Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Aischa bint Abi Bakr

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Aischa bint Abi Bakr (arabisch عائشة بنت أَبي بكر, DMG ʿĀʾiša bint Abī Bakr) (geb. ?; gest. 678 in Medina) war die dritte und jüngste der neun Frauen des islamischen Propheten Mohammed und wurde als Tochter des Geschäftsmanns und späteren Kalifen Abu Bakr geboren.[1] Abu Bakr stammte wie Mohammed aus dem damals vorherrschenden Stamm der Quraisch. Sie ist als Mohammeds Lieblingsfrau bekannt geworden.[2] Die in der Hadith-Literatur erhaltenen und ihr zugeschriebenen Aussagen bilden eine wichtige Grundlage zur Erforschung der islamischen Frühzeit.

Die Eheschließung mit Mohammed

Den islamischen Überlieferungen zufolge war Aischa beim Eheschließungsvertrag mit Mohammed sechs und beim Vollzug der Ehe neun Jahre alt.[3] Der Historiker Muhammad ibn Saʿd († 845 in Bagdad) überliefert in seinem Klassenbuch die eigene Aussage von Aischa, die gesagt haben soll: „Der Gesandte Gottes heiratete mich im Monat Schawwal im zehnten Jahr der Prophetie, vor der Auswanderung, als ich sechs Jahre alt war. Der Gesandte Gottes wanderte aus und kam in Medina am Montag, den 12. Rabīʿ al-awwal, an und veranstaltete mit mir die Hochzeit im Monat Schawwal, acht Monate nach seinem Auszug aus Medina. Die Ehe vollzog er mit mir, als ich neun Jahre alt war.“[4] Anderen Berichten zufolge, ebenfalls als Aussagen von Aischa überliefert, war sie bei dem Eheschließungsvertrag nicht sechs, sondern sieben Jahre alt.[5] In den kanonischen Hadithsammlungen, bei Buchārī,[6] Muslim ibn al-Haddschādsch[7] und anderen sind beide Überlieferungsvarianten dokumentiert.

Aischa im Koran

Aischa wird indirekt im Koran erwähnt: Unter anderem gab es einen Vorfall, bei dem sie auf einer Reise nach einer Rast versehentlich von ihrer Karawane zurückgelassen und danach von Beduinen der Unzucht beschuldigt wurde. Der Koran erklärt und rechtfertigt jedoch Aischas Verhalten (Sure 24, Verse 11 ff.) und erkennt ihre Unschuld an.[8]

Politische Aktivität nach Mohammeds Tod

Während der Kalifate ihres Vaters und dessen Nachfolger hatte sich Aischa weitgehend aus der Politik herausgehalten. Erst der wachsenden Rebellion gegen den dritten Kalifen galt ihre Sympathie, und sie unterstützte die Aufrührer. Da sie jedoch genauso gegen ein von Ali geführtes Kalifat war, nutzte sie die Ermordung Uthmans als Mittel gegen Alis Herrschaft. Zusammen mit Talha ibn Ubaidallah und Abdallah ibn az-Zubair, zwei ehemaligen Gefährten Mohammeds, befürwortete sie 656 einen Aufruhr gegen den vierten Kalifen Ali, einen Vetter ihres verstorbenen Mannes. Der Kalif jedoch schlug in der sogenannten „Kamelschlacht“ bei Basra den Aufstand nieder und nahm unter anderem Aischa gefangen. Er begnadigte sie später und befahl sie nach Medina, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahre 678 lebte.[9] Sie soll kurz vor ihrem Tode entschieden haben, neben den anderen Frauen Mohammeds beigesetzt zu werden.

Einzelnachweise

  1. James E. Lindsay: Daily life in the medieval Islamic world, Greenwood Publishing Group 2005. ISBN 0-313-32270-8. S. 68. (in englischer Sprache)
  2. Ria Kloppenborg, Wouter J. Hanegraaff: Female stereotypes in religious traditions, Verlag E.J. Brill. Leiden, New York, Berlin 1995. ISBN 978-90-04-10290-3. S. 89. (in englischer Sprache)
  3. Eberhard Serauky: Geschichte des Islam. Berlin 1991, S.104f, ISBN 3-326-00557-1.
  4. Ibn Saad: Das Klassenbuch. Hrsg. Carl Brockelmann, Brill, Leiden 1904, Band 8, S.39, 25-40, 4; siehe auch ebd. 40, 8-13; 40, 25-27.
  5. Ibn Saad: Das Klassenbuch. Band 8, S. 41
  6. Hadithe zum Heiratsalter aus dem Sahīh des Buchārī: Buch 62, Nr. 64 und 65, 62, 88 (englisch)
  7. Hadithe zum Heiratsalter aus dem Sahīh des Muslim: Buch 8, Nr. 3309-3311 (englisch)
  8. Hans Jansen: Mohammed. München 2008, S. 220
  9. Eberhard Serauky: Geschichte des Islam. Berlin 1991, S.146f, ISBN 3-326-00557-1.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Aischa bint Abi Bakr aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.