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Ansitzjagd

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für die von einer Sitzwarte ausgehende Jagd von Tieren, vor allem bei Vögeln, siehe Lauerjäger.
Geschlossene Kanzel
Offener Hochsitz
Verblendeter Erdsitz/Ansitzzelt

Die Ansitzjagd[1] ist in Deutschland und auch anderen Ländern eine der am weitesten verbreiteten Jagdarten. Unter Beachtung der Windrichtung wartet der Jäger auf anwechselndes Wild, entweder ebenerdig oder auf einem Hochsitz.

Einrichtungen

Die dafür eigens erstellten Ansitze, wie Erdsitze, Leitern, offene oder geschlossene Hochsitze und Kanzeln dienen dem Schutz des Jägers vor Wind und Wetter und als Sichtschutz und Tarnung vor dem Wild. Außerdem sollen hochgebaute Ansitze die Witterung (Geruch) des Jägers für das Wild "aus dem Wind halten". Zudem gewährt eine erhöhte Schussposition oftmals den erforderlichen Kugelfang. Meist stehen sie an Wildwechseln, Waldrändern oder an Kirrungen für Wildschweine.

Jagdart

Die Ansitzjagd wird in Form der Einzeljagd betrieben, wobei der Jäger allein und ohne Unterstützung durch Hunde oder Treiber auf heranziehendes Wild wartet. Dies ist ein entscheidender Unterschied zu den Gesellschaftsjagden, z. B. Drückjagden, bei denen den Jägern das Wild aktiv zugetrieben wird.

Am Besten gelingt diese Jagdart ganzjährig in den frühen Morgenstunden und in der Abenddämmerung überall, wo entsprechende Ansitzeinrichtungen bestehen und immer unter Beachtung der Windrichtung. Bei Nacht ist ein Ansitz auf Schwarzwild nur bei Mondschein an einer Kirrung möglich und erlaubt[2]. Die häufigsten Fehler bei dieser Jagdart sind die falsche Positionierung des Ansitzes, die Zeit und die Richtung des Anlaufens zum Hochsitz. Der Hochsitz und der Weg dahin müssen so ausgewählt werden, dass die Tiere keinen Wind bekommen, also die Anwesenheit des Menschen nicht mit ihrem Geruchssinn bemerken. Günstig ist es, abends rechtzeitig auf dem Ansitz zu sein, d. h. etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang, bzw. wenn das Wild seinen Einstand verlässt und an die Stellen zieht, wo es äsen will, und wo der Jäger es erwartet. Beunruhigung durch Dritte (z. B. Spaziergänger, Jogger oder Reiter) oder Geräusche (z. B. durch lautes Reden, Treten auf am Boden liegende trockene Äste, die dabei zerbrechen oder gar Handyklingeln) können das Wild veranlassen, ein anderes Gebiet zum Äsen aufzusuchen. Werden diese und andere Fehler zu oft gemacht, führt dies, zusätzlich zu den anderen genannten, menschlichen Störungen zu verstärkten Vermeidungsstrategien, wie Nachtaktivität des Wildes, zu erhöhter Heimlichkeit und zur Verdrängung (Abwanderung) des Wildes.

Waidgerechtes Jagen vom Ansitz

Jagdgewehr mit Zielfernrohr

Die Ansitzjagd bietet gegenüber anderen Jagdarten Vorteile für die waidgerechte Jagd. Der Jäger kann immer wieder, aber nicht zu oft, auf denselben Ansitz gehen, um das Wild zu beobachten. Er kann die Tiere zählen, ohne dass das Wild beunruhigt oder vergrämt wird. Er kann das Wild in aller Ruhe und unbemerkt aus sicherer Entfernung mit dem Fernglas ansprechen, d.h. die Tierart, das Alter, das Geschlecht und den Gesundheitszustand feststellen, bevor er über einen Abschuss entscheidet. Wenn ein ausgewähltes Stück Wild zu nah bei anderen Stücken steht, so dass die Gefahr besteht, andere Tiere zu verletzen, kann er den Abschuss verschieben. Die Tiere werden nicht beunruhigt und kommen wieder auf die gleichen Flächen zur Äsung. Er kann das Gewehr zum Zielen auflegen und durch das Zielfernrohr visieren, damit einen sicheren Blattschuss anbringen, bei dem das ausgewählte Stück Wild sofort verendet, also nicht unnötig zu leiden braucht.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Haseder, S. 40
  2. BJagdG § 19: Sachliche Verbote https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bjagdg/gesamt.pdf abgerufen 10. März 2017
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ansitzjagd aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.