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Bezirk Laufen
Bezirk Laufen | |
---|---|
Basisdaten | |
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Basel-Landschaft (BL) |
Hauptort: | Laufen |
BFS-Nummer: | 1302 |
Fläche: | 89.55 km² |
Einwohner: | 19'573[1] (31. Dezember 2015) |
Bevölkerungsdichte: | 219 Einw. pro km² |
Karte | |
Der Bezirk Laufen, auch Laufental genannt, ist eine Verwaltungseinheit im Kanton Basel-Landschaft mit Hauptort Laufen. Bis 1994 gehörte der Bezirk zum Kanton Bern.
Geografie
Das knapp 90 km² grosse Laufental mit den dreizehn Gemeinden Blauen, Brislach, Burg im Leimental, Dittingen, Duggingen, Grellingen, Laufen, Liesberg, Nenzlingen, Roggenburg, Röschenz, Wahlen und Zwingen liegt in der Wirtschaftsregion Nordwestschweiz, einen Katzensprung von Basel entfernt. Es grenzt an die Kantone Jura und Solothurn und berührt im Westen die französische Staatsgrenze.
Geschichte
Nach der Niederlage Napoleons Ende 1813 bei der Völkerschlacht bei Leipzig marschierten die verbündeten Armeen (Russland, Preussen, Österreich) Richtung Frankreich. In Missachtung der schweizerischen Neutralität[2] erlaubte Basel 1814 80'000 Soldaten die Überquerung der Mittleren Brücke und den Marsch durch das ehemalige Fürstbistum Basel, um gegen Napoleons Armee zu kämpfen. Diese Geste wurde am Wiener Kongress nicht vergessen und brachte dem Stand Basel unter gewissen Bedingungen die Einverleibung der neun katholischen Dörfer des Birsecks.
Für die Siegermächte galt es 1815 in Wien, zuerst einen neuen Herrscher über das herrenlose Fürstbistum zu wählen, der militärisch die Klusen und die Pässe verteidigen könnte. Gerade dieses Gebiet hatten die Franzosen 1797 als Vorwand für das Eindringen in die Schweiz genutzt. Basel war dafür nicht geeignet. Einzig Bern besass die erforderliche militärische Macht.[3] Zudem war Bern mit Biel und den südjurassischen Tälern verburgrechtet.
Der Aargau und das Waadtland, die Bern schon 1803 verloren hatte, waren bereits durch die Mediationsakte als Kantone anerkannt, und die Frage einer Entschädigung Berns erschien zweitrangig.[4] Die Herrschaft Pfeffingen gab es im Jahre 1815 schon seit mehr als zwanzig Jahre nicht mehr. Es wäre wenig sinnvoll gewesen, Duggingen und Grellingen nicht Bern zuzuordnen.[5] Das Birstal bildet eine geographische Einheit bis zum Schloss Angenstein, das für die Berner eine strategische Klus und das Eingangstor zum Jura war.
Basel wollte die Laufentaler nicht.[6] Es begnügte sich mit dem Zusammenschluss der Dörfer Biel und Benken mit dem Birseck. Ähnlich wie 1803 beim Fricktal wollte Basel keine Katholiken und nicht zu viele Bauern.[7] Bereits 1798 hatten Landschäftler drei Landvogteischlösser in Brand gesetzt[8] und deren Aufmümpfigkeit bekam Basel noch bis 1833 hart zu spüren.
Als der Jura im Jahre 1979 ein selbständiger Kanton wurde, erhielt das vom Kanton Bern isolierte und zu einer Exklave gewordene Laufental die Möglichkeit, sich einem benachbarten Kanton anzuschliessen oder bei Bern zu bleiben. Es standen die Kantone Solothurn und Basel-Landschaft zur Auswahl. Ein Anschluss an den Kanton Basel-Stadt wurde zu Beginn ebenfalls geprüft, aber bald als unrealistische Option erkannt. In einer ersten Volksabstimmung am 11. September 1983 stimmten fast 57 Prozent der Bevölkerung des Bezirks für den Verbleib bei Bern. Nachdem 1984 aber bekannt geworden war, dass der Kanton Bern die «Aktion bernisches Laufental» widerrechtlich mit Geld versorgt hatte, entbrannte ein jahrelanger Rechtsstreit. Letztlich verlangte das Bundesgericht die Wiederholung der Volksabstimmung und am 12. November 1989 entschieden sich die Laufentaler mit einer Mehrheit von 51.7 Prozent für die Zugehörigkeit zum Kanton Baselland. Am 1. Januar 1994, nachdem die Eidgenossenschaft als Ganzes dem Kantonswechsel zugestimmt hatte, erfolgte der Beitritt zum Kanton Basel-Landschaft.[9]
Politische Gemeinden
Wappen | Name der Gemeinde | Einwohner (31. Dezember 2015) |
Fläche in km² |
---|---|---|---|
Blauen | 695 | 7.13 | |
Brislach | 1609 | 9.39 | |
Burg im Leimental | 263 | 2.83 | |
Dittingen | 729 | 6.75 | |
Duggingen | 1510 | 5.86 | |
Grellingen | 1840 | 3.31 | |
Laufen | 5544 | 11.37 | |
Liesberg | 1167 | 12.49 | |
Nenzlingen | 420 | 3.66 | |
Roggenburg | 280 | 6.65 | |
Röschenz | 1845 | 10.07 | |
Wahlen | 1410 | 5.42 | |
Zwingen | 2261 | 4.62 | |
Total (13) | 19'573 | 89.55 |
Literatur
- Marco Jorio: Der Untergang des Fürstbistums Basel (1792-1815). Freiburg i.Ue. 1982, OCLC 715313264.
- Daniel Hagmann: Grenzen der Heimat. Territoriale Identitäten im Laufental. Verlag des Kantons Basel-Landschaft, Liestal 1998, ISBN 3-85673-254-3.
Weblinks
- RockValley - touristische Highlights im Laufental
- Anna C. Fridrich: Bezirk Laufen im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Der Bruch der schweizerischen Neutralität im Jahre 1813, Neujahrsblatt der GGG, Basel, 1924, 127 S.
- ↑ Histoire générale de 1789 à nos jours, G.-A. Chevallaz, 1974, S. 83.
- ↑ Vortrag von Marco Jorio, Verein der Freunde des Domes Arlesheim, 19. April 1989.
- ↑ Basler Zeitung 24. August 1991 Jean-Jacques Kottelat
- ↑ Rund um den Baselstab, Band 2, 1977, Adolf Walther, S. 197.
- ↑ Basler Zeitung 18. März 1993 Martina Lichtsteiner
- ↑ Basler Heimatgeschichte, Fritz Meier, 1982, S. 559.
- ↑ Das Heimweh der berntreuen Laufentaler, NZZ vom 7. Oktober 2013
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bezirk Laufen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |