Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Evangelische Laurentiuskirche Usingen

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Blick auf die Laurentiuskirche
Turm der Kirche

Die Evangelische Laurentiuskirche in Usingen, einer Stadt im Hochtaunuskreis in Hessen, wurde ursprünglich Ende des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet. Die Kirche an der Kirchgasse ist ein geschütztes Baudenkmal. Die Kirchengemeinde gehört zum Dekanat Hochtaunus der Propstei Rhein-Main der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Geschichte

1475 bis 1518 wurde am südwestlichen Stadtrand die dem hl. Laurentius geweihte Kirche errichtet. Sie brannte 1635 zum Teil nieder und wurde 1651 bis 1658 von dem Hanauer Baumeister August Rumpf wiederaufgebaut.

Architektur

Die im Kern spätgotische dreischiffige Hallenkirche besitzt einen zweijochigen Chor, der dreiseitig abschließt. Der verputzte Bau wird durch sichtbare Eckquader und Gesimse gegliedert. Der Chor wird von Strebepfeilern gestützt, die Sakristei ist im Süden des Chores angebaut.

Der fünfgeschossige Westturm wurde 1490 von Hans Koltern begonnen. Er schließt mit einer verschieferten achtseitigen Glockenstube mit Türmerwohnung und einer Haube ab. In der ursprünglich offenen Turmhalle befindet sich ein Portal. Das erste Obergeschoss, ehemals eine Kapelle, ist flach gedeckt und besitzt im Westen ein Maßwerkfenster und im Osten ein Spitzbogenfenster.

Ausstattung

Innenansicht mit Orgel und Empore
Westempore mit Aposteldarstellung
Orgelprospekt

Im Inneren ist die Kirche flachgedeckt, nur in der Sakristei ist noch das ursprüngliche Gewölbe erhalten. Die Emporen stammen aus dem 17./18. Jahrhundert, die Westempore ist mit Bildern der Apostel dekoriert. 1900/01 wurden die südlichen Fenster neugotisch vergrößert und mit Bleiglasfenstern aus der Werkstatt von Wilhelm Franke aus Naumburg an der Saale versehen.

In der Kirche befinden sich drei Epitaphe aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. An der Südseite sind Grabsteine angebracht, von denen vor allem die für Carl von Stockheim († 1551) und Reinhard von Schletten († 1609) gut erhalten sind.

Orgel

Erste Orgel ist für das Jahr 1614 bezeugt. Sie verfügte über acht Register auf einem Manual. Als Erbauer wird Georg Wagner aus Lich vermutet. Sein Sohn Georg Henrich Wagner errichtete 1664 ein neues Orgelwerk mit derselben Registerzahl, das 1670 umgesetzt und umgebaut wurde. Johann Nikolaus Schäfer aus Hanau ersetzte dieses Instrument 1717/1718 durch eine Orgel mit zehn Register im Manual und vier im Pedal. Der neunachsige Prospekt in weißer Fassung mit vergoldeten Profilen in den Kranzgesimsen und geschnitzten und vergoldeten Blindflügeln und Schleierbrettern ist bis heute erhalten. Gustav Raßmann erweiterte die Orgel 1881 um ein schwellbares Oberwerk auf insgesamt 20 Register. 1971/72 erfolgte durch den Orgelbauer Günter Hardt aus Möttau ein Neubau mit 31 Registern unter Einbeziehung einiger Register der Vorgängerorgel und des barocken Prospektes.[1] Die heutige Orgel verfügt über 31 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch ausgeführt. Die Disposition lautet wie folgt:[2]

I Hauptwerk C–g3
Bordun 16′
Prinzipal 8′
Gedackt 8′
Gambe 8′
Oktave 4′
Hohlflöte 4′
Quinte 2 23
Oktave 2′
Mixtur IV–V 2′
Cornett D
Trompete 8′
Tremulant
II Schwellwerk C–g3
Holzprinzipal 8′
Gedackt 8′
Prinzipal 4′
Koppelflöte 4′
Salizional 4′
Oktave 2′
Blockflöte 2′
Scharf IV 1′
Terzian II
Krummhorn 8′
Tremulant
Pedal C–f1
Prinzipal 16′
Subbass 16′
Quinte 10 23
Oktave 8′
Gedackt 8′
Metallflöte 4′
Mixtur IV 2 23
Basszink III
Posaune 16′
Trompete 8′

Fürstengruft

Ab 1736 entstand unter der Sakristei eine Fürstengruft als Grablege der Fürsten von Nassau-Usingen. 1775 wurde eine neue Gruft östlich an die Sakristei angebaut, in der sich 14 Särge befinden.

Bundesweites Aufsehen erregte die Umbettung von Fürst Ludwig (Nassau-Saarbrücken) am 23. November 1995 in die Schlosskirche in Saarbrücken.

Pfarrer

  • Conrad Marsilius Wenck wurde 1623 Rektor der Lateinschule, 1635 Pfarrer und 1661 auch Inspektor in Usingen[3]
  • Carl Ludwig Schmidt war 1753–1756 1. Pfarrer und Inspektor in Usingen (Inspector Dioecesis Usingensis)[4]
  • Jacob Ludwig Schellenberg war 1765 bis 1777 Pfarrer in Usingen, ab 1773 zugleich Leiter der Lateinschule in Usingen[5]
  • Karl Philipp Georg Daniel Wilhelm Spieß wurde 1815 Pfarrer und 1852 Dekan in Usingen[6]
  • Heinrich Schellenberg war 1842–1854 Pfarrer in Usingen[7]

Literatur

Weblinks

 Commons: Evangelische Laurentiuskirche Usingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Helmut Fritz: Orgelgeschichte der Ev. Laurentiuskirche Usingen (PDF-Datei; 4,5 MB), gesehen 3. Januar 2014.
  2. Informationen zur Orgel
  3. Wenck, Conrad Marsilius. Hessische Biografie (Stand:LAGIS: Fehlerhaftes datum=>>2022-01-27<<). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 23. März 2022.
  4. Schmidt, Carl Ludwig. Hessische Biografie (Stand:LAGIS: Fehlerhaftes datum=>>2022-01-31<<). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 23. März 2022.
  5. Schellenberg, Jacob Ludwig. Hessische Biografie (Stand:LAGIS: Fehlerhaftes datum=>>2021-04-15<<). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 23. März 2022.
  6. Spieß, Karl Philipp Georg Daniel Wilhelm. Hessische Biografie (Stand:LAGIS: Fehlerhaftes datum=>>2022-01-31<<). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 7. Januar 2022.
  7. Schellenberg, Heinrich. Hessische Biografie (Stand:LAGIS: Fehlerhaftes datum=>>2021-12-12<<). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 23. März 2022.
50.33348.536
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Evangelische Laurentiuskirche Usingen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 9.589 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 9.589 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.