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Agnosie

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Klassifikation nach ICD-10
R48.1 Agnosie
ICD-10 online (WHO-Version 2013)

Agnosie (von altgriechisch α- a-: „un-, nicht“ und γνώσις gnosis: „Erkenntnis“) ist ein Begriff, der in der Medizin und in der Philosophie mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet wird. In der Philosophie bedeutet er „Unwissen“.[1] In diesem Artikel geht es um die Agnosie als medizinische Thematik des Verlusts gnostischer Fähigkeiten.

Die Agnosie ist ein relativ seltenes neuropsychologisches Symptom, das nach bi- oder unilateralen (sub)kortikalen Läsionen auftritt. Es wird definiert als eine Störung des Erkennens, ohne dass elementare sensorische Defizite, kognitive Ausfälle, Aufmerksamkeitsstörungen, aphasische Benennstörungen oder die Unkenntnis des zu erkennenden Stimulus vorliegt. Die Agnosie ist meist modalitätsspezifisch, wobei die Betroffenen möglicherweise in der Lage sein können, den beeinträchtigten Wahrnehmungskanal (Modalität) durch einen unbeeinträchtigten zu kompensieren.

Herkunft des Begriffs Agnosie

Der Begriff Agnosie stammt von Sigmund Freud (1891) und bezog sich ursprünglich einzig auf das visuelle System. Freud fasste darunter alle Unvermögen zusammen, bei denen Patienten trotz zumindest teilweise vorhandener Sehfähigkeit nicht in der Lage waren, Dinge zu benennen. Nach Freud fällt darunter also sowohl die Rindenblindheit, die Seelenblindheit als auch die optische Aphasie. Heutzutage wird der Begriff auf alle Modalitäten ausgeweitet begriffen und die betroffene Modalität meist genauer spezifiziert.

Arten der Agnosie

  • visuelle Agnosie (allgemeine Physiologie der Wahrnehmung und deren Störungen am Beispiel des Sehens, Seelenblindheit), Sonderformen z. B.:[2]
    • Prosopagnosie („Gesichtsblindheit“)
    • Alexie (Probleme beim Lesen und Schreiben)
    • Bewegungsagnosie (Akinetopsie; Unfähigkeit Bewegungen und Geschwindigkeiten zu erkennen)
    • assoziative Agnosie (Die assoziative Agnosie beschreibt eine selektive Störung der semantischen Phase, d. h. Betroffene können einzelne Formen und Funktion eines Objekts beschreiben, scheitern jedoch an der Benennung des Objekts.)
    • apperzeptive Agnosie (auch Formagnosie. Die apperzeptive Agnosie ist eine sehr schwere Form der Agnosie, bei der bereits die visuelle Wahrnehmung gestört ist. Den Betroffenen fällt es schwer einzelne visuelle Formen zu erkennen.)
  • auditive Agnosie, siehe: Seelentaubheit
  • Astereognosie (taktile Agnosie)
  • Asomatognosie (somatosensorische Agnosie)
  • Geruchsagnosie (olfaktorische Agnosie)
  • Topographagnosie (Unfähigkeit sich im Raum zu orientieren)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Georgi Schischkoff: Philosophisches Wörterbuch. 20. Auflage. Kröner, Stuttgart 1978. ISBN 3-520-01320-7
  2. Hans-Otto Karnath, Peter Thier: Kognitive Neurowissenschaften. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-642-25526-7, S. 163.

Weblinks

Wiktionary: Agnosie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Agnosie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.