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Benzoe

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Benzoe-Harz
Styrax benzoin (Sumatra-Benzoebaum)

Als Benzoe [ˈbɛnt͜soe] oder Benzoeharz bezeichnet man das Harz (den ausfließenden Gummi) verschiedener Benzoebäume. Zu unterscheiden sind in der Hauptsache die Arten Siam-Benzoe (Styrax tonkinensis Craib) und Sumatra-Benzoe (Styrax benzoin Dryand.), die beide zu den Storaxbaumgewächsen (Styracaceae) zählen.[1] Die wildwachsenden immergrünen Bäume (tonkinensis) werden in Thailand, Laos, Vietnam und Kambodscha geerntet, während Sumatra-Styrax ein regional begrenztes Produkt darstellt. Vom Benzoeharz zu unterscheiden ist das Styraxharz der verwandten Storaxbäume (etwa des Amerikanischen Amberbaums Liquidambar styraciflua).

Etymologie

Das arabische Wort für Benzoeharz, luban dschawi (لبان جاوي, "Weihrauch aus Java"),[2] gelangte durch Handelsbeziehungen mit Katalonien nach Europa. Mit dem Wegfall der ersten Silbe (bandschawi) und der Änderung des ersten a zu e entstand im italienisch benjuì, im Mittellateinischen benzoë.

Geruch und Verwendung

Das wohlriechende Benzoeharz wird in der Regel in seiner Harzform angeboten und kann hervorragend verräuchert werden. In Indien ist Benzoe ein Bestandteil von Tempel-Weihrauch-Mischungen. In der russisch-orthodoxen Kirche ist es (und nicht das Harz des eigentlichen Weihrauchbaumes) der Hauptbestandteil des Kirchen-Weihrauchs. Das Räucherwerk Papier d’Arménie verströmt einen intensiven Benzoeduft. Benzoe wird auch zur Parfümherstellung verwendet; es eignet sich besonders für orientalische und warme Duftkompositionen, zugleich dient es als Fixativ.

In der römisch-katholischen Kirche ist das Harz ein Bestandteil des Balsamöls. Dieses Öl wird bei der Spendung des Sakraments der Krankensalbung (früher auch „Letzte Ölung“ genannt) eingesetzt.

Der Geruch des leicht rötlichen Benzoe (Siam) ist haftend, intensiv balsamisch, leicht schokoladig und erinnert durchaus an Vanille. Das dunkelbraune Benzoe (Sumatra) wirkt wärmer, deutlich cremiger und süßer.

Die den Geruch bestimmenden Hauptinhaltsstoffe sind Benzoesäure-, Zimtsäure-Ester und Vanillin. Im Sumatra-Benzoe sind es Coniferylzinnamat, Benzaldehyd und geringe Mengen Styren und im Siam-Benzoe Coniferylbenzoat, Benzoesäure und Zinnamylbenzoeat.

Benzoesäure ist ein Konservierungsstoff in der Lebensmittelindustrie. In Italien verwendet man Benzoe zur Herstellung von Orzata-Sirup.

Im Musikinstrumentenbau (z. B. Geigenbau) ist Benzoe ein Bestandteil des Geigenlackes.

Quellen

  • Julia Lawless: Die illustrierte Enzyklopädie der Aromaöle. Das umfassende Standardwerk der heilenden Öle und Pflanzen (Originaltitel: The Illustrated Encyclopedia of Essential Oils. übersetzt von Karl Friedrich Hörner). Scherz, Bern/ München/ Wien 1996, ISBN 3-502-15400-7.
  • Dieter Martinez, Roland Hartwig: Taschenbuch der Riechstoffe: Ein Lexikon von A-Z. Harri Deutsch, Thun/ Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8171-1539-3.
  • Susanne Fischer-Rizzi, Peter Ebenhoch (Illustrationen): Botschaften an den Himmel. Anwendung, Wirkung und Geschichten von duftendem Räucherwerk. AT, Aarau 2001, ISBN 3-85502-875-3 (Originalausgabe München, Hugendubel 1996, ISBN 3-88034-896-0).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Benzoeharz. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 9. Februar 2012.
  2. A. Dietrich: LUBĀN. In: The Encyclopaedia of Islam. 2nd Edition, Volume 5, Brill. 1986, ISBN 90-04-07819-3, S. 786a.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Benzoe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.