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Antonio Tajani
Antonio Tajani (* 4. August 1953 in Rom) ist ein italienischer Politiker der konservativen neuen Forza Italia (2009–2013 Popolo della Libertà, davor Forza Italia). Er ist seit dem 17. Januar 2017 Präsident des Europäischen Parlaments und trat die Nachfolge von Martin Schulz an. Von 2008 bis 2014 war Tajani Mitglied der Europäischen Kommission.
Leben
Tajani beendete sein Jurastudium mit der Graduierung an der römischen Universität La Sapienza. 1982 war er Redakteur der italienischen Zeitung Il Settimanale, 1983 leitete er die Zeitung Il Giornale. Tajani war 1993 einer der Gründer der Partei Forza Italia. Nach den Parlamentswahlen im März 1994 ernannte ihn der neue Ministerpräsident Silvio Berlusconi zum Pressesprecher seines Kabinetts.
Seit Juni 2001 gehört Tajani dem Stadtrat von Rom an.
Karriere in der EU
Tajani wurde nach der Europawahl 1994 erstmals Mitglied des Europäischen Parlaments. Er gehörte der Fraktion EVP-ED an, deren stellvertretender Vorsitzender er auch war. Außerdem war er Leiter der Forza-Italia-Delegation im Europäischen Parlament und Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres.
Von Mai 2008 bis Februar 2010 war Tajani EU-Kommissar für Verkehr, wobei er dem Franzosen Jacques Barrot im Amt folgte, der wiederum das Innenressort von Franco Frattini übernahm, der aus der Kommission ausschied, um italienischer Außenminister zu werden. Von 2010 bis 2014 war Tajani Kommissar für Unternehmen und Industrie in der Kommission Barroso II und Vizepräsident der Europäischen Kommission.
Im Mai 2014 schied er aus der EU-Kommission aus; für wenige Monate wurde Nelli Feroci sein Nachfolger als EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie. Tajani schied aus, um seinen Platz als EU-Parlamentsabgeordneter einzunehmen, den er bei der Europawahl 2014 gewann. Dort war er einer der Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments. Daneben sitzt er im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie sowie in den Delegationen für die Beziehungen zu Brasilien, dem Mercosur und der Parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika.[1]
Verzicht auf Übergangsgeld als EU-Kommissar
Tajani verzichtete im November 2014 auf ein Übergangsgeld in Höhe von 468.000 Euro (36 monatliche Zahlungen à 13.000 Euro); ein solches Übergangsgeld erhalten ehemalige EU-Kommissare als Ausgleich dafür, dass sie nach dem Mandat praktisch für Tätigkeiten gesperrt sind, die mit ihren bisherigen Aufgaben in Verbindung gebracht werden könnten. Wird ein ehemaliger Kommissar Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP), kann er ebenfalls das Übergangsgeld erhalten; dies ist mit den Bezügen eines Europaabgeordneten vereinbar. Tajani begründete seine Entscheidung gegenüber dem scheidenden Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso damit, dass er es für angebracht halte, in der für die europäischen Bürger sehr schwierigen Zeit ein Zeichen der Maßhaltung und Solidarität zu setzen.[2]
Literatur
- Antonio Tajani, in: Internationales Biographisches Archiv 49/2010 vom 7. Dezember 2010, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
- Tajani auf den Seiten der Europäischen Kommission (italienisch)
- VoteWatch.eu: Abstimmungsverhalten von Antonio Tajani im Europäischen Parlament (englisch)
- Eintrag zu Antonio Tajani in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
- FAZ.net 13. September 2017: „Erdogan hat das Recht verwirkt, über einen EU-Beitritt zu verhandeln“ (Interview)
Einzelnachweise
Hans Furler | Gaetano Martino | Jean Duvieusart | Victor Leemans | Alain Poher | Mario Scelba | Walter Behrendt | Cornelis Berkhouwer | Georges Spénale | Emilio Colombo | Simone Veil | Piet Dankert | Pierre Pflimlin | Charles Henry Plumb, Baron Plumb | Enrique Barón Crespo | Egon Klepsch | Klaus Hänsch | José María Gil-Robles | Nicole Fontaine | Pat Cox | Josep Borrell | Hans-Gert Pöttering | Jerzy Buzek | Martin Schulz | Gianni Pittella (komm.) | Martin Schulz | Antonio Tajani
Joaquín Almunia | José Manuel Barroso | Jacques Barrot | Joseph Borġ | Stavros Dimas | Benita Ferrero-Waldner | Ján Figeľ (bis Oktober 2009) | Mariann Fischer Boel | Franco Frattini (bis Mai 2008) | Dalia Grybauskaitė (bis Juli 2009) | Danuta Hübner (bis Juli 2009) | Siim Kallas | László Kovács | Neelie Kroes | Márkos Kyprianoú (bis März 2008) | Peter Mandelson (bis Oktober 2008) | Louis Michel (bis Juli 2009) | Andris Piebalgs | Janez Potočnik | Charlie McCreevy | Viviane Reding | Olli Rehn | Vladimír Špidla | Günter Verheugen | Margot Wallström
Ergänzungen:
Catherine Ashton (ab Oktober 2008) |
Karel De Gucht (ab Juli 2009) |
Meglena Kunewa (ab Januar 2007) |
Leonard Orban (ab Januar 2007) |
Paweł Samecki (ab Juli 2009) |
Maroš Šefčovič (ab Oktober 2009) |
Algirdas Šemeta (ab Juli 2009) |
Antonio Tajani (ab Mai 2008) |
Androulla Vassiliou (ab März 2008)
Personendaten | |
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NAME | Tajani, Antonio |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Politiker (Forza Italia), MdEP |
GEBURTSDATUM | 4. August 1953 |
GEBURTSORT | Rom |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Antonio Tajani aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Präsident des Europäischen Parlamentes
- Mitglied der Europäischen Kommission
- Mitglied des Europäischen Parlaments für Italien
- Popolo-della-Libertà-Mitglied
- Forza-Italia-Mitglied
- Person (Europäische Volkspartei)
- Träger des Ordens Bernardo O’Higgins (Großkreuz)
- Mitglied der Ehrenlegion (Offizier)
- Italiener
- Pressesprecher
- Geboren 1953
- Mann