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Befreiung der SS-Geiseln in Südtirol

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Die Befreiung der SS-Geiseln in Südtirol wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 30. April 1945 von Soldaten der Wehrmacht erreicht.

Geschichte

1945 wurden die Sippen- und Sonderhäftlinge in Niederdorf und in Prags befreit. Die zumeist prominenten Häftlinge waren als Geiseln der SS aus verschiedenen nationalsozialistischen Konzentrationslagern in die „Alpenfestung“ nach Südtirol verschleppt worden. Als Faustpfand sollten sie dort dem Chef der Sicherheitspolizei und des SD, Ernst Kaltenbrunner, für Waffenstillstandsverhandlungen mit den Westalliierten zur Verfügung stehen. Der Transport, der noch am Ende des Zweiten Weltkrieges in drei Gruppen seinen Sammelpunkt im Konzentrationslager Dachau verließ, umfasste 139 Häftlinge aus 17 Nationen Europas.

Häftlinge

Unter den Internierten befanden sich der ehemalige österreichische Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg mit Frau und Tochter, der frühere französische Ministerpräsident Léon Blum mit Frau, der ehemalige ungarische Ministerpräsident Miklós Kállay, der Oberbefehlshaber des griechischen Heeres, General Alexandros Papagos, mit seinem Stab, der französische Bischof von Clermont-Ferrand, Gabriel Piguet, der ehemalige Generalstabschef des deutschen Heeres, Generaloberst Franz Halder, der frühere Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht sowie Familienangehörige des Obersten im Generalstab Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der am 20. Juli 1944 das Attentat auf Adolf Hitler verübt hatte.

Transport und Befreiung

Die Gefangenen wurden im April 1945 aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Flossenbürg und Mauthausen im KZ Dachau zusammengezogen und dann von einem Sonderkommando der SS und des SD über Innsbruck nach Niederdorf im Hochpustertal gebracht. Soldaten der Wehrmacht, die unter dem Kommando des Hauptmanns Wichard von Alvensleben standen, befreiten sie dort am 30. April 1945 aus der Gewalt der SS. Die Wehrmacht übernahm nun den Schutz der befreiten SS-Geiseln und brachte sie am selben Tag ins Hotel „Pragser Wildsee“, das den ehemaligen Häftlingen unter der Leitung der Hotelbesitzerin Emma Heiss-Hellenstainer eine Bleibe bot.

Übernahme durch US-Truppen

Am 4. Mai 1945 trafen amerikanische Truppen am Pragser Wildsee ein und übernahmen die Gefangenen. In zwei Transporten, die am 8. und 10. Mai 1945 aufbrachen, gelangten dann die ehemaligen Geiseln über Verona und Neapel nach Capri, wo ihre Odyssee schließlich endete.

ZeitgeschichtsArchiv Pragser Wildsee

An dieses Geschehen erinnert heute das Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee, das im Jahre 2006 von Caroline M. Heiss und Hans-Günter Richardi im Hotel „Pragser Wildsee“ gegründet worden ist.

Literatur

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Befreiung der SS-Geiseln in Südtirol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.