nachfolger von Andreas Kalbitz.
Verein Zukunft Heimat
Berndt ist Mitgründer und Vorsitzender des 2015 gegründeten rechtsextremistischen Vereins Zukunft Heimat. Die „neonationalsozialistisch“[6] geprägte Gruppierung aus Golßen mit etwa 100 Mitgliedern wird vom Verfassungsschutz Brandenburg als „erwiesen rechtsextremistisch“ eingestuft.[6]
Kontroverse Äußerungen
Auf einer Demonstration im Januar 2016 äußerte Berndt die Aussage: „Welche Frau kann sich noch ungezwungen bewegen, wenn auch nur in der Ferne eine Gruppe dunkelhaariger, junger Männer auftaucht oder auftauchen könnte?“[7][8]
Während der Corona-Pandemie bezweifelte Berndt amtliche Statistiken über an SARS-CoV-2 Virus verstorbene Menschen, indem er fragte, ob „überhaupt jemand an Corona gestorben ist“.[9]
Veröffentlichungen
- Untersuchungen zum posthypoxischen Dopamintransport im Rattenstriatum. Berlin 1990 (Dissertation an der Humboldt-Universität).
Weblinks
- Biografieseite für die 6. Wahlperiode beim Landtag Brandenburg
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Claudia Fuchs: Rassismus-Vorwürfe. Charité-Leitung distanziert sich von Mitarbeiter. In: Berliner Zeitung. 8. Juli 2016, abgerufen am 29. September 2019.
- ↑ Redaktion des Landtages Brandenburg: Landtag Brandenburg. Abgerufen am 7. September 2020.
- ↑ 3,0 3,1 Ulrich Wangemann: Wie „Zukunft Heimat“ nach Cottbus fand. In: Märkische Allgemeine. 27. Februar 2018, abgerufen am 29. September 2019.
- ↑ Landtagswahl im Land Brandenburg am 01.09.2019. Erststimmenergebnisse nach Wahlkreisen (Endgültiges Ergebnis). Der Landeswahlleiter für Brandenburg, September 2019, abgerufen am 29. September 2019.
- ↑ Anja Haufe: Hans-Christoph Berndt zu neuem AfD-Fraktionschef gewählt. rbb, 27. Oktober 2020, abgerufen am 27. Oktober 2020.
- ↑ 6,0 6,1 (PDF) Pressemitteilung Verfassungsschutz Brandenburg. Ministerium des Inneren und für Kommunales Brandenburg, 7. September 2020, abgerufen am 7. September 2020.
- ↑ Berliner Zeitung: Berlin-Wedding: Charité-Leitung distanziert sich wegen Rassismus-Vorwürfen von Mitarbeiter. Abgerufen am 7. September 2020 (deutsch).
- ↑ Rassismus-Vorwürfe gegen Personalrat. rbb, Juni 2017, abgerufen am 7. September 2020.
- ↑ Wie Rechtspopulisten die Corona-Krise für sich nutzen. Abgerufen am 7. September 2020.
Bundestag: Alexander Gauland & Alice Weidel
Landtage
Baden-Württemberg: Bernd Gögel |
Berlin: Georg Pazderski |
Brandenburg: Andreas Kalbitz |
Hamburg: Jörn Kruse & Alexander Wolf |
Mecklenburg-Vorpommern: Nikolaus Kramer |
Niedersachsen: Dana Guth |
Nordrhein-Westfalen: Markus Wagner |
Rheinland-Pfalz: Uwe Junge |
Saarland: Josef Dörr |
Sachsen: Jörg Urban |
Sachsen-Anhalt: Oliver Kirchner |
Schleswig-Holstein: Jörg Nobis |
Thüringen: Björn Höcke
(unterstrichen = Partei- und Fraktionsvorsitzender)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Berndt, Hans-Christoph |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (AfD), MdL, Rechtsextremist |
| GEBURTSDATUM | 1956 |
| GEBURTSORT | Bernau |
| Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans-Christoph Berndt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |