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Bettina Stangneth

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Bettina Stangneth (* 1966) ist eine deutsche Philosophin und Historikerin und Autorin mehrerer Bücher.

Leben

Stangneth absolvierte in Hamburg ein Studium der Philosophie bei Klaus Oehler und Wolfgang Bartuschat. Sie promovierte im Jahr 1997 mit einer Arbeit über Immanuel Kant.

Im Jahr 2000 verlieh die Philosophisch-Politische Akademie Stangneth den Ersten Preis für ihre Arbeit zum Antisemitismus bei Kant. Die Laudation hielt Micha Brumlik in der Germania Judaica in Köln.[1]

Ihr jüngstes Buch heißt in Anspielung auf Hannah Arendts berühmtes Buch Eichmann vor Jerusalem. Stangneth beschreibt das Leben und die öffentliche Wirkung des Massenmörders Adolf Eichmann bis zu seinem Prozess in Israel 1961. Sie beleuchtet Eichmanns Karriere und insbesondere die Zeit seines Exils in Argentinien. Es geht um sein Denken, seine Beziehungspersonen und die frühe Bundesrepublik. Stangneth zeigt, dass Eichmann mit seinem Exil nie zufrieden war, sondern nach Deutschland zurück wollte. Er war kein Bürokrat, sondern hat sich in Israel nur erfolgreich so getarnt, weil er das in Argentinien geübt hat. Eichmann habe in Jerusalem eine perfide Show abgezogen.[2] Hannah Arendt sei wie nahezu alle anderen darauf hereingefallen.

Stangneth benutzt für ihr Buch viele Original-Handschriften und Dokumente, die sie in deutschen Archiven wiederentdeckt hat (Argentinien-Papiere[3]) und die bisher unbekannt waren. Dazu gehört auch ein Offener Brief an den damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer, der aber nie veröffentlicht wurde. Die Entdeckung der Dokumente hat ein internationales Presseecho ausgelöst.[4] [5] Eichmann vor Jerusalem wurde mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis als bestes in deutscher Sprache erschienenes Sachbuch des Jahres 2011 ausgezeichnet.[6]

Stangneth lebt in Hamburg und arbeitet an einer Theorie der Lüge.

Kurioses

Stangneth ist die Vorlage für eine Figur im niederländischen Roman Descartes' Dochter der Gebroeders Meester.[7] Die Hamburger Philosophin "Bettina Stangneth" wird darin in Amsterdam das Mordopfer eines Geheimbundes in der Tradition der Rosenkreuzer, weil sie in ihrer Edition einer Schrift von Immanuel Kant angebliche Geheimnisse über Kants Auseinandersetzung mit diesem Geheimbund verraten hat. Der Roman enthält Ausschnitte aus der tatsächlich existierenden Kant-Edition von Stangneth.


Über eine Website sucht Stangneth nach Kants 1945 in Königsberg verschwundener Bibel.[8]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Eichmann vor Jerusalem – Das unbehelligte Leben eines Massenmörders. Arche: Zürich 2011, ISBN 978-3-7160-2669-4.[9]
  • "Nein, das habe ich nicht gesagt!" - Eine kurze Geschichte der "Argentinien-Papiere". In: Einsicht 05. Bulletin des Fritz Bauer Instituts. Frankfurt, April 2011. [10]
  • Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft/Immanuel Kant. Meiner: Hamburg 2003, ISBN 3-7873-1618-3.
  • Antisemitische und antijudaistische Motive bei Immanuel Kant? Fakten. Meinungen. Folgen. In: H. Gronke et al.: Antisemitismus bei Kant und anderen Denkern der Aufklärung. Würzburg 2001, 11-124. ISBN 978-3826021442.
  • Kultur der Aufrichtigkeit : zum systematischen Ort von Kants "Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft". Hamburg 1997, ISBN 3-8260-1648-3. (Dissertationsschrift)

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bettina Stangneth aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.