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Bad Doberan

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Doberan
Bad Doberan
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Doberan hervorgehoben
54.10694444444411.90527777777812
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Höhe: 12 m ü. NN
Einwohner:

11.785 (31. Dez. 2014)[1]

Postleitzahl: 18209
Vorwahl: 038203
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 006
Adresse der
Stadtverwaltung:
Severinstr. 6
18209 Bad Doberan
Webpräsenz: www.bad-doberan.de
Bürgermeister: Thorsten Semrau (parteilos)
Lage der Stadt Bad Doberan im Rostock
Karte

Bad Doberan (bis 1921: Doberan) ist eine Stadt im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Sitz des Amtes Bad Doberan-Land, dem neun Gemeinden angehören, selbst aber nicht amtsangehörig. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Der Ort entwickelte sich um die am 3. Oktober 1232 geweihte Kirche des Klosters Doberan, das gotische Münster. 1879 wurde das Stadtrecht verliehen und im Jahr 2000 der Titel Heilbad. Neben dem Münster ist Bad Doberan heute bekannt für seine gut erhaltene Altstadt mit vielen Baudenkmalen, die Galopprennbahn sowie für seinen Stadtteil Heiligendamm. Das Seebad Heiligendamm wurde 1793 gegründet und ist das älteste Seebad auf dem europäischen Kontinent. Es ist über die Bäderbahn Molli mit dem Stadtzentrum und Kühlungsborn verbunden ist. Wirtschaftlich ist neben dem Tourismus u. a. die Lebensmittelproduktion von Bedeutung, der Mineralwasser-Marktführer in MV, Glashäger, hat seinen Sitz in Bad Doberan.

Geographie

Bad Doberan liegt zwischen Rostock und Wismar, am Nordostrand der Kühlung, einer Stauchmoräne mit größeren Wäldern. Im knapp 6 km entfernten Ortsteil Heiligendamm verfügt die Stadt über einen etwa 1 km langen Ostseestrand, im Westen am Kleinen Wohld befindet sich Steilküste, im Osten Flachküste, die in den Heiligen Damm übergeht. Im Stadtgebiet wie in Stadtnähe gibt es größere Waldungen, u. a. Großer und Kleiner Wohld, Kellerswald, Doberaner Holz. Im Nordwesten grenzt die Stadt an den Conventer See.

Bad Doberan hat die Ortsteile Althof, Heiligendamm und Vorder Bollhagen.

Geschichte

Name

Der Ortsname Doberan, ursprünglich Dobran, leitet sich wahrscheinlich von einem polabischen Personennamen Dobran mit der Bedeutung „gut“ (dobry) ab.[2] Bis 1921 waren unterschiedliche Schreibweisen des Namens wie Dobĕran oder Dobberan gebräuchlich[3][4].

Der Sage nach soll der Name Doberan mit dem Versprechen Heinrich Borwins I., Fürst zu Mecklenburg, zusammenhängen, an der Stelle seines ersten erlegten Hirsches ein Kloster zu errichten. Die aufgeschreckten Schwäne kreischten dobre, dobre (gut). So entstand der Legende nach das Kloster und der Name Doberan.[5] Bis heute zieren Hirsch und Schwan das Wappen der Stadt.

Mittelalter

Bad Doberan wurde 1177 urkundlich als Villa Slavica Doberan erwähnt, doch bereits 1171 gründeten Zisterziensermönche aus dem Kloster Amelungsborn im Weserbergland in dem 3 km südöstlich gelegenen Althof, heute ein Ortsteil von Bad Doberan, das erste Kloster in Mecklenburg. In einem Slawenaufstand wurden diese Klosterbauten 1179 großteils zerstört. Sieben Jahre später unternahmen die Zisterzienser einen zweiten Versuch einer Klostergründung an der Stelle der heutigen Klosteranlagen.[5] Die 1232 geweihte romanische Klosterkirche wurde nach dem Brand 1291 durch eine hochgotische Kirche ersetzt, mit deren Bau vermutlich 1295 begonnen wurde, wobei erhaltene Teile der romanischen Kirche in den neuen Baukörper einbezogen wurden. Der gotische Neubau wurde 1368 geweiht. Das Doberaner Kloster war durch seine wirtschaftlichen Unternehmungen sehr wohlhabend, zeitweilig gehörten ihm 66 Dörfer und Güter.[6] Bis zur Auflösung des Klosters im Zuge der Reformation im Jahr 1552 bestimmte es die Entwicklung des Ortes Doberan. Neben dem Kloster gab es eine Handwerkersiedlung, den Kammerhof (ehemaliger Bauhof des Klosters), zwei Gastwirtschaften, eine Ziegelei, eine Schmiede und einige Kötter. Daran änderte sich wenig, nachdem das Kloster 1552 an den Landesherrn übergegangen war. Im Kloster wurde ein herzogliches Amt eingerichtet, des Weiteren entstanden eine Mühle und ein Jägerhaus.

Neuere Geschichte

Bad Doberan, Stadtansicht um 1900
Stahlbad um 1905
Dampfbahn Molli in Bad Doberan

Doberan litt im Dreißigjährigen Krieg.

Der Status Doberans verbesserte sich im 18. Jahrhundert erheblich, als der mecklenburgische Herzog Friedrich Franz I. es zum Erholungs- und Vergnügungsort der herzoglichen Familie, des mecklenburgischen Adels und später auch des wohlhabenden Bürgertums bestimmte. Aus England war bekannt geworden, dass Baden in der See besonders gesundheitsfördernd sei. Im Jahr 1793 badete der Herzog deshalb auf Anraten seines Rostocker Leibarztes Samuel Gottlieb Vogel am „Heiligen Damm“ in der Ostsee und markierte damit die Geburt des ersten deutschen Seebades: Heiligendamm. In Doberan wohnten die Badegäste und vergnügten sich mit Geldspiel (die herzogliche Badekasse kassierte jährlich 30.000 Taler Abgaben von den Doberaner Spielbanken), Tanz und Pferderennen (mutmaßlich das erste Galopprennen am 10. August 1822 in Deutschland).

Namhafte Baumeister wie Carl Theodor Severin, Schüler der zwei Altmeister klassizistischer Baukunst, Carl Gotthard Langhans und Friedrich Gilly, und auch Johann Christoph von Seydewitz bauten in rascher Folge im rein klassizistischen Stil das Logierhaus, das Salongebäude mit dem repräsentativen Festsaal im Empirestil, das Palais des Fürsten, das Prinzenpalais, das Stahlbad, mehrere Bürgerhäuser und die vielgerühmten Pavillons im chinesischen Stil einschließlich des Kleinods der Gartenarchitektur, des sogenannten Kamps. Des Fürsten Dank für den Baumeister, der das Gesicht Doberans wesentlich prägte, war sehr gering; Severin starb in Armut und Vergessenheit in Bad Doberan, wo er an unbekannter Stelle beigesetzt ist. Die Blütezeit (1793: 900, 1840: 3000, 1870: 4000 Einwohner) hielt nur wenige Jahrzehnte vor. Allmählich entwickelte sich Heiligendamm, das einstige Anhängsel Doberans, zu einem eigenständigen Seebad, und um Doberan wurde es wieder still.

Dem Ort wurde 1879 das Stadtrecht verliehen (Wappenspruch: Hirsch, Krummstab und Schwan / sind das Wappen von Doberan).[7] Doberan wurde 1881 schließlich auch eine Landstadt in Mecklenburg und war als solche bis 1918 als Teil der Städte des Mecklenburgischen Kreises auf Landtagen der seit 1523 vereinten Stände vertreten.[7] Der Bau der Eisenbahnlinie Rostock–Bad Doberan–Wismar 1883/1884 und 1886 bis 1910 die Einrichtung einer Dampf-Schmalspurbahn änderten wenig an Doberan Stillstand. Die Bahn, im Volksmund „Molli“ genannt, fährt bis heute über Heiligendamm nach Kühlungsborn und dabei durch das Zentrum der Stadt.

Bad Doberan heute

Ort des G8-Gipfels 2007: Grand Hotel in Heiligendamm

Von etwa 1965 bis 1985 entstanden die großen Wohngebiete Buchenberg mit 1049 Wohnungen und Kammerhof mit 589 Wohnungen in der Plattenbauweise. Nach dem Ende der DDR wurde ab 1991 der historische Stadtkern und der Klosterbereich von Bad Doberan im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert. 1994 entstand der Landkreis Bad Doberan aus den Kreisen Bad Doberan und Rostock-Land sowie dem Amt Schwaan. Eröffnet wurden 1996 die Reha-Klinik Moorbad und 1997 die Median-Klinik Heiligendamm. Seit 2000 ist Bad Doberan ein Heilbad. 2005 wurde das neue Rathaus eingeweiht.

Am 13. Juli 2006 übernachtete der US-Präsident George W. Bush in Heiligendamm.[8] Vom 6. bis zum 8. Juni 2007 fand der G8-Gipfel in Heiligendamm statt mit der Teilnahme u. a. von Angela Merkel (Deutschland), Nicolas Sarkozy (Frankreich), Romano Prodi (Italien), Shinzō Abe (Japan), Stephen Harper (Kanada), George W. Bush (Vereinigte Staaten), Tony Blair (Vereinigtes Königreich), Wladimir Putin (Russland) und José Manuel Barroso (Europäische Union).

Geschichte der Ortsteile

Althof: 1171 wurde hier ein Zisterzienserkloster gegründet. Siehe dazu Althof (Bad Doberan)#Geschichte.

Heiligendamm wurde 1793 als Seebad gegründet. Siehe dazu Heiligendamm#Geschichte und die Liste von Bauwerken in Heiligendamm.

Vorder Bollhagen war ein Domanialgut, das zum Amt Doberan gehörte. Der Ökonomierat Rudolf Burmeister bewirtschaftete 1914 das 550 ha große Gut. Das sanierte Gutshaus aus dem 19. Jahrhundert ist heute ein Firmensitz.

Politik

Stadtvertretung

Die Stadtvertretung der Stadt Bad Doberan besteht aus 23 gewählten Vertretern aus fünf Parteien (SPD, Linke, CDU, FDP, NPD), vier Wählergemeinschaften (Unabhännige Doberaner Initiative, Bürgerbund, Handwerk & Gewerbe Plus, Tourismus Bund) und einem Einzelvertreter. Die Kommunalwahl am 17. November 2013 führte bei einer Wahlbeteiligung von 35,76 % zu folgender Zusammensetzung der Stadtvertretung:[9]

Sitzverteilung in der Stadtvertretung
3
4
3
1
3
2
1
2
3
1

Die Stadtvertreter haben sieben Fraktionen gebildet, die mindestens zwei Mitglieder haben; drei Mandatsträger sind fraktionslos.

Stadtwappen, -farben, -flagge und -siegel

Das Wappen wurde am 24. Juni 1879 durch Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin, verliehen. Es ist unter der Nr. 24 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Wappenbeschreibung
„Durch einen silbernen Krummstab mit nach vorn und aufwärts gerichteter Krümme geteilt; oben in Gold ein springender roter Hirsch mit gestreckten Vorderläufen; unten in Blau ein flugbereiter silberner Schwan mit ausgeschlagener roter Zunge auf silbernen Wellen.“[10]

Das Wappen wurde 1990 nach der Wappenzeichnung von Carl Teske aus dem Jahre 1884 neu gezeichnet.

Stadtfarben und -flagge

Die Farben der Stadt Bad Doberan sind Gold und Blau.
Die Flagge der Stadt Bad Doberan ist gleichmäßig längsgestreift von Blau, Weiß und Rot. Die Höhe des Flaggentuches verhält sich zur Länge wie 3 zu 5.[10]

Stadtsiegel

Das Siegel zeigt das Stadtwappen und die Umschrift „STADT BAD DOBERAN“.[10]

Städtepartnerschaften

Die Stadt Bad Doberan unterhält seit 1989 eine Partnerschaft mit der schleswig-holsteinischen Stadt Bad Schwartau.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Grand Hotel Heiligendamm
Christusseite des Kreuzaltars im Bad Doberaner Münster
  • Kloster Doberan mit dem Münster
  • Beinhaus auf dem Klostergelände
  • Kapelle in Althof aus dem 15. Jahrhundert. Es ist ein einschiffiger, kreuzrippengewölbter Bau aus Backstein in den Jahren von 1886 bis 1888 durch Möckel entscheidend verändert.
  • Ruine Klosterscheune in Althof, gotische Anlage mit einer Reihe spitzbogiger Arkaden
  • Heiligendamm, ältester Seebadeort Deutschlands
  • Der Kamp, eine Parkanlage im englischen Stil mit Eichen, Linden, Kastanien- und Rüstern, und die mit ihm eine künstlerische Einheit bildenden Gebäude im reinsten klassizistischen Stil, hierzu gehören:
  • Kurhaus, einstiges Logierhaus von 1793 von v. Seydewitz geplant
  • Salongebäude von 1802 nach Plänen von Carl Theodor Severin, sein Festsaal gilt als der besterhaltene klassizistische Innenraum Bad Doberans
  • Großes Palais von 1806/09 von Severin geplant, besondere Kostbarkeit im ovalen Gartensaal eine bemalte Decke und Tapeten mit Darstellung zur Amor-und-Psyche-Sage des Apuleius nach Entwürfen von Lois Lafitte und Mary Blonder 1820 in Paris gedruckt.
  • Haus Severinstraße 5 von 1825 von Severin geplant, für den herzoglichen Leibkoch Gaetano Medini gebaut, mit lebendig gegliederter Fassade.
  • Prinzenpalais am Kamp/Alexandrinenplatz 8 von 1822
  • Haus Gottesfrieden am Kamp/Alexandrinenplatz 5 von 1824 von Severin geplant
  • Roter und Weißer Pavillon von 1809 bzw. 1813 im Kamp; einzige und dazu verspätete Chinoiserie in Mecklenburg; sie enthielten zunächst einen Musikpavillon und Kaufmannsboutiquen, heute Kunstgalerie und Restaurant.
  • Wasserturm auf dem Tempelberg, Baubeginn 1927; heute Wohnhaus
  • Auf der Ostseerennbahn In Bad Doberan findet jährlich das Musikfestival Zappanale statt.
  • Gutshaus Vorder Bollhagen

Museen

Möckelhaus (Stadt- und Bädermuseum)
  • Stadt- und Bädermuseum: Dauerausstellung zur Geschichte von Doberan-Heiligendamm im ehemaligen Wohnhaus des Architekten und Baumeisters Gotthilf Ludwig Möckel, der diese neogotische Villa 1886 bis 1888 baute.
  • Ehm Welk-Haus: kulturelle Begegnungsstätte im ehemaligen Wohnsitz des Schriftstellers Ehm Welk

Geschichtsdenkmale

Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen
  • Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten aus Doberan auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt). Die ursprüngliche Widmung wurde entfernt, vor dem Ehrenmal befindet sich heute ein weißes Kreuz. Das Ehrenmal wurde Ende der 1920er Jahre gebaut. Der Entwurf stammt von Hans Carlson, der auch die Kosten für den Bau übernahm.
  • Ehrenmal aus den 1960er Jahren, gestiftet von dem Schriftsteller Ehm Welk, vor der Realschule Buchenberg an der Ehm-Welk-Straße, für die „Opfer des Faschismus“.
  • Ehrenmal aus dem Jahre 1986 von dem Bildhauer Reinhard Dietrich in der Nähe des Münsters für die Opfer des Faschismus.
  • Gedenkstein von 1970 vor der Schule an der Beethovenstraße zur Erinnerung an den kommunistischen Reichstagsabgeordneten Ernst Schneller, der im KZ Sachsenhausen ermordet wurde. Die Schule hat ihren Namen abgelegt, den sie zu DDR-Zeiten trug. Dieser Gedenkstein wurde jedoch im Zuge der Renovierung der ehemaligen Ernst-Schneller-Schule abmontiert.

Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur

Wirtschaft

Bad Doberan ist Sitz der Glashäger Brunnen GmbH, die mit ihren Mineralwasser-Produkten Marktführer im Mehrwegsegment in Mecklenburg-Vorpommern ist.

Des Weiteren sind die Kreisverwaltung Bad Doberan und das Grand Hotel in Heiligendamm einer der größten Arbeitgeber der Stadt.

Bad Doberan verfügt über zwei Gewerbegebiete, Eikboom (28,5 ha) und Walkenhagen (19,1 ha). Beide liegen an der B 105 am Ortsausgang Richtung Rostock.

Pferdezucht
Eingang zum damals Volkseigenen Gut Vorder Bollhagen.

Im Bad Doberaner Ortsteil und ehemaligen[12] Gut Vorder Bollhagen werden in einem Landwirtschaftsbetrieb bereits seit über 75 Jahren Pferde gezüchtet. Dabei spielte schon damals die Nähe zum ältesten Seebad Heiligendamm und zur ältesten Pferderennbahn auf dem europäischen Festland eine entscheidende Rolle, und machen das Gestüt bis in die Gegenwart zu einem begehrten Standort für die Zucht. Heute werden Holsteiner Springpferde gezüchtet.[13] Zusätzlich wird Ökolandbau mit Direktvertrieb betrieben.[14]

Verkehr

Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Wismar–Rostock. Wismar ist in 43 Minuten zu erreichen, eine Fahrt zum Rostocker Hauptbahnhof dauert 19 Minuten.

Mit der Bäderbahn Molli gibt es einen Anschluss zum Ortsteil Heiligendamm sowie dem Ostseebad Kühlungsborn.

Bad Doberan befindet sich in der Zone 8 des Verkehrsverbund Warnow. Mehrere Buslinien verbinden den Ort mit der umliegenden Region.

Die Ostseeautobahn A 20 führt in 15 Kilometern Entfernung südlich an der Stadt vorbei. Bad Doberan ist mit der L 13 und der Anschlussstelle Bad Doberan an die Autobahn angebunden. Die B 105 durchquert die Stadt und verbindet sie so mit den Hansestädten Rostock und Wismar.

Etwa 40 Kilometer südöstlich befindet sich der Flughafen Rostock-Laage.

Infrastruktur

Bildung

  • Friderico-Francisceum (Doberan), gegründet am 21. April 1879 durch Friedrich Franz II.
  • Berufliche Schule des ehemaligen Landkreises Bad Doberan mit den Schwerpunkten Ernährung/Hauswirtschaft und Wirtschaft/Verwaltung.
  • Förderschule am Kellerswald
  • Regenbogenschule auf dem Doberaner Buchenberg, eine Schule zur individuellen Lebensbewältigung.
  • Die Stadt Bad Doberan unterhält auf dem Buchenberg und am Kamp zwei weitere Schulstandorte.
  • Christliche Münster Schule, seit 2004 vom christlichen Schulverein Bad Doberan betrieben mit reformpädagogischem Ansatz.

Religion

Sport

Ostseerennbahn, älteste Pferderennbahn auf dem europäischen Kontinent
  • Ostseerennbahn: erste Pferderennbahn des europäischen Kontinents, 1823 nach englischem Vorbild angelegt
  • Fußball: Doberaner FC
  • Radsport/Triathlon: Doberaner SV, Abt. Radsport/Triathlon
  • Handball: Doberaner SV, -Männer: Handball-Oberliga Ostsee-Spree; Frauen: Landesoberliga
  • Leichtathletik: Doberaner SV

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Persönlichkeiten, die am Ort gelebt haben

  • Carl Theodor Severin (1763–1836), Architekt in Doberan und Heiligendamm
  • Johann Hermann Becker (1770–1848), war als Badearzt in Doberan tätig
  • Gaetano Medini (1772–1857), italienischer Koch am mecklenburgischen Hof, lebte und starb in Doberan
  • Karl von Maltzahn (1797–1868), Mitbegründer der Doberaner Rennbahn
  • Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) weilte als 15-Jähriger im Sommer 1824 mit seinem Vater einige Wochen in Doberan und komponierte hier unter anderem die Doberaner Blasmusik.
  • Friedrich Franz II. (1828–1883) gründete 1879 das Gymnasium als Progymnasium
  • Gotthilf Ludwig Möckel (1838–1915), Architekt und Baumeister, lebte und arbeitete in Doberan
  • Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin] (1873–1969), lebte von 1924 bis 1945 in Bad Doberan
  • Ehm Welk (1884–1966), Schriftsteller, lebte seit 1950 in Bad Doberan
  • Willy Brandt (1885–1975), Philologe und Pädagoge, leitete von 1937 bis 1950 das Gymnasium und war 1945 an der kampflosen Übergabe der Stadt an die sowjetischen Truppen beteiligt
  • Herman Wirth (1885–1981), völkischer Pseudohistoriker, leitete in Bad Doberan während der NS-Zeit ein „Forschungsinstitut für Geistesurgeschichte“
  • Gerhard Ringeling (1887–1951), Schriftsteller, war als Lehrer in Bad Doberan tätig
  • Willi Henning-Hennings (1888–1974), Bildhauer und Lehrer am Gymnasium
  • Kate Diehn-Bitt (1900–1978), Malerin, besuchte in Bad Doberan die Höhere Töchterschule
  • Albrecht Beyer (1902–1972), lutherischer Theologe
  • Claus von Amsberg (1926–2002), Prinzgemahl der niederländischen Königin, war von 1933 bis 1936 und 1943 Schüler des Friderico-Francisceum-Gymnasium in Bad Doberan

Ehrenbürger

Bad Doberan war eine der ersten Städte, die Adolf Hitler im August 1932 zum Ehrenbürger ernannte. Am 2. April 2007 hat der Stadtrat diese Ehrenbürgerschaft formell aberkannt.[15]

Literatur

  • Doberan. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 5, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, ‎ S. 16.
  • Heinrich Hesse: Die Geschichte von Doberan-Heiligendamm. 3. Auflage. Michaels, Bad Doberan 1939 (Nachdruck. Vorwort und Nachtrag des Autors gekürzt. Übertragung in lateinische Schrift-Zeichen unter Anwendung der neuen Schreibweisen und Regeln nach der Rechtschreibreform. Godewind-Verlag, Börgerende-Rethwisch 2005, ISBN 3-938347-09-0).
  • Ernst von Bülow: Doberan und seine Geschichte. Nebst dem ersten deutschen Seebad Heiligendamm. Bearbeitet von Hans J. Herbst. Veränderte Neuauflage. Godewind Verlag, Börgerende-Rethwisch 2007, ISBN 978-3-938347-61-4.
  • Adolf Nizze: Doberan-Heiligendamm. Geschichte des ersten deutschen Seebades. Selbstverlag, Rostock 1936 (Nachdruck. Godewind-Verlag, Börgerende-Rethwisch 2005, ISBN 3-938347-23-6).
  • Reise eines Gesunden in die Seebäder Swinemünde, Putbus und Doberan. Gädicke, Berlin 1823 (Digitalisat; Nachdruck. Godewind Verlag, Börgerende-Rethwisch 2005, ISBN 3-938347-73-2).

Weblinks

 Commons: Bad Doberan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Bad Doberan – Reiseführer
 Wikisource: Bad Doberan – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt M-V – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2014 (XLS-Datei) (Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu). (Hilfe dazu)
  2. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 40.
  3. Dobĕran. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Bd. 5, Bibliographisches Institut, Leipzig 1902–1909, ‎ S. 71.
  4. Doberan. In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Bd. 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1911, S. 444.
  5. 5,0 5,1 Bernd Wurlitzer: Mecklenburg-Vorpommern. Von der Ostseeküste mit ihren Hansestädten und den Inseln Rügen und Usedom bis zur Seenplatte. DuMont Reiseverlag, 2011, ISBN 978-3-770-13849-4, S. 132
  6. Bernd Wurlitzer: Mecklenburg-Vorpommern. Von der Ostseeküste mit ihren Hansestädten und den Inseln Rügen und Usedom bis zur Seenplatte. DuMont Reiseverlag, 2011, ISBN 978-3-770-13849-4, S. 133
  7. 7,0 7,1 Otto Büsing, „Das Staatsrecht der Großherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz“, in: Das Staatsrecht von Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Braunschweig, Anhalt, Waldeck, Schaumburg-Lippe, Lippe, Heinrich Marquardsen (Hrsg.), Freiburg i.B. und Tübingen: Mohr, 1884, (=Handbuch des oeffentlichen Rechts der Gegenwart in Monographien; Bd. 3 'Das Staatsrecht des Deutschen Reiches und der deutschen Staaten', II. Teil: Halbbd. 2, Abtheilung 1), pp. 3-72, hier p. 23.
  8. Präsident Bush besucht Deutschland. In: Webseite der Botschaft der USA. 13. Juli 2006, abgerufen am 28. Mai 2015.
  9. Bekanntmachung. (PDF) Stadt Bad Doberan, 20. November 2013, archiviert vom Original am 19. Februar 2014; abgerufen am 28. November 2015.
  10. 10,0 10,1 10,2 § 2 der Hauptsatzung der Stadt Bad Doberan
  11. Bad Doberaner Partnerschaft
  12. Gutshaus Vorder Bollhagen, gutshaeuser.de, abgerufen am 22. Januar 2015
  13. Gut Vorder Bollhagen, zukunft-heiligendamm.net, abgerufen am 22. Januar 2015
  14. Ökologische Landwirtschaft am Gut Vorder Bollhagen, oekolandbau.de, abgerufen am 22. Januar 2015
  15. Bad Doberan befreit sich von Ehrenbürger Hitler. In: Spiegel online. 2. April 2007
Vorlage:Navigationsleiste Kurorte in Mecklenburg-Vorpommern
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