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Broncia Koller-Pinell

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Photographie von 1895
Selbstporträt (1910)
Das „Kollerhaus“ in Oberwaltersdorf

Broncia Koller-Pinell (geb. 25. Februar 1863 in Sanok, Galizien; gest. 26. April 1934 in Wien) war eine österreichische Malerin.

Leben

Die Künstlerin wurde als Bronisława Pineles im damals österreichischen Galizien geboren. Sie entstammte einer jüdischen Familie. Ihre Eltern waren der Decken- & Wollwarenfabrikbesitzer Saul Pineles (1834–1903[1][2]) und Clara, geb. Herzig (1835–1910). 1870 kam sie mit ihren Eltern nach Wien, wo sie Privatunterricht im Malen bei Robert Raab und Alois Delug erhielt. 1885 konnte sie erstmals ein Gemälde öffentlich ausstellen. 1885–87 studierte sie an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins bei Ludwig von Herterich. Es folgten Ausstellungen im Wiener Künstlerhaus, in München und Leipzig. Außerdem hatte sie gute Kontakte zu Musikern und Komponisten, wie Hugo Wolf.

1896 heiratete sie den katholischen Arzt Hugo Koller, mit dem sie zwei Kinder hatte, Sylvia Koller (1889–1963) und den Dirigenten Rupert Koller. Das Ehepaar lebte zunächst in Nürnberg, kehrte aber 1902 nach Wien zurück. Hier wurde sie in den Kreis um Gustav Klimt und der Secessionisten aufgenommen. 1904 übersiedelte sie nach Oberwaltersdorf, wo sie ein Haus geerbt hatte, das von Josef Hoffmann und Kolo Moser eingerichtet wurde. In diesem Haus verkehrten zahlreiche bedeutende Künstler und Wissenschaftler, wie Egon Schiele. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte sie Kontakt zu Anton Faistauer, Albert Paris Gütersloh und Franz von Zülow.

Die Mutter der Künstlerin, 1907

Broncia Koller-Pinell wurde auf dem Döblinger Friedhof bestattet.

Bedeutung

Sitzende, 1907

Broncia Koller-Pinell zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen Österreichs um die Jahrhundertwende neben Olga Wisinger-Florian, Tina Blau und Marie Egner. Sie durchlief viele moderne Kunstströmungen, vom Impressionismus über den Jugendstil bis zu Expressionismus und Neuer Sachlichkeit. Themen ihrer Malerei waren v. a. Porträt, Genre und Stillleben. Ihr Werk war oftmals umstritten und harter Kritik ausgesetzt.

Werke (Auswahl)

Porträt der kurzzeitigen Schwiegertochter Anna Mahler, 1921
  • Orangenhain an der französischen Riviera (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1903, Öl auf Leinwand
  • Die Mutter der Künstlerin (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. Lg 748), 1907, Öl auf Leinwand, 91 × 77,5 cm
  • Sitzende - Marietta (Sammlung Eisenberger), 1907, Öl auf Leinwand, 107,5 × 148,5 cm
  • Die Ernte (Wien, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. 5458), 1908, Öl auf Leinwand, 110 × 130 cm
  • Stilleben mit Früchten und Papagei (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. KS-7244), 1910, Öl auf Leinwand, 82,2 × 107,2 cm
  • Töpfermarkt (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. KS-6861), 1910, Öl auf Leinwand, 141,3 × 141 cm
  • Bildnis Anna Mahler (Sammlung Eisenberger), um 1921, Öl auf Leinwand, 95 × 80 cm
  • Bäumchen im Schnee (Wien, Leopold Museum, Inv. Nr. 4046), Öl auf Karton

Literatur

  • Die Malerin Broncia Koller 1863-1934. Ausstellungskatalog. Niederösterreichisches Landesmuseum, Wien 1980
  • Sieglinde Baumgartner: Broncia Koller-Pinell 1863-1934. Eine österreichische Malerin zwischen Dilettantismus und Profession. Monographie und Werkverzeichnis. Dissertation Salzburg 1989
  • Tobias G. Natter: Broncia Koller Pinell. Eine Malerin im Glanz der Wiener Jahrhundertwende. Ausstellungskatalog. Jüdisches Museum, Wien 1993
  • Boris Manner: Broncia Koller-Pinell 1863-1934. Brandstätter, Wien 2006
  • Wacha: Koller Bronislawa (Bronia). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 87 f. (Direktlinks auf S. 87, S. 88).
  • Katja Behling, Anke Manigold: Die Malweiber. Unerschrockene Künstlerinnen um 1900. München : Elisabeth Sandmann, 2009, S. 130–132

Weblinks

 Commons: Broncia Koller-Pinell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Broncia Koller-Pinell aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.