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Eva Mosbacher

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Eva Mosbacher (geb. 22. Oktober 1926 in Nürnberg; gest. 10. November 1963 in London) war eine britische Krankenschwester. Als zwölfjähriges jüdisches Mädchen kam sie mit dem Kindertransport nach England und überlebte dort als Pflegekind den Holocaust.[1]

Leben

Eva Mosbacher kam als zwölfjähriges jüdisches Kind im Mai 1939 mit dem Kindertransport von Nürnberg nach England und fand Aufnahme bei zwei englischen Pflegemüttern nahe Cambridge.

Ihre Eltern, Hedwig und Otto Mosbacher, zogen Anfang November 1939 von Nürnberg nach Meiningen. Ihre verzweifelten Bemühungen, aus Deutschland auszureisen, scheiterten. Seit August 1938 standen sie auf der US-Warteliste der Visumantragsteller. Bereits bezahlte Schiffsplätze für November 1940 und Oktober 1941 mussten sie mangels Visa für die USA absagen. Drei Jahre konnte Eva Mosbacher Briefkontakt zu ihren Eltern halten und hoffte, bald wieder mit ihnen zusammenleben zu können. Das letzte Schreiben von Hedwig und Otto Mosbacher an ihre Tochter stammt vom 3. Mai 1942.[2] Am 10. Mai 1942, genau drei Jahre nach Evas Kindertransport, wurden ihre Eltern zusammen mit 511 weiteren Thüringer Juden von Weimar in das Ghetto Belzyce bei Lublin deportiert. Beide wurden Opfer des NS-Massenmordes. Daran erinnern in Meiningen Stolpersteine.[3]

Eva Mosbacher nahm im Juni 1947 die englische Staatsangehörigkeit an. Sie machte ihre Ausbildung zur Krankenschwester am Addenbrooke´s Krankenhaus in Cambridge und am North Cambridgeshire Krankenhaus in Wisbech und lebte anschließend in Wimbledon. Mit 37 Jahren nahmen ihre Depressionen überhand und sie setzte ihrem Leben am 10. November 1963 in einem Londoner Hotel ein Ende.[1]

In der durch das Bundesfamilienministerium geförderten Wanderausstellung "Wenn ihr hier ankommt.... Schicksal einer jüdischen Familie zwischen Kindertransport und gescheiterter Emigration" dokumentiert der Meininger Richter und Autor Christoph Gann das Schicksal von Eva Mosbacher und ihrer Familie.[4][5][6][7] Die Ausstellung stellt die drei Jahre von Evas Ankunft in England bis zur Deportation ihrer Eltern aus dem Erleben des Mädchens dar. Sie wurde bis 7. Juli 2013 in der Gedenkstättte der füheren Synagoge Urspringen gezeigt.[1]

Literatur

  • Christoph Gann: "12 Jahre, Jude, 10.5.39 abgemeldet nach England." Das Schicksal Eva Mosbachers und ihrer Eltern. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2013 ISBN 978-3-943588-17-0
  • Jacob Simon: Ein jüdisches Leben in Thüringen. Lebenserinnerungen bis 1930. Böhlau Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-412-20382-5, S. 108

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Martin Harth:Exemplarischer Fall eines jüdischen Mädchens, Lohrer Echo 14. Juni 2013, als pdf dokumentiert bei der Alemannia Judaica 17. Juni 2013
  2. Meiningens Stiefkinder, Website der Meininger Museen
  3. Stoplersteine in Meiningen, Weltkulturwoche.de
  4. War in Meiningen von Kindes Beinen an bekannt“ Meininger Tageblatt, 24. September 2012
  5. Ausstellung Juden in Meiningen: „Wenn ihr hier ankommt …“
  6. Trauriges Schicksal einer jüdischen Familie, Mainpost, 17. Juni 2013
  7. Bernd Koschland: Exhibition in Meiningen and Nuremberg, The Association of Jewish Refugees (AJR)PDF, S. 9
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eva Mosbacher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.