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Doris Dörrie

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Doris Dörrie auf der Frankfurter Buchmesse 2011
Dörrie auf dem Talent Campus des Internationalen Filmfestivals von Guadalajara

Doris Dörrie [ˈdœri̯ə] (* 26. Mai 1955 in Hannover) ist eine deutsche Regisseurin, Schriftstellerin und Filmproduzentin.

Werdegang

Dörrie wurde als Tochter eines Arztes geboren, ihr Onkel ist der Altphilologe Heinrich Dörrie. Sie machte Abitur an der Sophienschule Hannover, danach folgte ab 1973 ein zweijähriger Aufenthalt in den USA, wo sie Schauspiel und Film am Drama Department der University of the Pacific in Stockton (Kalifornien) studierte. Außerdem absolvierte sie ein Studium an der New School for Social Research in New York. Zur Finanzierung ihres Zweitstudiums nahm sie verschiedene Nebenjobs in Cafés und als Filmvorführerin im Goethe House New York an. Zurück in Deutschland begann sie 1975 ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und schrieb nebenbei Filmkritiken für die Süddeutsche Zeitung, wo sie auch Redaktionsassistentin war. Anschließend arbeitete Dörrie als freie Mitarbeiterin für verschiedene Fernsehsender und drehte kleinere Dokumentarfilme.

Es folgten diverse Filme und einige Bücher. Letztere wurden von der Literaturkritik unterschiedlich aufgenommen.[Rezension 1][Rezension 2] Das Beziehungsdrama Mitten ins Herz mit Beate Jensen und Josef Bierbichler in den Hauptrollen, das ursprünglich als Fernsehspiel für den WDR produziert worden war, wurde 1983 auf den Filmfestspielen Venedig gezeigt und erhielt beim Filmfestival Max Ophüls Preis 1984 den Publikumspreis sowie einen Förderpreis.

Ihre beiden Filmkomödien Männer (1985) und Ich und Er (1988) machten sie in Deutschland sehr bekannt. Die Wochenzeitschrift Der Spiegel publizierte in ihrer Ausgabe Nr. 45/1986 mit der Titelblattschlagzeile Die „Männer-“ Frau, Deutschlands erfolgreichste Regisseurin Doris Dörrie[1] einen Artikel über ihren Erfolg als Filmemacherin[2] sowie ein Interview mit ihrer Person zu ihren bisherigen Filmen und ihren beruflichen Zukunftsplänen.[3]

Gemeinsam mit Gerd Huber, Renate Seefeld, dem Kameramann Helge Weindler und Thomas Müller gründete Dörrie 1989 die Cobra Filmproduktions GmbH, die ihre nächsten Filme herstellte. Ab 1999 wurden viele ihrer Filme von der Münchner Firma Megaherz produziert.

1997 wurde Doris Dörrie als Professorin für Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung an die Hochschule für Fernsehen und Film München berufen. An der Staatsoper Berlin inszenierte Dörrie die Opern Così fan tutte (2001 mit Daniel Barenboim) und Turandot (2003 mit Kent Nagano). 2005 inszenierte sie an der Bayerischen Staatsoper in München Giuseppe Verdis Oper Rigoletto (musikalische Leitung Zubin Mehta) und am Gärtnerplatztheater Giacomo Puccinis Madame Butterfly. Die Rigoletto-Inszenierung, in der Dörrie die Handlung auf den Planet der Affen (nach den gleichnamigen Filmen) verlegte, wurde 2005 in einer Kritikerumfrage von der Zeitschrift Opernwelt zum „Ärgernis der Saison“ gewählt. Bei den Salzburger Festspielen 2006 inszenierte sie Mozarts La finta Giardiniera.

2008 kam Dörries Film Kirschblüten – Hanami mit u. a. Elmar Wepper, Hannelore Elsner und Nadja Uhl in die Kinos, der seine Weltpremiere auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2008 feierte. 2011 erschien ihr Roman Alles inklusive, der sofort auf Platz 13 in die Bestsellerliste einstieg.[4] Am 15. Februar 2012 hatte ihr Film Glück Weltpremiere im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2012.

Sie ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.

Privatleben

1988 heirateten Doris Dörrie und Helge Weindler. Der Ehe entstammt eine Tochter (* 1989). Während der Dreharbeiten zum Film Bin ich schön?, die in Spanien stattfanden, starb Weindler am 22. März 1996 an einer Hirnhautentzündung, nachdem er gerade eine Krebs-Erkrankung überwunden hatte. Diesen Verlust bearbeitet Dörrie filmisch im autobiographischen Essay "Augenblick".

Doris Dörrie ist seit 1999 mit Martin Moszkowicz liiert.[5] Sie lebt in München und Bernbeuren.

Filmografie

Bibliografie

  • 1987: Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug (vier Filmstories). Diogenes Verlag, Zürich 1987. ISBN 3-257-21796-X.
  • 1989: Was wollen Sie von mir? (Erzählungen)
  • 1991: Der Mann meiner Träume (Erzählung)
  • 1991: Für immer und ewig. Eine Art Reigen (Erzählungen), Diogenes Verlag, Zürich 1991; als Diogenes Taschenbuch 1993, ISBN 3-257-22572-5.[6]
  • 1992: Love in Germany – Deutsche Paare im Gespräch mit Doris Dörrie
  • 1994: Bin ich schön? (Erzählungen; ausgezeichnet mit dem Preis der Ernst-Hoferichter-Stiftung)
  • 1996: Samsara (Erzählungen)
  • 1998: Lotte will Prinzessin sein (Kinderbuch, zusammen mit Julia Kaergel)
  • 1999: Lotte in New York (Kinderbuch, zusammen mit Julia Kaergel)
  • 2000: Was machen wir jetzt? (Roman)
  • 2000: Lotte und die Monster (Kinderbuch, zusammen mit Julia Kaergel)
  • 2001: Wo ist Lotte? (Kinderbuch, zusammen mit Julia Kaergel)
  • 2001: Happy. Ein Drama
  • 2002: Das blaue Kleid (Roman; mit autobiographischen Zügen)
  • 2002: Mimi (Kinderbuch; ausgezeichnet mit dem Kinderbuchpreis des Landes Nordrhein-Westfalen)
  • 2004: Mimi ist sauer (Kinderbuch)
  • 2006: Mimi entdeckt die Welt (Kinderbuch)
  • 2006: Mimi und Mozart (Kinderbuch)
  • 2007: Und was wird aus mir? (Roman)
  • 2009: Lotte langweilt sich (Kinderbuch, zusammen mit Julia Kaergel)
  • 2009: Martin (Kinderbuch, zusammen mit Jacky Gleich)
  • 2011: Alles inklusive (Roman)

Hörbücher

Auszeichnungen

„Stern“ zu Doris Dörrie auf dem Boulevard der Stars in Berlin

Weblinks

 Commons: Doris Dörrie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Rezensionen

  1. Negativ äußerten sich etwa Wolfgang Steuhl in der FAZ (13. April 1991), Günter Jurczyk in der Stuttgarter Zeitung (11. Oktober 1989) oder Franz Josef Görtz in der FAZ (14. März 1989).
  2. Richard Utz ("Reflecting Love at Quite Its Natural Size: Doris Dörrie as a Writer", in: Straight Through the Heart: Doris Dörrie, German Filmmaker and Author, hrsg. von Franz Birgel, Klaus Phillips und Christian-Albrecht Gollub. Lanham: Scarecrow Press, 2004. S. 177-87) meint allerdings: "Doris Dörrie may not be a second Anton Chekhov, as her publishers have us believe in an obvious effort to reconcile critics by linking her with a canonized author from the modernist literary tradition. Her well-balanced treatment of love, however, has defined the Zeitgeist of love in the 1990s as no other author has."

Einzelnachweise

  1. Die „Männer-“ Frau, Deutschlands erfolgreichste Regisseurin Doris Dörrie, in: DER SPIEGEL, Ausgabe 45/1986, vom 3. November 1986
  2. Deutscher Film: Auf dem Sprung nach Hollywood, SPIEGEL-Redakteur Hellmuth Karasek über den Erfolg der Filmemacherin Doris Dörrie, in: DER SPIEGEL, Ausgabe 45/1986, vom 3. November 1986
  3. SPIEGEL-Interview mit Doris Dörrie über ihre Filme, ihre Pläne und Hollywood, in: DER SPIEGEL, Ausgabe 45/1986, vom 3. November 1986
  4. Alles inklusive auf Bestsellerliste
  5. Wie Doris Dörrie vom Filmemachen zum Geschichtenschreiben kam. Und zum Buddhismus. tagesspiegel.de vom 19. Januar 2000
  6. Nach Joachim Kaiser biete das Buch „mehr klügere, originellere und einleuchtendere Beobachtungen über die langen Schwierigkeiten und kurzen Herrlichkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen“ als bei sonstigen Autoren aus Dörries’ Generation, in: Süddeutsche Zeitung, 22. Dezember 1991. Mit diesem Band, so Andreas Kilb, sei Dörrie „zu einer der besten Erzählerinnen der deutschen Gegenwartsliteratur geworden“. – Vom großen und vom kleinen Tod. In: Die Zeit Nr. 3 vom 13. Januar 1995, S. 45
  7. Ehrenpreis des Deutschen Hospiz- und Palliativ-Verbandes
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Doris Dörrie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.