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Eckart Roloff

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Eckart Klaus Roloff (* 22. Januar 1944 in Treuenbrietzen) ist ein deutscher Journalist, Medienforscher und Buchautor.

Leben

Roloff wuchs in Bayern auf, im Allgäu, in Donaustauf bei Regensburg, Lochham bei München und Bad Wiessee. Er ist der jüngste der vier Söhne des Arztes und Tuberkuloseforschers Wilhelm Roloff und dessen Frau Ingeborg. Nach dem Abitur am Gymnasium Tegernsee studierte er, unterbrochen durch den 18-monatigen Zivildienst als Hilfspfleger in einem Frankfurter Krankenhaus, Publizistik, Soziologie, Politologie und Germanistik in Berlin, München und Salzburg. Von 1972 bis 1974 war er Volontär und Redakteur bei der Tageszeitung „Main-Echo“ (Aschaffenburg), danach Mitglied der Studiengruppe „Wissenschaft und Journalismus“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. Von 1975 bis 1988 war Roloff Referent im Bundespresseamt Bonn mit dem Aufgabenbereich Presseauswertung für Bundeskanzler und Regierungssprecher, Medienforschung. Von 1988 bis Ende 2007 leitete er beim „Rheinischen Merkur“ das Wissenschaftsressort und die Leserbriefredaktion; dort war er auch 14 Jahre lang Vorsitzender des Betriebsrates. Roloff ist verheiratet und lebt in Bonn.

Wissenschaftliche Arbeit

Am Salzburger Publizistik-Institut arbeitete Roloff unter Günter Kieslich an Projekten zur Bonner Bundespressekonferenz, zur Ausbildung von Journalisten in Deutschland und zur Struktur der österreichischen Tagespresse mit. 1972 promovierte er mit der für den deutschsprachigen Raum ersten empirischen Studie zum Medizinjournalismus - im Mittelpunkt stand die Presseberichterstattung über die frühesten Herztransplantationen - zum Dr. phil. Gemeinsam mit Walter Hömberg und Manfred Hellmann erarbeitete Roloff am ZiF Bielefeld die erste große Studie zur Lage des Wissenschaftsjournalismus.

Nach 1974 hatte er Lehraufträge an Publizistik-Instituten und Journalistenschulen in Münster, Duisburg, Hagen, Bonn, Bochum, Eichstätt und Köln. 1982 lebte er fünf Monate in Norwegen. Dort begann er, als erster Ausländer die Geschichte und Struktur des dortigen Presse-, Rundfunk- und Buchmarktes zu erforschen; seitdem hat er dazu rund 100 Beiträge in Publikums- und Fachmedien veröffentlicht. Daneben beschäftigt er sich hauptsächlich mit Wissenschaftsjournalismus, den journalistischen Darstellungsformen, der Mediensprache, mit Wissenschaftssatiren (Marginalistik), mit der Medien-, Medizin- und Technikgeschichte sowie mit Museen zu Medizin und Pharmazie.

Seit 2008 befasst sich Roloff vor allem mit Theologen, die als Erfinder und Entdecker tätig wurden. Aufgrund seiner Publikationen und Vorträge zu diesem Thema beschloss der Rat der Stadt Querfurt 2014, in der Querfurter Altstadt eine Gasse nach Jakob Christian Schäffer zu benennen.[1] Außerdem gab die Lüftelberger Dorfgemeinschaft eine Bronzeskulptur zu Johann Adam Schall von Bell in Auftrag, die der Quedlinburger Künstler Jochen Müller gestaltete. Sie wurde am 14. September 2014 in der Petrusstraße in Lüftelberg, einem Stadtteil von Meckenheim, enthüllt.[2]

Auszeichnungen

Sonstiges / Nebentätigkeiten

1982 ist Roloff Mitbegründer der Deutsch-Norwegischen Gesellschaft e. V., Bonn. Er war von 1988 bis 1990 deren Vorsitzender und danach bis 2012 Beisitzer im Vorstand. Seit Mai 2012 ist er 2. Vorsitzender. Zusammen mit seiner Frau leitet er seit 2007 die Redaktion der deutsch-norwegischen Zeitschrift „dialog“ (www.dng-bonn.de).

Gemeinsam mit seinen drei Brüdern stiftete er 1996 zur Erinnerung an seinen Vater Wilhelm Roloff und seine Mutter den Wilhelm und Ingeborg Roloff-Preis der Deutschen Lungenstiftung, mit dem alle zwei Jahre hervorragende journalistische Beiträge zur Lungenheilkunde ausgezeichnet werden (www.lungenstiftung.de). Roloff gehört dem Kuratorium der Deutschen Lungenstiftung an.

Eckart Roloff ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie der Deutschen Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte. Von 1987 bis 1996 war er Beirat der evangelischen Medienzeitschrift „medium“.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • „Die Berichterstattung über Herztransplantationen in der westdeutschen Presse. Eine aussagenanalytische Fallstudie zu Phänomenen des Medizinjournalismus.“ Phil. Diss. Salzburg 1972. 356 Seiten.
  • Wolfgang Vyslozil, Heinz Pürer und Eckart Klaus Roloff: „Die Struktur der österreichischen Tagespresse 1971“, St. Pölten 1973
  • Günter Kieslich: „Der journalistische Nachwuchs in der Bundesrepublik Deutschland. Daten zur Volontärausbildung in der Tagespresse“, Bearbeitung: Eckart Klaus Roloff. Bund-Verlag, Köln 1974, ISBN 3-7663-0080-6
  • mit Walter Hömberg: „Wissenschaftsjournalisten. Dolmetscher zwischen Forschung und Öffentlichkeit“. In: bild der wissenschaft, Heft 9/1975, Seite 56-60
  • „Medien im Abseits. Die Rolle von Plakaten, Flugblättern, Pressediensten, Büchern und Schallplatten für die Massenkommunikation“. In: Buch und Lesen ( = Bertelsmann Texte 7), Bertelsmann, Gütersloh 1978, S. 193-228
  • „Journalistische Textgattungen“. Verlag Oldenbourg, München 1982, ISBN 3-486-85141-1
  • „Presseforschung in Norwegen“. In: Publizistik, Heft 4/1982, S. 596-604
  • „Oslo und seine Zeitungen. Aufklärung über eine unbekannte Pressestadt“. In: Kurt Koszyk und Volker Schulze (Hrsg.): Die Zeitung als Persönlichkeit. Verlag Droste, Düsseldorf 1982, S. 305-318, ISBN 3-7700-4036-8
  • Eckart Klaus Roloff (Hrsg.): „Journalisten-Werkstatt. Schreibprozesse – zehn Beispiele aus der Praxis“. Verlag Sauerländer, Aarau/Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-7941-3218-1
  • „Als Gutenberg nach Volda kam. Die norwegische Provinz Møre og Romsdal - ein Paradies für Pressehistoriker, Zeitungsstatistiker und Journalistenausbilder“. In: Beate Schneider, Kurt Reumann und Peter Schiwy (Hrsg.): Publizistik. Beiträge zur Medienentwicklung. UVK Konstanz 1995, S. 353-371, ISBN 3-87940-551-4
  • Walter Hömberg und Eckart Klaus Roloff (Hrsg.): „Jahrbuch für Marginalistik I“. LIT-Verlag, Münster 2000, ISBN 3-8258-2385-7
  • „Verbände und Organisationen im Medienbereich“. In: Schiwy/Schütz/Dörr (Hrsg.): Medienrecht. Lexikon für Praxis und Wissenschaft. 5. Auflage. Verlag Heymanns, Köln 2010, Seite 666-693, ISBN 978-3-452-27153-2
  • Beiträge "Argumentationsgenres" (gemeinsam mit Vladislav Smirnov), "Kritik / Recenzija" (gemeinsam mit Evgenij Kornilov) und "Essay" (gemeinsam mit Jurij Lučinskij) im Band "Journalistische Genres in Deutschland und Russland. Handbuch", hrsg. von Alla G. Bespalova, Evgenij A. Kornilov und Horst Pöttker. Herbert von Halem Verlag, Köln 2010, ISBN 978-3-938258-76-7
  • „Landwirte und Geistliche mit Geistesblitzen“. Serie in der Landwirtschaftlichen Zeitschrift Rheinland, Teil 1 bis 14 von März bis Dezember 2010, ISSN 07245580
  • „Göttliche Geistesblitze. Pfarrer und Priester als Erfinder und Entdecker.“ Wiley-Verlag, Weinheim 2010, ISBN 978-3-527-32578-8, 2. aktualisierte Auflage Weinheim 2012, ISBN 978-3-527-32864-2 [3]
  • Walter Hömberg und Eckart Roloff (Hrsg.): „Jahrbuch für Marginalistik II“. LIT-Verlag, Münster 2011, ISBN 978-3-8258-6052-3
  • „Warum einfach, wenn es kompliziert geht? Die Post und ihr Umgang mit der Sprache“. In: Das Archiv, Heft 2/2012, Seite 14-21, ISSN 16110838
  • „Pfarrer Jacob Christian Schäffer, der vergessene Pionier aus Querfurt“. In: Kreisverwaltung Saalekreis (Hrsg.): Heimat-Jahrbuch Saalekreis 2012, Band 18. Merseburg 2012, Seite 51-55
  • „Geistliche mit Geistesblitzen.“ (Über die Erfinder Claude Chappe und Jacob Christian Schäffer.) In: Kultur und Technik. Das Magazin aus dem Deutschen Museum. Heft 3/2012, Seite 48-51, ISSN 03445690
  • „Jacob Christian Schäffer - Neuigkeiten zum Querfurter Multitalent.“ In: Kreisverwaltung Saalekreis (Hrsg.): Heimat-Jahrbuch Saalekreis 2013, Band 19. Merseburg 2013, S. 94-97
  • „Die Geschichte des Wilhelm und Ingeborg Roloff-Preises der Deutschen Lungenstiftung.“ In: Lunge, Luft & Leben. Nr. 38 vom Dezember 2013, S. 11-14.
  • „Die publizistische Entdeckung des Patienten. Eine Presseanalyse zum Medizinjournalismus und zu den ersten Herztransplantationen.“ Nomos, Baden-Baden 2013, ISBN 978-3-8487-0731-7. (Leicht bearbeitete Fassung der Dissertation von 1972 mit einem ausführlichen Vor- und Nachwort von 2013)
  • Walter Hömberg und Eckart Roloff (Hrsg.): „Jahrbuch für Marginalistik III.“ LIT-Verlag, Berlin/Münster 2014, ISBN 978-3-643-99840-8
  • „Die Wissenschaftspublizistik – ein immer neues und zugleich altes Feld. Indizien eines Irrtums aus der Gegenwart und lohnende Blicke zurück.“ (September 2014) In: www.ogk.at/debatten/aktuelle-debatten/
  • „Mittler zwischen Wissenschaft und Praxis. Streifzüge durch Heinz Pürers Werk von 1972 bis heute.“ In: Nina Springer u. a. (Hrsg.): Medien und Journalismus im 21. Jahrhundert. Herausforderungen für Kommunikationswissenschaft, Journalistenausbildung und Medienpraxis. (Heinz Pürer zum 65. Geburtstag) UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz/München 2012, S. 613-623, ISBN 978-3-86764-410-5
  • gemeinsam mit Karin Henke-Wendt: „Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie.“ Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015. Band 1, Norddeutschland, ISBN 978-3-7776-2510-2, und Band 2, Süddeutschland, ISBN 978-3-7776-2511-9

Übersetzung

  • „Geschichte des Buchhandels in Norwegen“ von Harald L. Tveterås. Aus dem Norwegischen übersetzt von Eckart Klaus Roloff. Verlag Harrassowitz, Wiesbaden 1992, ISBN 3-447-03172-7

Quellen

  • Broschüre zur Vergabe des Theodor-Wolff-Preises 1993, hrsg. vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, S. 50
  • Kurt Koszyk und Volker Schulze (Hrsg.): Die Zeitung als Persönlichkeit. Festschrift für Karl Bringmann. Düsseldorf, Droste 1982, S. 434.
  • Karin Hoff et al. (Hrsg.): Poetik und Gedächtnis. Festschrift für Heiko Uecker zum 65. Geburtstag. Frankfurt/Main, Verlag Peter Lang 2004, S. 444.
  • Eckart Klaus Roloff (Hrsg.): Journalisten-Werkstatt. Schreibprozesse - zehn Beispiele aus der Praxis. Aarau und Frankfurt/Main, Verlag Sauerländer 1990, S. 4
  • Matthias Kohring: Die Funktion des Wissenschaftsjournalismus. Ein systemtheoretischer Entwurf. Opladen, Westdeutscher Verlag 1997, S. 37 f.

Einzelnachweise

Weblinks

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