Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Folkwang Universität der Künste

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Folkwang Universität der Künste
Logo
Gründung 1927
Trägerschaft staatlich
Ort Essen, Bochum, Dortmund, Duisburg
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Rektor Andreas Jacob [1]
Studenten 1.674 (Ws 2016/17)[2]
Mitarbeiter 282 (2016)[3]
davon Professoren 98
Jahresetat 26,9 Mio. Euro (2015)
Website www.folkwang-uni.de

Die Folkwang Universität der Künste ist eine Kunsthochschule im Ruhrgebiet für Musik, Theater, Tanz und Gestaltung. Die Universität vereinigt als eine von wenigen in Deutschland die Ausbildung sowohl in den darstellenden als auch in den bildenden Künsten wie auch die Kunstwissenschaft. Mit 1.674 Studierenden ist sie die zweitgrößte Kunsthochschule Deutschlands.

Der Hauptsitz der Universität ist Essen. Das Hauptgebäude befindet sich im ehemaligen Kloster Werden, der Fachbereich Gestaltung auf dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein. Weitere Standorte sind Bochum, Dortmund und Duisburg.

Geschichte

Hauptgebäude der Folkwang Universität in Essen-Werden: das ehemalige Kloster Werden
Die Weiße Mühle in Essen-Werden, Unterrichtsräume des Studiengangs Musical
Das Folkwang Theaterzentrum in der Bochumer Innenstadt, Unterrichtsräume des Studiengangs Schauspiel
Folkwang-Campusgebäude in Duisburg-Mitte
Der Zollverein-Kubus in Essen-Stoppenberg ist seit 2010 Universitätsgebäude für den Fachbereich Gestaltung
Orchesterzentrum NRW in Dortmund

Die „Folkwang“-Kultureinrichtungen gehen auf den Kunstsammler Karl Ernst Osthaus (1874–1921) zurück. Der aus der nordischen Mythologie entlehnte Name Folkwang entstammt der Edda und bezeichnet die Gemächer der Göttin Freya. Osthaus gründete 1902 das Museum Folkwang in Hagen. Als Begegnungsstätte für jeden Bürger plante der von Osthaus eingesetzte Museumsdirektor Karl With das Museum unter dem Aspekt einer volkserzieherischen Förderung aller Stände. 1919 gründete Osthaus den Folkwang-Verlag, 1921 eine dem Gedanken des Museums verbundene Schule, die nur kurz existierte. Die Sammlung des Museums Folkwang wurde kurz nach Osthaus' Tod 1921 von Hagen nach Essen verkauft, wo das Museum unter demselben Namen weitergeführt wurde.

In Essen gründeten 1927 der Bühnenbildner Hein Heckroth, der Choreograph Kurt Jooss und der Operndirektor Rudolf Schulz-Dornburg in Anlehnung an die Idee des Museums die Folkwangschule für Musik, Tanz und Sprechen. Von der im Begriff Folkwang verkörperten Bedeutung der sich vereinenden Musen ging der Anspruch aus, in den Künsten interdisziplinär und spartenübergreifend auszubilden. 1928 wurde eine bereits bestehende höhere Fachschule für Gestaltung, entstanden aus einer Handwerker- und Kunstgewerbeschule, in die Folkwang-Schule integriert.

1963 erhielt die Folkwangschule den Status einer Hochschule. 1972 wurde der Fachbereich Gestaltung unter Aufgabe der Kernidee der geeinten Künste in die neugegründete Universität Essen umgegliedert. Danach führte die Hochschule den Namen Folkwang-Musikhochschule.

Anfang des 21. Jahrhunderts fusionierten mehrere künstlerische Ausbildungsstätten in benachbarten Städten mit der Hochschule. Im Jahr 2000 wurde die Westfälische Schauspielschule in Bochum als Studiengang Schauspiel aufgenommen. 2002 stieß die Staatliche Hochschule für Musik Ruhr in Duisburg zur Folkwang-Hochschule, die ihrerseits 1972 aus der Verbindung des Konservatoriums der Stadt Duisburg mit Folkwang entstanden war. 2004 beteiligte sich die Hochschule am neuen Orchesterzentrum NRW in Dortmund, einer gemeinsamen Einrichtung der vier Musikhochschulen Nordrhein-Westfalens. Mit der Präsenz in vier Städten bezeichnete sich die Hochschule als Folkwang-Hochschule im Ruhrgebiet.

2007 wurde der Fachbereich Gestaltung von der vier Jahre zuvor fusionierten Universität Duisburg-Essen in die Folkwang-Hochschule zurückgeführt. 2009 übernahm die Hochschule außerdem den Studiengang Kommunikationsdesign der Bergischen Universität Wuppertal mit sechs Professuren und 200 Studierenden. Nach der erneuten Vereinigung aller Kunstrichtungen benannte sich die Hochschule 2010 in Folkwang Universität der Künste um.

2012 wurde in Essen-Werden die Folkwang-Bibliothek in einem für 7,4 Millionen Euro errichteten Neubau eröffnet. Neben dem Bestand der Folkwang-Universität gingen auch die musikwissenschaftliche Bibliothek der Ruhr-Universität Bochum und die musikpädagogische Bibliothek der Universität Duisburg-Essen ein. Mit 190.000 Medien sind die zusammengeführten Bestände eine der größten musikwissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland.[4]

Nach zehn Jahren des Übergangs in Gebäuden der Universität wurde 2017 die gesamte Gestaltung in einem neuen Standort mit Namen „Quartier Nord“ auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein angesiedelt. Ein 19.000 Quadratmeter großer Neubau nimmt den größten Teil des Fachbereichs auf. Außerdem wird zusätzlich bereits seit 2010 der benachbarte Zollverein-Kubus genutzt. Um den Hochschulstandort herum ist eine „Designstadt“ geplant.[5]

Struktur

Seit 2007 vereint die Universität der Künste die Sparten Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft. Damit ist sie eine von drei integrierten Kunsthochschulen in Deutschland, gemeinsam mit der Universität der Künste Berlin und der Hochschule für Künste Bremen.

Die Universität ist in vier Fachbereiche gegliedert:

  • Fachbereich 1: Instrumentalausbildung, Jazz, Komposition, Orchesterspiel, Professional Performance, Populäre Musik
  • Fachbereich 2: Lehramt Musik, Musikpädagogik, Musikwissenschaft, Integrative Musiktheorie, Leitung vokaler Ensembles, Musik des Mittelalters
  • Fachbereich 3: Gesang, Musiktheater, Voice Performance, Musical, Physical Theatre, Schauspiel, Regie, Tanz, Tanzkomposition, Tanzpädagogik
  • Fachbereich 4: Fotografie, Industrial Design, Kommunikationsdesign, Kunst- und Designwissenschaft, Theorie und Geschichte der Fotografie, Folkwang Graduate Programm Gestaltung Heterotopia

Daneben existieren vier nicht den Fachbereichen angehörige Institute: das Institut für Lebenslanges Lernen, das Institut für Computermusik und Elektronische Medien, das Institut für Gregorianik und das Institut für Populäre Musik. Das Orchesterzentrum NRW ist eine gemeinsame Einrichtung von vier nordrhein-westfälischen Kunsthochschulen.

Die Hochschule verfügt aktuell über sechs Standorte in vier Städten. Durch die Entwicklungsgeschichte der Hochschule sind die Standorte nicht deckungsgleich mit den Fachbereichen.

  • Essen-Werden: Am Hauptstandort der Hochschule findet der größte Teil der Musik- und Theaterausbildung statt, außerdem sind drei der zentralen Institute ansässig.
  • Essen-Stoppenberg: Das Weltkulturerbe Zollverein in Essen-Stoppenberg ist seit 2017 der Sitz des Fachbereichs Gestaltung.
  • Bochum-Wiemelhausen: Das Folkwang-Theaterzentrum liegt im Viertel Ehrenfeld des Stadtteils Wiemelhausen unweit der Bochumer Innenstadt. Das Institut für Populäre Musik wurde am südlichen Ende des Stadtteils in Räumen der ehemaligen Zeche Prinz Regent eingerichtet.
  • Dortmund-Mitte: Die Dortmunder Innenstadt ist der Sitz des Orchesterzentrums NRW.
  • Duisburg-Mitte: In der Duisburger Innenstadt wird Alte Musik, Kammermusik und Klavier gelehrt.

Studium

In den fünf Fächergruppen Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft bietet die Universität 21 grundständige Studiengänge mit Bachelor-Abschluss und 26 weiterführende Studiengänge mit Master-Abschluss an. Weiterführend ermöglicht die Universität in mehreren Fachgebieten die Promotion und Habilitation. Außerdem betreibt sie Weiterbildungsangebote.[6]

Seit 2008 unterhält die Universität als einzige Kunsthochschule Deutschlands einen fünfzügigen Kompositionsstudiengang. Die „Integrative Komposition“ umfasst die Fächer Instrumentalkomposition, elektronische Komposition, Komposition und Visualisierung, Jazzkomposition sowie Popkomposition/Produktion.

Außerhalb der Wissenschaft bietet die Hochschule eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik an. Der Ausbildungsgang gehört zur IHK Ruhr.

Veranstaltungen

Jährlich finden an der Universität der Künste über 300 öffentliche Veranstaltungen statt, die in der Kulturlandschaft der Metropole Ruhr einen hohen Stellenwert genießen: auf sechs eigenen Bühnen, in Kirchen, Museen, Galerien, Zechen und in regelmäßigen Kooperationsprojekten mit den Theatern und Konzerthäusern der Region. Durch diese Vernetzung fördert Folkwang frühzeitig einen praxisorientierten und lebendigen Austausch.

Neben dem reinen Lehrbetrieb betreibt die Universität auch kulturelle Aktivitäten in Essen-Werden. So finden im ehemaligen Bürgermeisterhaus Konzerte der Meisterschüler statt, um ihnen Gelegenheit zu geben, Erfahrung im Konzertieren zu sammeln. Dies wird von einem privaten Sponsorenkreis unterstützt.

Zum Folkwang-Tanz gehört auch das Folkwang-Tanzstudio (FTS). Das FTS ist eine international arbeitende Company, die derzeit zehn professionelle Tänzerinnen und Tänzer aus aller Welt beschäftigt. Das FTS ist angegliedert an das Institut für Zeitgenössischen Tanz der Folkwang Universität der Künste.

Der Fachbereich Gestaltung präsentiert sich auf der selbst organisierten turnusmäßigen Ausstellung „Sichtwerk“.[7]

Personen

Ausgewählte Hochschullehrer

(z. T. ehemalige Studierende)

Ausgewählte Absolventen

Weblinks

 Commons: Folkwang Universität der Künste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

51.38757.0044444444444
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Folkwang Universität der Künste aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.