Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Dora Bloch

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dora Bloch geb. Feinberg (geboren 1901 in Jaffa; gestorben am 4. Juli 1976 bei Kampala, Uganda) war eine der vier getöteten Geiseln der Flugzeugentführung von Entebbe. Bloch wurde im Auftrag Idi Amins von ugandischen Soldaten ermordet.

Leben

Bloch entstammte einer der traditionsreichsten Familien Israels. Sie wurde als Tochter des aus Russland nach Palästina eingewanderten Joseph Feinberg geboren, einem Pionier der zionistischen Bewegung. Er war 1882 Mitgründer von Rischon leZion, der ersten von jüdischen Einwanderern errichteten landwirtschaftlichen Siedlung in Palästina, damals Teil des Osmanischen Reichs.[1][2] Dora Feinberg wurde in Jaffa geboren, wo ihr Vater eine Apotheke besaß. Nachdem er bereits 1902 starb, wuchs sie in Ägypten auf.[3][1] Ihre Mutter Bertha starb 1933 in Jerusalem,[4] wo Dora Bloch die längste Zeit ihres Erwachsenenlebens verbrachte und sie bis 1948 zwischen arabischen Nachbarn wohnte. Neben Hebräisch und Arabisch sprach sie Russisch, Deutsch, Italienisch und Englisch. Durch ihre Heirat mit dem Waliser Aaron Bloch, der während der Mandatszeit in der British Army in Palästina diente, erwarb sie 1920 die britische Staatsangehörigkeit. Sie war seit seinem Tod 1970 verwitwet.[1]

Entführung und Ermordung

Familienmitglieder bei der Verabschiedung von Dora Bloch

Bloch war zur Zeit ihrer Ermordung 75 Jahre alt. Sie lebte in Tel Aviv und war auf dem Weg zur Hochzeit ihres jüngsten Sohns in New York. Ihr Sohn Ilan Hartuv begleitete sie.[5]

Weil ihr Reste einer Mahlzeit in der Speiseröhre steckengeblieben waren, wurde sie von den anderen Geiseln getrennt und in das Mulago-Krankenhaus in Kampala gebracht. Einen Tag nach der Befreiung ihres Sohns und der anderen Geiseln durch die israelische Armee wurde sie im Auftrag Idi Amins von ugandischen Soldaten ermordet. Dies wurde 1987 durch die Aussage des ehemaligen ugandischen Gesundheitsministers Henry Kyemba vor der ugandischen Menschenrechtskommission bestätigt. Zunächst blieb ihr Schicksal jedoch unklar, während der israelische Premierminister Jitzchak Rabin öffentlich auf die Verantwortung der ugandischen Regierung für Blochs Unversehrtheit hinwies.[6] Amin behauptete, sie sei zum Flughafen Entebbe zurückgebracht worden. In der Folge brach Großbritannien die diplomatischen Beziehungen zu Uganda ab. Die Leiche von Dora Bloch wurde im Mai 1979, kurz nach Amins Sturz, in der Nähe einer Zuckerplantage 30 km von Kampala entfernt, gefunden und identifiziert.[7]

Dora Bloch wurde vermutlich aufgrund einer Namensgleichheit[8] in späteren Schriften der Revolutionären Zellen für eine KZ-Überlebende gehalten. Dass ausgerechnet eine Jüdin die von deutschen Linksextremisten angeführte Entführung nicht überlebt habe, war – in Verbindung mit der Selektion der jüdischen Geiseln – Gegenstand von Diskussionen innerhalb der Organisation.[9]

Film

In der Verfilmung Raid On Entebbe (1977) wurde Dora Bloch von Sylvia Sidney verkörpert, in Mivtsa Yonatan (1977, engl. Operation Thunderbolt) von Rachel Marcus.

Weblinks

 Commons: Dora Bloch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Family, Friends, Describe Dora Bloch, in: Sarasota Herald-Tribune vom 14. Juli 1976, abgerufen am 22. Juli 2014 (englisch)
  2. History of Rishon LeZion, auf der Webseite der Stadt, abgerufen am 22. Juli 2014 (englisch)
  3. Feinberg Har-Tiferet Yosef, Biographie auf Genealogy Family History Museum Rishon LeZion, abgerufen am 22. Juli 2014 (englisch)
  4. Palestine Pioneer’s Widow Mrs. Feinberg, is Dead, in: Jewish Telegraphic Agency vom 5. November 1933, abgerufen am 22. Juli 2014 (englisch)
  5. http://www.haaretz.com/weekend/week-s-end/setting-the-record-straight-entebbe-was-not-auschwitz-1.372131
  6. Interview with Prime Minister Rabin on CBS Television vom 11. Juli 1976, auf der Webseite des israelischen Außenministeriums, abgerufen am 22. Juli 2014 (englisch)
  7. David E. Kaplan: A historic hostage-taking revisited, in: Jerusalem Post vom 3. August 2006, abgerufen am 21. Juli 2014 (englisch)
  8. Mindestens eine Dora Bloch ist als Opfer der Nazi-Verfolgung belegt: Das Schuhgeschäft der Familie Bloch, auf der Webseite Spurensuche Bremen 1933–1945, abgerufen am 22. Juli 2014
  9. Gerd Albartus ist tot. Dezember 1991. Abgedruckt in: ID-Archiv im IISG: Die Früchte des Zorns. Texte und Materialien zur Geschichte der Revolutionären Zellen und der Roten Zora. Band 1, Edition ID-Archiv, Berlin 1993, ISBN 3-89408-024-9 (formal falsche ISBN).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dora Bloch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.