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Georges Polier de Bottens

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Georges Polier de Bottens auch Georges-Pierre Polier de Bottens oder Georges Polier (* 15. Dezember 1675 anderes Datum 29. Dezember 1675 in Lausanne; † 28. Oktober 1759 anderes Datum 23. Oktober 1759 ebenda) war ein Schweizer evangelischer Theologe und Hochschullehrer.

Leben

Familie

Georges Polier de Bottens entstammte einem alten adeligen Geschlecht, das ursprünglich in der französischen Landschaft Rouergue ansässig war und als hugenottische Flüchtlinge nach Lausanne gekommen waren. Er war der Sohn von Jean-Pierre Polier de Bottens (* 1630; † 1677)[1], Oberstleutnant der Waadtländer Milizen sowie von 1655 bis 1673 Bürgermeister von Lausanne, und dessen Ehefrau Jeanne, Tochter von Pierre Loys. Seine Mutter heiratete am 14. September 1667 in zweiter Ehe Jean Louis Gaudard (1656–nach 1734), Berater des preußischen Königs Friedrich I.[2]; er hatte noch vier leibliche Geschwister.

Sein Grossvater war Jean Pierre Polier de Bottens (* 1595; † nach 22. Mai 1673)[3], Bürgermeister von Lausanne[4] und sein Neffe war der Theologe Antoine-Noé de Polier de Bottens.

In erster Ehe heiratete Georges Polier de Bottens 1704 Anne, Tochter von Antoine Alies de Caussade (1630–1717), sie entstammte einer alten Adelsfamilie aus der Landschaft Rouergue, die seit 1575 in Lausanne ansässig war; gemeinsam hatten sie zwei Kinder, zu diesen gehörte auch sein Sohn Antoine Polier de Saint-Germain (* 15. Juni 1705 in Lausanne; † 3. September 1797 ebenda)[5], Bürgermeister von Lausanne.[6]

In zweiter Ehe heiratete er 1711 Suzanne (* 1663; † 21. März 1714 in Lausanne), Tochter von Scipion de Brun de Castellane (* 1636; † 6. März 1709 in Lausanne), gemeinsam hatten sie eine Tochter.

Beide Ehefrauen waren ebenfalls hugenottische Flüchtlinge.

Werdegang

Georges Polier de Bottens begann am 6. Mai 1689 mit einem Theologiestudium an der Académie de Lausanne und vom 27. März 1695 bis 5. November 1696 setzte er seine Ausbildung mit einem Studium an der Académie de Genève fort; am 30. November 1695 promovierte er zum Doktor der Moraltheologie und im Dezember 1700 erfolgte seine Ordination in der Kirche St. Germain[7] in Genf.

Von 1701 bis 1702 war er Subdiakon in Lausanne bevor er 1702 als Professor für Griechisch und Moraltheologie an die Akademie Lausanne berufen wurde, worauf er von 1703 bis zu seinem Tod als Professor für Hebräisch und Katechese tätig war; in dieser Zeit war er von 1708 bis 1711, 1724 bis 1727 und von 1742 bis 1743 Rektor der Akademie.

Geistliches und berufliches Wirken

1722 wurde Georges Polier de Bottens, um seine Stellung zu behalten, dazu gezwungen, die Consensus Helveticus zu unterschreiben, bei der es sich um einen Text handelte, der die protestantische Orthodoxie gegen die neuen theologischen Ideen der Akademie von Saumur[8] verteidigte und von allen Pfarrern und Professoren unterschrieben werden musste, die zum Kirchendienst zugelassen werden wollten.[9][10]

1726 gründete er, gemeinsam mit seinem Freund Gabriel Seigneux de Correvon (1695–1775)[11] die Armenschule Écoles de Charité[12] in Lausanne, aus der zahlreiche Schullehrer hervorgingen.[13]

Er gab auch Privatunterricht im Pfarrerseminar für die französische evangelische Kirche in Lausanne, das von Antoine Court geleitet wurde.

Er stand unter anderem im Briefverkehr mit dem Mediziner und Naturwissenschaftler Albrecht von Haller[14].

Mitgliedschaften

Georges Polier de Bottens war seit 1718 Mitglied der Société anglaise pour la propagation de l’Evangile chez les païens (Englische Gesellschaft für die Ausbreitung des Evangeliums unter den Heiden).[15]

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • Georges Polier de Bottens. In: Suzanne Stelling-Michaud: Livre du Recteur de l’Académie de Genève: 1559–1878, Band 5. Genf 1976. S. 212.
  • Georges Polier de Bottens. In: Dictionnaire des professeurs de l’Académie de Lausanne (1537–1890). Université de Lausanne 2005. S. 470.
  • Georges Polier de Bottens. In: Biographie universelle ou Dictionnaire de tous les hommes qui se sont fait remarquer par leurs écrits, leurs actions, leurs talents, leurs vertus ou leurs crimes, depuis le commencement du monde jusqu’a ce jour, Band 15. Brüssel 1846. S. 314.
  • Georges Polier de Bottens. In: Hans Jacob Leu: Allgemeines Helvetisches, Eydgenößisches, Oder Schweitzerisches Lexicon, Band 14. Zürich 1748. S. 607.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Familienstammbaum von Jean-Pierre II. de Polier. Abgerufen am 7. Juli 2021.
  2. Paola Crivelli, Michèle Stäuble-Lipman Wulf: Jean Louis Gaudard im Historischen Lexikon der Schweiz
  3. Familienstammbaum von Jean-Pierre I. de Polier. Abgerufen am 7. Juli 2021.
  4. Emmanuel Abetel, Christoph Neuenschwander: Jean Pierre Polier de Bottens im Historischen Lexikon der Schweiz
  5. Emmanuel Abetel, Christoph Neuenschwander: Antoine Polier de Saint-Germain im Historischen Lexikon der Schweiz
  6. Polier de Saint-Germain. In: Dictionnaire des journalistes. Abgerufen am 7. Juli 2021.
  7. Kirche Saint-Germain. Abgerufen am 7. Juli 2021.
  8. Hanspeter Marti: Saumur im Historischen Lexikon der Schweiz
  9. Olivier Fatio, Christoph Neuenschwander: Formula Consensus im Historischen Lexikon der Schweiz
  10. E. Bloesch: Geschichte der schweizerisch-reformierten Kirche: Band II. BoD – Books on Demand, 2015-09-19, ISBN 978-3-7340-0766-8 (https://books.google.com/books?id=aCiTCgAAQBAJ&newbks=0&printsec=frontcover&pg=PA91&dq=Georges+Polier+de+Bottens&hl=de).
  11. Toni Cetta, Ruedi Graf: Gabriel Seigneux de Correvon im Historischen Lexikon der Schweiz
  12. Marcel Rothen: Die Elementarschullehrer am Ende des Ancien Régimes: Eine Kollektivbiografie der Schweizer Lehrerschaft im Spiegel der Stapfer-Enquête von 1799. Julius Klinkhardt, 2021-04-30, ISBN 978-3-7815-2449-1 (https://books.google.de/books?id=9wMxEAAAQBAJ&pg=PA118&lpg=PA118&dq=armenschule+lausanne&source=bl&ots=7j7Ob8eix5&sig=ACfU3U1GucQRdAJZtBCjt49r-GxIGIfvAA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjBzfb4hc7xAhXDyqQKHVcZCLoQ6AF6BAgQEAM#v=onepage&q=armenschule%20lausanne&f=false).
  13. Rita Hofstetter, Bruno Santini-Amgarten, Anja Lindner: Privatschulen im Historischen Lexikon der Schweiz
  14. Repertorium zu Albrecht von Hallers Korrespondenz 1724–1777, Band 2. 2002, abgerufen am 7. Juli 2021.
  15. Pierre Morren: La vie lausannoise au 18 ̊siècle: da̕près Jean Henri Polier de Vernand, lieutenant baillival. Labor et Fides, 1970 (https://books.google.com/books?id=8rzPEVTo8_cC&newbks=0&printsec=frontcover&hl=de).
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