Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Emil Neuburger

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Neuburgerhaus 1906, Sammlung Bernhard Möllmann

Emil Neuburger (* 24. Mai 1870 in Buchau am Federsee; verstorben 14. Juni 1938 in Pasing) war ein deutscher Politiker.

Er war neben Hans Nimmerfall Hauptvertreter der SPD in Pasing. Sein politischer Einsatz für Einkommensschwache steht beispielhaft für die Anfangsjahre der SPD Bayern. Er war von 1909 bis 1914 SPD-Mandatsträger im Gemeindekollegium, von 1914 bis 1919 Magistratsrat der damaligen Stadt Pasing (heutiger Stadtteil von München), 1919 gewählter Vertreter im Arbeiterrat der Münchner Räterepublik.[1]

Leben

Neuburger wurde als Sohn des Buchauer Pferdehändlers Michael Neuburger und dessen Ehefrau Sara, geb. Weil, geboren. Nachdem er in Ravensburg gelebt hatte, kam er 1886 im Alter von 16 Jahren nach München. Nach einem Jahr in Schwäbisch Hall lebte er ab 1901 in Pasing. Neuburger heiratete 1873 Ricka Guggenheim aus Tiengen. Sechs Wochen nach der Geburt der Tochter Karoline verstarb Ricka Neuburger. Nach der Eheschließung mit Emilie Bernheimer, Tochter des Stuttgarter Kaufmanns Leopold Bernheimer, wurde 1908 Sohn Michael geboren, der 19-jährig nach New York auswanderte. Nach langer schwerer Krankheit verstarb Neuburger am 14. Juni 1938 in Pasing. Emilie und Sophie Neuburger gelang die Emigration in die USA.

Politiker

Von 1909 bis 1914 war Neuburger SPD-Mandatsträger im Gemeindekollegium, 1914 bis 1919 Magistratsrat und 1919 gewählter Vertreter im Arbeiterrat der Münchner Räterepublik.[2]

Unternehmer

Neuburger führte zwei Kaufhäuser in Pasing und zwei in München (Türkenstraße 71 und Thalkirchner Str. 47).[3] 1901 eröffnete er im Geschäftshaus gegenüber dem Bahnhof das „Pasinger Kaufhaus“. 1906 folgte eine Filiale in der Planegger Str. 7. Bruder Isidor Neuburger (1873–1924) übernahm als Teilhaber ab 1911 mit seiner Ehefrau Sophie, geb. Tannhäuser aus Buchau, die Münchner Filialen. 1931 gab Neuburger sein Ladengeschäft in Pasing auf und eröffnete im gleichen Haus eine Verkaufsstelle in seiner Privatwohnung im 1. Stock. Das Kaufhaus in der Türkenstraße gelangte als Folge der „Arisierung“ 1938 in andere Hände.[4]

Einsatz für das Gemeinwohl

Neuburger war 1914 stellvertretendes Mitglied des Aufsichtsrats der „Baugenossenschaft Pasing für Kleinwohnungsbau“ mit dem Ziel der Linderung der herrschenden Wohnungsnot. Von den Hausbesitzern und den Konservativen stark bekämpft, konnte dennoch 1914 mit dem Bau des ersten Gebäudes begonnen werden. Er übernahm die Organisation des Projekts „Städtische Schuhhilfe“.[5]

Ehrung

Die Ausstellung „Ins Licht gerückt. Jüdische Lebenswege im Münchner Westen“ in der Pasinger Fabrik 2008 hat an den von den Pasingern vergessenen Politiker erinnert. Bis heute wurde noch kein Foto gefunden. Dem Einsatz der Mitglieder der Geschichtswerkstatt Jüdisches Leben in Pasing ist es zu verdanken, dass heute eine Straße nach ihm benannt ist, die Emil-Neuburger-Straße.

Literatur

  • Geschichtswerkstatt Jüdisches Leben in Pasing, Gudrun Azar: "Mitten in Pasing: Die Familie Neuburger" in: Ins Licht gerückt. Jüdische Lebenswege im Münchner Westen. Utz, München 2008.google books,
  • Sabine Drevs: "Emil und Emilie Neuburger - ein politisch und sozial engagiertes Ehepaar" in: Ins Licht gerückt. Jüdische Lebenswege im Münchner Westen'. Utz, München 2008

Einzelnachweise

  1. Sabine Drevs: Emil und Emilie Neuburger. In: Ins Licht gerückt. Jüdische Lebenswege im Münchner Westen. Utz, München 2008, S. 22.
  2. Sabine Drevs: Emil und Emilie Neuburger. In: Ins Licht gerückt. Jüdische Lebenswege im Münchner Westen. Utz, München 2008, S. 22.
  3. Gudrun Azar: Die Familie Neuburger. In: Ins Licht gerückt. Jüdische Lebenswege im Münchner Westen. Utz, München 2008, S. 15.
  4. Wolfram Selig: „Arisierung“ in München. Metropol-Verlag, Berlin 2004, S. 244.
  5. Sabine Drevs: Emil und Emilie Neuburger. In: Ins Licht gerückt. Jüdische Lebenswege im Münchner Westen. Utz, München 2008, S. 22.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Emil Neuburger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Nelly. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 18 Artikel (davon 14 in Jewiki angelegt und 4 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.