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Buttwil

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Buttwil
Wappen von Buttwil
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton AargauKanton Aargau Aargau (AG)
Bezirk: Muriw
BFS-Nr.: 4230i1f3f4
Postleitzahl: 5632
Koordinaten: (666129 / 235761)47.2694378.312507641Koordinaten: 47° 16′ 10″ N, 8° 18′ 45″ O; CH1903: (666129 / 235761)
Höhe: 641 m ü. M.
Höhenbereich: 571–815 m ü. M.[1]
Fläche: 4,57 km²[2]
Einwohner: 1161 (31. Dezember 2010)[3]
Einwohnerdichte: 254 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
7,9 % (31. Dezember 2010)[4]
Website: www.buttwil.ch
Buttwil

Buttwil

Lage der Gemeinde
BaldeggerseeFlachseeHallwilerseeSempacherseeZugerseeZürichseeKanton LuzernKanton ZugKanton ZürichBezirk BadenBezirk BremgartenBezirk KulmBezirk LenzburgAbtwil AGAristauAuw AGBeinwil (Freiamt)BesenbürenBettwilBoswilBünzen AGButtwilDietwilGeltwilKallernMerenschwandMühlau AGMuri AGOberrütiRottenschwilSinsWaltenschwilKarte von Buttwil
Über dieses Bild
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Buttwil (schweizerdeutsch: Buttel, ˈbʊtːəl)[5] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Muri im Schweizer Kanton Aargau und liegt am westlichen Rand des Bünztals.

Geographie

Das Dorf liegt auf einer Terrasse am östlichen Abhang des Lindenbergs, zwei Kilometer westlich (und rund 180 Meter oberhalb) des Bezirkshauptorts. Etwa einen halben Kilometer südwestlich des Dorfes befindet sich eine weitere Terrasse mit dem Weiler Galitzi (724 m ü. M.). Der Hang fällt ansonsten gleichmässig ab und wird von mehreren kleinen Bächen entwässert, die weiter östlich in den Sörikerbach und schliesslich in die Bünz münden. Entlang der westlichen und nördlichen Gemeindegrenze fliesst in einem tief eingeschnittenen Tobel der Wissenbach.[6]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 461 Hektaren, davon sind 103 Hektaren bewaldet und 56 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 813 Metern auf dem Kamm des Lindenbergs, der tiefste auf 570 Metern an der östlichen Gemeindegrenze.

Nachbargemeinden sind Boswil im Norden, Muri im Osten, Geltwil im Südosten, Hitzkirch im Südwesten, Schongau im Westen und Bettwil im Nordwesten.

Geschichte

Das Dorf wurde erstmals 1160 in den Acta Murensia als Butwile urkundlich erwähnt. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Putinwilari und bedeutet «Hofsiedlung des Puto».[5] Das Kloster Muri besass hier seit seiner Gründung im Jahr 1027 umfangreichen Grundbesitz sowie die niedere Gerichtsbarkeit. Landesherren und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit waren die Habsburger.

Im Jahr 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Buttwil war nun ein Teil des Amtes Muri in den Freien Ämtern, einer Gemeinen Herrschaft. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Buttwil wurde zusammen mit Wissenbach eine eigene Munizipalität und Agentschaft im Distrikt Muri des kurzlebigen Kantons Baden. Seit 1803 gehört Buttwil zum Kanton Aargau, bildete aber bis 1816 zusammen mit Muri, Aristau und Geltwil eine Kreisgemeinde.

Viele Jahrhunderte lang war Buttwil ein bescheidenes, von der Landwirtschaft geprägtes Dorf. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungszahl um über ein Drittel ab, da viele verarmte Dorfbewohner auswanderten. Nach einer langen Stagnationsphase setzte Mitte der 1970er Jahre eine rege Bautätigkeit ein. Innerhalb von dreissig Jahren verdreifachte sich die Bevölkerungszahl. Buttwil entwickelte sich von einer Bauern- zu einer Wohngemeinde. Weiteres Wachstum ist nicht zu erwarten, da die Gemeinde über keine nennenswerten Baulandreserven mehr verfügt.

Sehenswürdigkeiten

Ein eingewanderter Geiger stiftete 500 Gulden für den Bau der Jakobskapelle. Sie wurde 1666 von Handwerkern aus der Region gebaut und 1669 geweiht. 1949/50 verlängerte man die Kapelle um zwei Fensterachsen.[7]

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Rot weisse Jakobsmuschel mit durchbohrten Flügeln.» Die Jakobsmuschel ist ein Hinweis auf die zahlreichen Pilgerwege nach Santiago de Compostela, von denen einer über Buttwil führte. Daran erinnert auch der Name des Weilers Galitzi (für Galicien). Bis 1957 hatte die Gemeinde als Wappenmotiv die Martersäule Christi verwendet, die historisch jedoch für die gesamten Freien Ämter steht.[8]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[9]

Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
Einwohner 551 395 375 342 361 344 593 877 1105 1161

Am 31. Dezember 2010 lebten 1161 Menschen in Buttwil, der Ausländeranteil betrug 7,9 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 55,9 % römisch-katholisch, 30,0 % reformiert und 1,2 % muslimisch; 0,6 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an.[10] 95,6 % gaben Deutsch als Hauptsprache an, je 0,7 % Französisch und Albanisch, 0,6 % Italienisch.[11]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Muri zuständig. Buttwil gehört zum Friedensrichterkreis Muri.

Wirtschaft

In Buttwil gibt es gemäss Betriebszählung 2008 lediglich rund 210 Arbeitsplätze, davon 16 % in der Landwirtschaft, 19 % in der Industrie und 65 % im Dienstleistungssektor.[12] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten mehrheitlich in Muri oder Boswil.

Verkehr

Hangar des Flugplatzes Buttwil
Luftaufnahme des Flugplatzes

Buttwil liegt an der wenig befahrenen Strasse zwischen Muri und Fahrwangen, die über den Lindenberg führt. Eine Postautolinie verbindet das Dorf mit dem SBB-Bahnhof Muri und mit Geltwil. Diese Linie ist besonders für den Schülerverkehr wichtig. Auf der Galitzi-Terrasse am Lindenberg befindet sich ein kleiner Flugplatz (ICAO-Kennung LSZU, 728 m ü. M.) mit einer 675 m langen Piste, auf dem mehrere Aviatik-Ausbildungsunternehmen, Motor- und Segelflugvereine sowie ein Restaurant beheimatet sind.[13]

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Sämtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule (Realschule, Sekundarschule, Bezirksschule) können in Muri besucht werden. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Wohlen.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Buttwil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  4. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. 5,0 5,1 Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 124–125.
  6. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1110, Swisstopo
  7. Georg Germann; Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau. Band V: Bezirk Muri, Birkhäuser Verlag, Basel 1967.
  8. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 138.
  9. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850. In: Eidg. Volkszählung 2000. Statistisches Amt des Kantons Aargau, 2001, abgerufen am 3. April 2012.
  10. Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Religionszugehörigkeit sowie nach Bezirken und Gemeinden. Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 23. August 2012.
  11. Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden. Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 23. August 2012.
  12. Betriebszählung 2008. Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 23. August 2012.
  13. Flugplatz Buttwil
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Buttwil aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.