Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Grindelwald
Grindelwald | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Interlaken-Oberhasli |
BFS-Nr.: | 0576 |
Postleitzahl: | 3818 |
UN/LOCODE: | CH GRI |
Koordinaten: | (645546 / 164014)46.6258298.0333391034Koordinaten: 46° 37′ 33″ N, 8° 2′ 0″ O; CH1903: (645546 / 164014) |
Höhe: | 1'034 m ü. M. |
Höhenbereich: | 726–4107 m ü. M.[1] |
Fläche: | 171,38 km²[2] |
Einwohner: | 3768 (31. Dezember 2013)[3] |
Einwohnerdichte: | 22 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
23,9 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.grindelwald.ch |
Kirche | |
Lage der Gemeinde | |
Grindelwald ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Interlaken-Oberhasli des Kantons Bern in der Schweiz.
Name
Der Name Grindelwald ist ein ursprünglicher Flurname und setzt sich aus den althochdeutschen Wörtern grintil (Riegel, Sperre) und walt (Wald) zusammen.
Geographie
Die Ortschaften, Weiler und Höfe der Gemeinde Grindelwald liegen weit verstreut im Talkessel der Schwarzen Lütschine im Berner Oberland zwischen Eiger, Wetterhorn, Fiescherwand und Faulhorn. Mit einer Fläche von 171.1 km² ist Grindelwald die fünfundzwanziggrösste Gemeinde der Schweiz und die zweitgrösste des Kantons Bern. Höchster Punkt bildet mit 4'107 m ü. M. der Mönch, der tiefste Punkt liegt auf 720 m ü. M.
Auf dem Gebiet von Grindelwald liegen der Untere Grindelwaldgletscher und der Obere Grindelwaldgletscher. Beide sind Touristenattraktionen und reichten in der Zeit von ungefähr 1590 bis 1880 bis vor das Dorf. Sie speisen die Schwarze Lütschine, die das Tal entwässert. Ein rechter Zufluss der Schwarzen Lütschine ist der für den Bachlägerwasserfall bekannte Milibach.
Wirtschaft
Der Ort lebt hauptsächlich vom Tourismus. Die Beschäftigung verteilt sich wie folgt auf die drei Wirtschaftssektoren: 5,4 Prozent Landwirtschaft, 19,5 Prozent Industrie und Gewerbe, 75,1 Prozent Dienstleistungen (Stand: 2000). Im Jahr 2007 wurden noch 126 Landwirtschaftsbetriebe gezählt.
Im Winter kommen vor allem alpine Wintersportler, im Sommer Wanderer und Touristen, die die Bergkulisse mit dem Fünfgespann Wetterhorn, Schreckhorn, Eiger, Mönch und Jungfrau bewundern. Der Fremdenverkehr hat eine lange Tradition. Schon früh versuchte man, die Berge den Gästen zugänglicher zu machen. Der Wetterhorn-Aufzug gilt als eine der ältesten personentransportierenden Seilbahnen der Welt. In Grindelwald befinden sich ein Jugendferienlager für behinderte Kinder und zwei Campingplätze.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1764 | 1850 | 1880 | 1900 | 1930 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 |
Einwohner | 1816 | 2924 | 3081 | 3346 | 3021 | 3053 | 3244 | 3511 | 3555 | 3733 | 4069 | 3809 |
Verkehr
Über die Berner Oberland-Bahnen besteht Anschluss nach Interlaken. Die Wengernalpbahn führt über die Kleine Scheidegg nach Wengen und Lauterbrunnen. Von der Kleinen Scheidegg besteht Anschluss mit der Jungfraubahn durch den Eiger auf das Jungfraujoch. Das Skigebiet Kleine Scheidegg/Männlichen wird ausserdem durch eine Gondelbahn auf den Männlichen erschlossen. Von dort aus führt eine Luftseilbahn ebenfalls nach Wengen. Eine weitere Gondelbahn führt ins Skigebiet First. Fahrten über die Grosse Scheidegg ins Haslital sind nur mit dem Postauto und mit dem Velo möglich. Im Sommer führt eine Luftseilbahn auf die Privatalp Pfingstegg am Mättenberg, Ausgangspunkt für Wanderungen zu den Grindelwalder Gletschern, zur Schreckhornhütte und zum Chalet Milchbach, das durch einen Wanderwegtunnel erreicht werden kann. Auf dem Weg liegt das Gesteinsparadies Breitlouwina.
Bergbahnen
- Gondelbahn Grindelwald – Männlichen
- Gondelbahn Grindelwald – First
- Luftseilbahn Grindelwald – Pfingstegg
- Zahnradbahn Grindelwald – Kleine Scheidegg (– Jungfraujoch)
Busverbindungen
- Grindelwald – Bussalp
- Grindelwald – Waldspitz
- Grindelwald – Grosse Scheidegg – (Schwarzwaldalp – Meiringen)
- Grindelwald – Wärgistal / Itramen
- Grindelwald – Pfingsteggbahn – Gletscherschlucht
- Grindelwald – Terrassenweg (– Ob. Gletscher)
Pisten-Funi
Ab den 1930er Jahren verfügte Grindelwald am zentrumsnahen Skischulhang Bodmi über ein spezielles Transportmittel für Wintersportler: die als Funi (Kurzform von «Funiculaire») bezeichnete Schlittenseilbahn, die 1995 als letzte ihrer Art eingestellt wurde.
Sport
Skisport
Grindelwald war der erste Kurort im Berner Oberland, der ab 1888 auch im Winter von Touristen besucht wurde. Die Gäste konnten zahlreiche Wintersportaktivitäten ausüben: anfangs Schlittenfahrten, Curling und Schlittschuhlaufen, ab 1891 auch Skifahren; später wurde noch eine Bobbahn errichtet.[5] Ab 1947 wurde der First als Skigebiet erschlossen, 1978 der Männlichen.[5] Ab 1932 wurden in Grindelwald die vom Schweizerischen Damen-Skiclub organisierten SDS-Rennen ausgetragen, die lange Zeit zu den wichtigsten alpinen Skirennen der Damen zählten und 1967 in den Weltcup integriert wurden. Die bislang letzten alpinen Weltcuprennen fanden 1992 statt. Seit 2005 ist Grindelwald Austragungsort von Freestyle-Skiing-Weltcuprennen.[6]
Velogemel
Eine Grindelwalder Erfindung ist der Velogemel, ein einspuriger, lenkbarer Sportschlitten – vergleichbar mit einem Fahrrad aus Holz, das Kufen anstelle von Rädern besitzt.
Persönlichkeiten
- Christian Almer, Bergsteiger (* 1826, † 1898)
- Dres Balmer, Autor (* 1949)
- Rosmarie Bleuer, Skirennfahrerin (* 1926)
- Rudolf Bohren, reformierter Theologe und Theologieprofessor in Heidelberg (* 1920, † 2010)
- Christian Boss, Volksmusikant (* 1926, † 1987)
- Samuel Brawand, Politiker, Berner Regierungsrat und Nationalrat (* 1898, † 2001)
- Vreni Inäbnit, Skirennfahrerin (* 1948)
- Daniel Kandlbauer, Popmusiker (* 1983)
- Fritz Kaufmann, Skispringer und Nordischer Kombinierer (* 1905, † 1941)
- Peter Kaufmann, Skirennfahrer, Männlichenwirt (* 1917; † 2005)
- Ernst Nobs, Politiker, Nationalrat, Zürcher Stadtpräsident und Bundesrat (* 1886, † 1957)
- Adolf Rubi, Bergführer und Skisportler (* 1905, † 1988)
- Rudolf Rubi, Lehrer und Lokalhistoriker, Ehrenbürger (* 1918, † 2004)
- Martina Schild, Skirennläuferin, Olympia-Silbermedaille 2006 in der Abfahrt (* 1981)
- Albert Schlunegger, Skirennfahrer und Trainer, Bergführer (* 1938; † 2000)
- Hans Schlunegger (* 1944), Skirennfahrer und Trainer
- Hedy Schlunegger, Olympiasiegerin 1948 in der Abfahrt (* 1923, † 2003)
- Erna Steuri, Skirennfahrerin (* 1917, † 2001)
- Fritz Steuri, Bergführer und Skisportler (* 1879, † 1950)
- Fritz Steuri, Bergführer und Skisportler (* 1903, † 1955)
- Fritz Steuri, Bergführer und Skisportler (* 1908, † 1953)
- Hermann Steuri, Bergführer und Skirennfahrer (* 1909, † 2001)
- Willy Steuri, Skirennfahrer (* 1912, † 1978)
- Gottfried Strasser, „Gletscherpfarrer“ von Grindelwald (* 1854, † 1912)
Drehort für Filme
- Einige Szenen für den James-Bond-Film Im Geheimdienst Ihrer Majestät wurden im Winter 1968/69 in Grindelwald sowie Mürren und auf dem Schilthorn gedreht.
- 1972–1974 wurde die Fernsehserie George in Grindelwald gedreht mit Marshall Thompson in der Hauptrolle, der zuvor schon einen Welterfolg mit der Serie Daktari hatte.
- 2004 wurden in der Gemeinde Grindelwald Aufnahmen für den Film Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith gemacht; hier stellt die gefilmte Bergkulisse einen Teil des Planeten Alderaan dar, welcher in der vorletzten Szene des Films zu sehen ist. Die Aufnahmen wurden per Bluescreen-Technik und CGI zur Bergkulisse rund um die Hauptstadt eingesetzt.
Bilder
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Grindelwald
- Anne-Marie Dubler: Grindelwald im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ 5,0 5,1 Anne-Marie Dubler: Grindelwald im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ Freestyle-Skiing-Weltcuprennen in Grindelwald auf der Website des Internationalen Skiverbandes
Beatenberg | Bönigen | Brienz | Brienzwiler | Därligen | Grindelwald | Gsteigwiler | Gündlischwand | Guttannen | Habkern | Hasliberg | Hofstetten bei Brienz | Innertkirchen | Interlaken | Iseltwald | Lauterbrunnen | Leissigen | Lütschental | Matten bei Interlaken | Meiringen | Niederried bei Interlaken | Oberried am Brienzersee | Ringgenberg | Saxeten | Schattenhalb | Schwanden bei Brienz | Unterseen | Wilderswil
Ehemalige Gemeinden: Ebligen | Gadmen | Goldswil | Isenfluh
Kanton Bern | Verwaltungskreise des Kantons Bern | Gemeinden des Kantons Bern
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Grindelwald aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |