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Gustave Le Bon

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Gustave Le Bon im fin de siècle

Gustave Le Bon (* 7. Mai 1841 in Nogent-le-Rotrou; † 13. Dezember 1931 in Paris) war ein französischer Sozialpsychologe. Er gilt als Begründer der Massenpsychologie. Seine Wirkung auf die Nachwelt, wissenschaftlich auf Sigmund Freud und Max Weber, politisch insbesondere auf den Nationalsozialismus und seine Protagonisten, war groß. Seine Gedanken sind teils stark zeitgebunden und massiv durch persönliche Erfahrungen beeinflusst. Sie werden bis heute von der Sozialpsychologie diskutiert.

Leben

Le Bon erlebte 1848 die Krisenzeit der Februarrevolution und der Kommune von 1871, beide Ereignisse hatten auf sein Werk offenbar eine zentrale Wirkung. Nach einem Medizinstudium wurde er 1870 Militärarzt und betrieb ab 1881 auf verschiedenen Reisen unter anderem nach Nordafrika und Indien völkerkundliche Studien, in deren Verlauf er zwischen 1881 und 1891 mehrere einschlägige Werke veröffentlichte, in denen er sich mit Anthropologie, Archäologie und Ethnologie beschäftigte und Untersuchungen über Materie und Energie anstellte, wobei er eigens Aufzeichnungsgeräte entwickelte. Es folgten zwischen 1894 und 1903 weitere Studien über Völker, Gruppen und Massen, darunter sein Hauptwerk Psychologie der Massen (1895), das ihn zum einflussreichen Soziologen seiner Zeit machte. Im Alter begann Le Bon sich intensiv mit dem Katalogisieren der Menschheit zu befassen, indem er Hierarchien aufstellte für Rassen (die er etwas unklar nicht streng biologisch verstand, sondern als kulturell ererbte Komplexe), Geschlechter, Intelligenz und politische Strömungen.

Werkverzeichnis in deutscher Übersetzung (Auszug)

Zum Werk Le Bons zählen auch zahlreiche naturwissenschaftliche Arbeiten.
  • Der Mensch und die Gesellschaften, 1881
  • Die Kultur der Araber, 1884[A 1]
  • Die Welt des alten Indien, 1887
  • Die frühen Kulturen des Orients, 1889
  • Die Kunstdenkmäler Indiens, 1891
  • Die psychologischen Grundgesetze der Völkerentwicklung, 1894
  • Psychologie der Massen, Paris 1895[A 2]
  • Die Psychologie des Sozialismus, 1898
  • Die Psychologie der Erziehung, 1902
  • Die Französische Revolution, 1903
  • Psychologie der Revolutionen, 1903
  • Die psychologischen Lehren des europäischen Krieges, 1916
  • Die Psychologie der neuen Zeit, 1920
  • Die Welt aus dem Gleichgewicht, 1923
  • Die gegenwärtige Entwicklung der Welt : Täuschungen und Tatsachen, 1927[A 3]
Grabmal Le Bons auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise

Literatur

  • Benoit Marpeau: Gustave Le Bon : parcours d´un intellectuel ; 1841 - 1931, CNRS Éd., Paris 2000
  • Serge Moscovici: Das Zeitalter der Massen : Eine historische Abhandlung über die Massenpsychologie, Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1986
  • Catherine Rouvier: Les idées politiques de Gustave Le Bon, Presses Univ. de France, Paris 1986
  • R. A. Nye: An Intellectual Portrait of Gustave Le Bon. A Study of the Development and Impact of a Social Scientist in his Historical Setting, Diss. University of Wisconsin 1969.
  • Wilhelm Schwalenberg: Gustave le Bon und seine ″Psychologie des foules″, ein Beitrag zur Kritik der Massenpsychologie, Diss. Bonn 1919.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Gustave Le Bon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Gustave Le Bon – Quellen und Volltexte (Französisch)
 Wikisource: Gustave Le Bon – Quellen und Volltexte

Anmerkungen

  1. deutsch von Peter Aschner: Die mittelalterliche Welt der Araber, F. A. Herbig, München/Berlin 1974
  2. Digitalisat der 2. Auflage der deutschen Übersetzung von Rudolf Eisler (Kröner, Leipzig 1912)
  3. Auf deutsch erstmals erschienen im Steyrermühl-Verlag, Wien 1930
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gustave Le Bon aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.