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Vom Winde verweht (Film)

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Filmdaten
Deutscher TitelVom Winde verweht
OriginaltitelGone with the Wind
ProduktionslandUSA
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1939
Länge220 Minuten
mit Ouvertüren bis 238 Minuten
AltersfreigabeFSK 12
Stab
RegieVictor Fleming
George Cukor (ohne Credit)
Sam Wood (ohne Credit)
DrehbuchSidney Howard
Ben Hecht
ProduktionDavid O. Selznick für Selznick International im Verleih von MGM
MusikMax Steiner
KameraErnest Haller
SchnittHal C. Kern,
James E. Newcom
Besetzung

Siehe gesamte Besetzung:
Besetzung und Synchronisation

Vom Winde verweht (Originaltitel Gone with the Wind) ist eine US-amerikanische Literaturverfilmung aus dem Jahr 1939. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Margaret Mitchell, der 1936 veröffentlicht wurde und sich schon bald zu einem der erfolgreichsten Romane der amerikanischen Literaturgeschichte entwickelte. Der von David O. Selznick produzierte Film ist einer der bekanntesten Hollywoodfilme und gehört zu den großen Filmklassikern. Mit fast vier Stunden Laufzeit war er seinerzeit der Film mit der längsten Spieldauer, außerdem mit rund vier Millionen US-Dollar der teuerste Film überhaupt. Vom American Film Institute wurde er auf Platz 4 der „größten US-Filme aller Zeiten“ gewählt. Er wurde seit seiner Uraufführung mehrfach wieder in die Kinos gebracht und ist inflationsbereinigt mit einem Einspielergebnis von rund 3,8 Milliarden US-Dollar das kommerziell erfolgreichste Werk der Filmgeschichte.[1]

Die Hauptrollen spielen Vivien Leigh als Scarlett O'Hara, Clark Gable als ihr Ehemann Rhett Butler, Leslie Howard als der von Scarlett geliebte Ashley Wilkes und Olivia de Havilland als dessen Frau Melanie. Die Regie führte Victor Fleming; die Filmmusik stammt von Max Steiner. Der Film spielt während des Sezessionskrieges sowie der anschließenden Reconstruction-Ära.

Vom Winde verweht ging mit einer Rekordzahl von 13 Nominierungen in die Oscarverleihung 1940 und wurde mit zehn Oscars ausgezeichnet. Darunter war der Oscar als Beste Nebendarstellerin für Hattie McDaniel, mit der erstmals ein afro-amerikanischer Künstler gewann.

Handlung

„Vom Winde verweht“-Museum in Jonesboro, Georgia

1861, kurz vor Beginn des Sezessionskrieges: Die auf der Baumwollplantage Tara bei Atlanta aufgewachsene, manipulative Scarlett O'Hara ist verliebt in Ashley Wilkes, den Erben der Nachbarplantage Zwölf Eichen. Allerdings erfährt sie zufällig von zwei ihrer zahlreichen Verehrer, dass Ashley sich mit seiner gutmütigen und stillen Cousine Melanie Hamilton verloben will. Auf einem prunkvollen Gartenfest in Zwölf Eichen versucht sie deshalb Ashley dazu zu bringen, sie anstatt Melanie zu heiraten. Auf dem Fest lernt Scarlett auch Rhett Butler aus Charleston kennen, der von seiner Familie aufgrund eines Skandals verstoßen wurde und allgemein einen schlechten Ruf genießt – auch weil dieser sich traut, unbequeme Wahrheiten wie die Unterlegenheit der Südstaaten gegenüber den Nordstaaten auszusprechen. In das Gartenfest platzt die Nachricht, dass Lincoln den Südstaaten den Krieg erklärt hat. Die überwiegend kriegsbegeisterten Südstaatler auf dem Fest ziehen freudig hinaus in den Bürgerkrieg. Zuvor heiratet der Armee-Hauptmann Ashley noch Melanie, und Scarlett nimmt aus Trotz den Antrag von Melanies naivem Bruder Charles an – einem von Scarletts zahllosen Verehrern. Charles stirbt jedoch nur wenige Wochen nach der Hochzeit im Ausbildungslager.

In der stillen Hoffnung, Ashley wiederzusehen, zieht Scarlett nach Atlanta zu Melanie und deren einfältiger Tante „Pittypat“ Hamilton. Dort trifft Scarlett auf einem Wohltätigkeitsball für verwundete Soldaten erneut Rhett Butler. Bei einer „Versteigerung“ der Damen zum Wohl des Lazaretts ersteigert Butler Scarlett als Tanzpartnerin, obwohl sie als Witwe eigentlich nicht tanzen darf. Scarlett, frustriert über die gesellschaftlich verordnete Trauerzeit, nimmt das Angebot begeistert an. Sie beginnt auch, im Lazarett bei Dr. Meade zu arbeiten, ist allerdings eher abgestoßen und verärgert von den vielen, schwer verwundeten Soldaten. Hinzu kommt, dass die Südstaaten gegenüber den Nordstaaten im Krieg zunehmend ins Hintertreffen geraten. Schließlich greift die Armee der Nordstaaten Atlanta an (Atlanta-Feldzug), und Scarlett muss währenddessen zusammen mit der kindlichen und verängstigten Sklavin Prissy Melanie bei der schweren Geburt von Ashleys Sohn beistehen. Bei der anschließenden Flucht zur Heimatplantage Tara hilft ihnen Rhett Butler. Er treibt ein Pferd und einen Fuhrwagen auf und bringt sie mit Melanie und dem Kind aus dem brennenden Atlanta. An der Stadtgrenze verlässt er sie, um sich der Armee der Konföderierten Staaten anzuschließen, die sich auf dem Rückzug befindet. Dabei kommt es zu einem ersten Kuss zwischen Rhett und Scarlett, gegen den diese sich allerdings wehrt.

Als Scarlett in Tara eintrifft, findet sie den Leichnam ihrer Mutter vor, die einige Tage zuvor an Typhus gestorben war. Ihr Vater, der stolze Plantagenbesitzer Gerald, hat darüber den Verstand verloren, die beiden Schwestern sind krank und neben den Unionssoldaten haben konföderierte Marodeure und befreite Sklaven fast alles gestohlen. Nur wenige Sklaven der Familie O'Hara sind geblieben, um das Land zu bewirtschaften. Die bis dahin reichen Sklavenhalter lernen Hunger und Elend kennen und müssen selbst bei der Feldarbeit anpacken. In dieser Situation wird Scarlett zum Oberhaupt der Familie, treibt Nahrungsmittel auf, versucht, den Alltag wieder in geordnete Bahnen zu bringen, treibt alle zum Arbeiten an und tötet sogar einen marodierenden Unionssoldaten, um ihr Haus und die Familie zu schützen. Scarlett und Melanie kümmern sich außerdem um die aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrenden Südstaaten-Soldaten, unter ihnen ist auch Ashley. Erneut versucht Scarlett, ihn für sich zu gewinnen, und will sogar mit ihm durchbrennen. Doch Ashley ist durch den Krieg traumatisiert und hat sich in eine Scheinwelt vor dem Krieg zurückgezogen.

Weil hohe Steuern für Tara angesetzt werden und der ehemalige Sklavenaufseher Jonas Wilkerson droht, die Plantage bei einer Zwangsversteigerung zu kaufen, versucht Scarlett, Geld aufzutreiben. Bei einem Besuch von Jonas Wilkerson ist Scarletts immer noch verwirrter Vater so aufgebracht, dass er vom Pferd stürzt und stirbt. Scarlett geht unterdessen zu Rhett Butler, der als Kriegsgefangener im Gefängnis von Atlanta festgehalten wird, und umschmeichelt ihn, um den Geldbetrag von ihm zu leihen. Rhett durchschaut ihre Unaufrichtigkeit und lehnt ab. In ihrer Not heiratet Scarlett Frank Kennedy, den langjährigen, bereits etwas älteren Verlobten ihrer Schwester Suellen, um an sein Geld zu kommen, da er erfolgreich einen Laden aufgemacht hat und bereits ein kleineres Vermögen besitzt. Scarlett überredet Frank, ins Bauholzgeschäft einzusteigen, und übernimmt die Leitung der Sägerei. Sie gerät in die gesellschaftliche Kritik, weil sie Sträflinge unter harten Bedingungen als Arbeiter anstellt, Handel mit „Yankees“ betreibt und häufig ohne Begleitung allein unterwegs ist. Nach einem Überfall auf Scarlett nimmt ihr Mann an einem Racheakt teil, der ihn das Leben kostet. Die weiteren Personen welche daran beteiligt waren, darunter Ashley und Dr. Meade, können nur knapp entkommen und werden von den Nordstaatlern der Selbstjustiz verdächtigt. Rhett kann schließlich mit einer Ausrede für sie eintreten und ihr Leben retten.

Rhett Butler, der schon lange heimlich in Scarlett verliebt war, macht ihr einen Heiratsantrag, den sie annimmt. Rhett versucht, die Liebe seiner Frau zu gewinnen, indem er sie mit Luxus überhäuft und mit ihr auf Reisen geht. Sie bauen sich unter anderem eine prächtige Villa in Atlanta. Die Ehe mit Rhett Butler bleibt jedoch nur oberflächlich glücklich, da Scarlett noch immer an ihrer vermeintlichen Liebe zu Ashley festhält. Scarlett bringt ihre Tochter Eugenie Victoria, genannt Bonnie, zur Welt. Danach verweigert Scarlett Rhett den ehelichen Verkehr, da sie um ihre Figur besorgt ist und weitere Schwangerschaften fürchtet. Eines Tages begegnet sie in der Sägerei Ashley, die beiden reden über ihre Erinnerungen an die Zeit nach dem Krieg. Ashley dankt Scarlett für alles, was sie für ihn und Melanie getan hat, und umarmt sie. Diese Szene wird von Ashleys Schwester India beobachtet, die eine Affäre vermutet und entsprechende Gerüchte verbreitet. Scarlett wagt es daher nicht, zu Ashleys Geburtstagsfeier zu gehen. Rhett zwingt sie schließlich, das Fest zu besuchen. Melanie empfängt Scarlett liebevoll und hält die Gäste an, Scarlett nicht zu ächten. Am gleichen Abend fällt der wütende und angetrunkene Rhett zu Hause über Scarlett her, um „den unsichtbaren Dritten in seiner Ehe aus ihren Gedanken zu löschen“.

Am nächsten Morgen ist Scarlett zu stolz, um Rhett zu gestehen, wie sehr sie diese Liebesnacht genossen hat, und Rhett teilt ihr mit, dass er sie verlassen werde. Er reist mit Bonnie nach London, welche dort allerdings unglücklich ist und zurückkehren will. Als Rhett von der Reise zurückkehrt, erfährt er von Scarlett, dass sie wieder schwanger ist. Es kommt zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf Scarlett die Treppe hinunterfällt und eine Fehlgeburt erleidet. Rhett ist beschämt über sein Verhalten. Der Versuch, die Ehe zu retten, wird vom Tod der Tochter Bonnie vereitelt, die sich beim Hürdenspringen mit ihrem Pony das Genick bricht. Scarlett und Rhett geben sich gegenseitig die Schuld am Tod des Mädchens. Rhett verliert darüber fast den Verstand. Er schließt sich tagelang mit dem Leichnam seiner Tochter ein, und nur Melanie gelingt es schließlich, ihn zu überreden, das Kind beerdigen zu lassen.

Melanie ist trotz Abratens der Ärzte wieder schwanger geworden und bricht zusammen, nachdem sie das Gespräch mit Rhett geführt hat. Auf dem Totenbett bittet Melanie Scarlett, sich um ihren Ehemann Ashley zu kümmern und sich auch mit Rhett zu versöhnen, weil dieser sie so lieben würden. Nach Melanies Tod erkennt Scarlett, dass ihre Liebe zu Ashley ein Hirngespinst war und sie in Rhett Butler ihren idealen Partner gefunden hat, den sie eigentlich liebt. Sie bittet Rhett um Vergebung. Doch für Rhett kommt diese Erkenntnis zu spät. Scarletts Flehen, sie nicht allein zu lassen, ist ihm gleichgültig, und er verlässt sie. Scarlett beschließt, nach Tara zurückzukehren. Es scheint, als ob sie nun endlich ihre wahre Bestimmung gefunden habe.

Besetzung und Synchronisation

Die Nennung der Schauspieler in den Credits ist nicht nach der Größe der Rollen sortiert, sondern nach drei Orten aufgeteilt: der Plantage Tara, dem Fest auf Zwölfeichen sowie Atlanta. Die Figuren werden bei dem Ort genannt, an dem sie als erstes auftreten. So wird zum Beispiel Rhett beim Fest auf Zwölfeichen genannt, weil er dort seinen ersten Auftritt hat, obwohl er überwiegend in Atlanta in Erscheinung tritt. Die Besetzung sortiert sich weiterhin nach der Wichtigkeit der Figuren an ihrem Ort; zum Beispiel wird Thomas Mitchell als Plantagenbesitzer und Haupt der Familie zuerst genannt, seine Frau als zweites und seine älteste Tochter Scarlett erst als drittes, obwohl sie die Hauptrolle des Filmes ist. Nach dem Tod von Mary Anderson im April 2014 leben nur noch zwei im Vorspann erwähnte Schauspieler des Filmes, darunter Olivia de Havilland (Melanie Hamilton) als einzige Hauptperson sowie Mickey Kuhn als Beau Wilkes.[2]

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1953 im MGM Synchronisations-Atelier Berlin. Da Siegfried Schürenberg schon früh als dessen deutscher Sprecher mit Clark Gable verbunden gewesen war, bestand MGM bei der Synchronisation von Vom Winde verweht ausdrücklich auf die Verwendung seiner Stimme. Ashley Wilkes war die berühmteste Synchronrolle für Axel Monjé, der zugleich den Vorarbeiter Big Sam sprach.[3]

Rolle Darsteller Synchronstimme
Auf der Plantage Tara
Gerald O'Hara, Besitzer von Tara Thomas Mitchell Walter Werner
Ellen O'Hara, seine Frau Barbara O’Neil
Scarlett O'Hara, seine älteste Tochter Vivien Leigh Elfie Beyer
Suellen O'Hara, seine mittlere Tochter Evelyn Keyes
Careen O'Hara, seine jüngste Tochter Ann Rutherford Margot Leonard
Brent Tarleton, Scarletts Verehrer Fred Crane Klaus Miedel
Stuart Tarleton, Scarletts Verehrer George Reeves Paul Edwin Roth
Mammy, Hauspersonal Hattie McDaniel Erna Sellmer
Pork, Hauspersonal Oscar Polk Herbert Weißbach
Prissy, Hauspersonal Butterfly McQueen Annemarie Wernicke
Jonas Wilkerson, Aufseher von Tara Victor Jory Hans Emons
Big Sam, Vorarbeiter Everett Brown Axel Monjé
Beim Fest auf Zwölfeichen
John Wilkes, Besitzer von Zwölfeichen Howard C. Hickman
India Wilkes, seine Tochter Alicia Rhett
Ashley Wilkes, sein Sohn Leslie Howard Axel Monjé
Melanie Hamilton, Cousine der beiden Olivia de Havilland Tilly Lauenstein
Charles Hamilton, Melanies Bruder und Scarletts erster Mann Rand Brooks
Frank Kennedy, ein Gast und Scarletts zweiter Mann Carroll Nye Wolfgang Lukschy
Rhett Butler, ein Gast aus Charleston und Scarletts dritter Mann Clark Gable Siegfried Schürenberg
In Atlanta
Tante „Pittypat“ Hamilton, Melanies Tante Laura Hope Crews
„Onkel Peter“, Pittypats Sklave Eddie Anderson Walter Bluhm
Dr. Meade, Arzt Harry Davenport
Mrs. Carolyn Meade, seine Frau Leona Roberts
Mrs. Dolly Merriwether Jane Darwell
Belle Watling, Prostituierte Ona Munson Hilde Hildebrand
Kleinere Nebenrollen
Plündender Yankeedeserteur auf Tara Paul Hurst
Bonnie Blue Butler, Scarletts und Rhetts Tochter Cammie King Conlon
Johnny Gallagher, Auspeitscher im Sägewerk J. M. Kerrigan Manfred Meurer
Phil Meade, Dr. Meades Sohn Jackie Moran Horst Genzen
Bonnies Kindermädchen in London Lillian Kemble-Cooper
Cathleen Calvert, Gast auf Zwölfeichen Marcella Martin
Beau Wilkes, Melanies und Ashleys Sohn Mickey Kuhn
Yankeecorporal, Wachmann beim Gefängnis Irving Bacon
Reitender Südstaaten-Offizier auf der Flucht William Bakewell
Emmy Slattery, Geliebte von Jonas Wilkerson Isabel Jewell
Soldat, dessen Bein amputiert werden muss Eric Linden
Tom, Yankeehauptmann (in Wilkes' Haus) Ward Bond
Verwundeter Soldat, der sich an Kindheit erinnert (Stimme) Cliff Edwards
Räuber, der Scarlett überfällt Yakima Canutt
Hungernder Soldat, der Beau Wilkes in Armen hält Louis Jean Heydt
Carpetbagger-Geschäftsmann Olin Howland
Yankeemajor, Leiter beim Gefängnis Robert Elliott
Maybelle Merriweather, Mrs. Merriweathers Tochter Mary Anderson

Hintergrund

David O. Selznick (1940)

Erwerb der Rechte

Schon bevor das Buch überhaupt veröffentlicht wurde, lehnten zahlreiche Produzenten eine Verfilmung ab, darunter Louis B. Mayer und Irving Thalberg bei Metro-Goldwyn-Mayer, Pandro S. Berman bei RKO Pictures sowie David O. Selznick für Selznick International Pictures. Zwar mochte Jack L. Warner von Warner Brothers die Story, aber der größte Star seines Studios, Bette Davis war nicht an der Rolle der Scarlett interessiert und auch Darryl F. Zanuck für 20th Century Fox bot für die Filmrechte nicht genug Geld. David Selznick änderte seine Meinung über eine Verfilmung erst, nachdem seine Story Editorin Kay Brown sowie sein Geschäftspartner John Hay Whitney ihn drängten, die Filmrechte zu kaufen. Im Juni 1936, einen Monat nach der Veröffentlichung des Buches, kaufte Selznick die Filmrechte für 50.000 US-Dollar.[4][5][6] Anfangs wurde Selznick für seine Bemühungen belächelt, da Filme über den amerikanischen Bürgerkrieg bis dahin eher Kassengift waren. Der Roman entwickelte sich allerdings in der Folge zum größten Bestseller, den die US-amerikanische Literaturgeschichte bis dahin gekannt hatte.

Besetzung

Die Besetzung der Hauptrollen war schwierig und erstreckte sich über insgesamt zwei Jahre. Zwar wollte Selznick Clark Gable von Anfang an verpflichten, doch dieser war beim Filmstudio MGM unter Vertrag, welches eine Ausleihe von Gable ablehnte.[4] Auch der ebenfalls von Selznick favorisierte Gary Cooper konnte die Rolle nicht bekommen, da Samuel Goldwyn, bei dem er unter Vertrag war, eine Ausleihe ablehnte.[7] Warner Brothers bot Selznick Errol Flynn, Bette Davis und Olivia de Havilland für die Hauptrollen sowie die Übernahme von der Hälfte der Produktionskosten; im Gegenzug sollte Warner die Veröffentlichungsrechte erhalten.[8] Dieses Angebot wurde vor allem auf Betreiben von Bette Davis abgegeben, doch Selznick lehnte es ab.

Wegen des Vertrages mit MGM mussten die Dreharbeiten auf Ende 1938 verschoben werden, da erst zu diesem Zeitpunkt der Vertrag von Selznick Pictures mit United Artists endete.[7] Selznick nutzte die Zeit, um am Drehbuch zu feilen und vor allem eine Schauspielerin für die Hauptrolle der Scarlett O'Hara zu finden, das sogenannte „Searching für Scarlett”. Er begann ein Casting über die ganze USA, woran rund 1400 zumeist unbekannte Frauen teilnahmen. Die Presse scherzte, jede Schauspielerin Hollywoods im Alter zwischen Shirley Temple und May Robson bemühe sich um die Hauptrolle. Die Suche kostete insgesamt rund 100.000 US-Dollar und brachte kein Ergebnis, jedoch brachte er dem Projekt Publicity´und die Besetzung der weiblichen Hauptrolle wurde zu einer nationalen Beschäftigung.[9] Neunzig von ihnen kamen schließlich in die engere Auswahl und wurden Filmaufnahme-Tests unterzogen.[10]

Erste Schauspielerinnen, die in von Selznick angedacht waren, waren Miriam Hopkins und Tallulah Bankhead. Auch Joan Crawford, zu diesem Zeitpunkt bei MGM, wurde ebenfalls für die Hauptrollen zusammen mit Clark Gable in Betracht gezogen. Nachdem die Verhandlungen um Crawford gescheitert waren, sprach Selznick mit Norma Shearer, aber sie lehnte eine mögliche Besetzung von ihr ab, weil sie negative Reaktionen von ihren Fans erhielt. Katharine Hepburn versuchte dagegen mit der Unterstützung ihres Freundes George Cukor, der als Regisseur des Filmes verpflichtet worden war, die Rolle zu bekommen. Doch Selznick lehnte Hepburn mit der Begründung ab, sie sei „zu spröde”.[11][8] Durch die intensive und langwierige Suche nach der weiblichen Hauptrolle wurden allein für diese Castings fast 50.000 Meter Film aufgenommen, 4.000 Meter davon in Farbe. Damit hält der Film auch den Rekord für die ausführlichsten Probeaufnahmen.[10][12]

In die engere Auswahl kamen Joan Bennett, Jean Arthur und Paulette Goddard. Die Wahl fiel auf Goddard, diese konnte angeblich jedoch keine Heiratsurkunde für ihre Ehe mit Charlie Chaplin vorweisen und galt deswegen als moralisch unhaltbar. Im Dezember 1938 lernte Selznick durch seinen Bruder die in den USA noch völlig unbekannte Schauspielerin Vivien Leigh kennen, die als Zuschauerin an einem Set anwesend war. Nachdem er ihr gravierende Ähnlichkeit mit der von Margaret Mitchell beschriebenen Figur der Scarlett zuschrieb, wurde sie zum Casting eingeladen und im Januar 1939 für die Rolle unter Vertrag genommen.[10]

Die Besetzung der Rolle des Rhett Butler gestaltete sich einfacher. Nachdem am Anfang Gary Cooper und Ronald Colman im Gespräch waren, wurde Clark Gable für Selznick „die erste und einzige Wahl“. Auch für die Öffentlichkeit und die Presse war Gable die Wunschbesetzung des Rhett Butler.[10] Der Darsteller stand beim Hollywood-Studio Metro-Goldwyn-Mayer unter Vertrag. Damit Gable die männliche Hauptrolle übernehmen durfte, musste er an den Produzenten Selznick ausgeliehen werden, was MGM jedoch zunächst noch torpedierte. Selznicks Schwiegervater, Louis B. Mayer, bot ihm schließlich im August 1938 an, Gable auszuleihen sowie 1.25 Millionen US-Dollar für das Filmbudget zur Verfügung zu stellen. Der Preis dafür war allerdings hoch: Selznick musste Gables Gehalt zahlen, während MGM die Hälfte der Filmeinnahmen erhielt. Außerdem sollte MGMs Tochterfirma Loew’s, Inc. den Film veröffentlichen.[7]

Dreharbeiten und Drehbuch

Eine der ersten Filmaufnahmen für Vom Winde verweht war der Brand von Atlanta, der in der Nacht des 15. Dezember 1938 gedreht wurde, wobei sieben Kameras zum Einsatz kamen. David Selznick steckte dafür das Set von King Kong in Brand, das seit 1933 auf dem Studioareal gestanden hatte. Die in dieser Szene zu sehenden Silhouetten von Scarlett und Rhett wurden von verschiedenen Doubles verkörpert.[10] Abgesehen von dieser und einigen bereits 1938 angefertigten Filmaufnahmen begann die Produktion des Films offiziell am 26. Januar 1939 und damit zehn Tage nach der Vertragsunterzeichnung von Vivien Leigh. Regisseur war zunächst George Cukor, doch nach einigen Drehtagen kam Selznick zu der Überzeugung, dass Cukor nicht der richtige für diesen Film sei, und engagierte Victor Fleming. Als dieser krank wurde, sprang auch der Regisseur Sam Wood für einige Drehtage ein. In den Vorspann wurden Cukors und Woods Namen allerdings nicht aufgenommen, obwohl auch deren Szenen im fertigen Film verwendet wurden. Vivien Leigh arbeitete 22 Wochen durchgehend am Set und hatte in dieser Zeit lediglich vier Tage Drehpause. Die letzte Filmaufnahme wurde am 11. November 1939 nur knapp einen Monat vor der Premiere aufgenommen.[10]

Auch das Drehbuch erfuhr diverse Änderungen. Sidney Howard hatte zunächst ein Drehbuch vorgelegt, das mit fünfeinhalb Stunden Länge viel zu lang war. Ben Hecht und John Van Druten wurden engagiert, um mit Selznick ein neues Drehbuch zu verfassen. Als Fleming allerdings die Regie übernahm, wechselte er wieder zu Howards alter Fassung, die nach Kürzungen durch Selznick schon während der Dreharbeiten die endgültige Fassung ergab. Auch der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald versuchte sich an dem Drehbuch, wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder entlassen. Die Dialoge im Drehbuch wurden größtenteils buchgetreu übernommen.[10]

Ausstattung und Kostüme

Vom Winde verweht war zur Zeit seiner Entstehung eines der aufwendigsten und größten Filmprojekte der Filmgeschichte. Nicht nur, was landschaftliche und zeitgemäße Kulissen anbelangte, sondern auch in kleidungstechnischer sowie historischer Hinsicht war die Produktion sowohl für den Produzenten als auch für die 2400 Beschäftigten am Filmset eine nervenaufreibende Herausforderung. Bereits im Vorfeld wurden von William Cameron Menzies, Lyle Wheeler und der Kunstabteilung des Studios tausende Entwürfe für Szenen und deren Kulissen angefertigt. So war beispielsweise die rekonstruierte Stadtkulisse von Atlanta das größte bis dahin gebaute Filmset. Es umfasste über 50 Gebäude und zwei Kilometer Straßenstrecke und wurde, wie auch die Plantage „Tara“, auf dem Außengelände der David O. Selznick Studios in Culver City gebaut. Insgesamt wurden 90 der 200 in die nähere Auswahl gerückten Sets verwirklicht und errichtet.[10][13]

Ebenso stellt die Mode einen wichtigen Aspekt in der Handlung des Films dar. So fertigte auch Walter Plunkett Entwürfe für mehrere tausend historische Kostüme an, die von den Darstellern im Film getragen werden. Dabei hielt er sich sowohl an die Beschreibungen im Roman als auch an seine eigenen Nachforschungen. Allein die Reinigungskosten für die Kostüme, die nach jeder Benutzung gesäubert werden mussten, betrugen rund 10.000 Dollar, und für die Herstellung wurden sieben Ballen Baumwolle benötigt. Plunketts Arbeit wurde noch dazu durch die Tatsache erschwert, dass in der Handlungszeit der Geschichte vor allem die Damenmode einige weitgehende Änderungen durchmachte. So musste er darauf achten, die jeweiligen Stile der entsprechenden Historik-Periode anzupassen. Dabei reichte die Wandlung von der Reifrockmode vor dem Krieg, über den von Not geplagten Zeitraum währenddessen bis hin zur Geschäftsmode in der florierenden Nachkriegsperiode. Auch die imposanten Hüte, insbesondere von Scarlett, mussten entworfen werden, wofür John Frederics verantwortlich war.[10][13]

Neben Szenenkulissen und Mode waren noch rund 70 Teppich- und Tapetendesigner im Einsatz. Außerdem verwendete man im gesamten Film über 1000 Pferde und fast 400 weitere Tiere, 450 Fahrzeuge und eine kaum zählbare Anzahl an Gerümpel für die Kriegsaufnahmen. Bei der Szene des Brandes von Atlanta standen hunderte Helfer bereit, darunter Mitglieder der Feuerwehr von Los Angeles sowie Polizeibeamte, um das Feuer unter Kontrolle zu halten und im Falle eines Missgeschicks zur Seite zu stehen. Es wurden drei jeweils 5000 Gallonen beinhaltende Wassertanks verbraucht, um das Feuer anschließend zu löschen.[10] Um den großen Drehort mit einer Kamera festhalten zu können, musste eigens ein neuer Kamerakran entwickelt werden. Er war der größte bis dahin gebaute und wog etwa 120 Tonnen.

Während der gesamten Produktion wurde rund 140 km Filmmaterial aufgenommen, lediglich 50 km davon entwickelt und der endgültige Film auf 6000 Meter geschnitten. Es wurde verlautet, dass im Falle einer komplett originalgetreuen Buchverfilmung 300 km Film notwendig gewesen wären. Die Dauer eines derart langen Films hätte eine komplette Woche mit 24 Stunden Tageslaufzeit in Anspruch genommen. Bilanzbuchhalter des Selznick Studios schätzten außerdem den vollständigen Arbeitsaufwand der gesamten Mitarbeiterschaft auf 750.000 Arbeitsstunden.[10]

Rezeption

Die Weltpremiere des Films fand nach dreieinhalb Jahren Vorbereitung und Herstellung am 15. Dezember 1939 in Atlanta statt; der Film war erst einen Monat vorher fertiggestellt worden. An Premiere und Premierenfeier nahmen einige noch lebende Bürgerkriegsveteranen sowie sämtliche Stars des Films teil. Insgesamt sollen eine Million Menschen zur Premiere gekommen sein, der Gouverneur von Georgia setzte den Tag der Premiere als Feiertag an.[14] Nur Hattie McDaniel, die ein Jahr später für ihre Rolle der Mammy den Oscar erhielt, und alle anderen schwarzen Darsteller durften aufgrund der Rassentrennung im Bundesstaat Georgia nicht teilnehmen.

Laut dem Guinness-Buch der Rekorde und anderen Quellen spielte der Film 1939 weltweit 393,4 Millionen US-Dollar ein, was im Jahr 2003 einer inflationsbereinigten Summe von rund 3,785 Milliarden entsprach.[12] Damit ist Vom Winde verweht das kommerziell erfolgreichste Werk der Filmgeschichte, wenn man die Inflation der Kinopreise berücksichtigt. Zu damaligen Zeiten wurden in den USA 202 Millionen Eintrittskarten verkauft; bis heute zählte der Film weltweit 504 Millionen Besucher, davon 283 Millionen in den USA. Die Popularität des Filmes hält bis heute an: In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Harris Interactive im Jahr 2008 wurde Vom Winde verweht unter 2279 Amerikanern zum „beliebtesten Film“ gewählt, auf den Plätzen 2 und 3 waren Krieg der Sterne und Casablanca.[15] Bis heute profitiert Atlanta vom Tourismus durch den Film.[16]

Soundtrack

Für die Filmmusik wählte Selznick den gebürtigen Österreicher Max Steiner aus, mit dem er bereits Anfang der 1930er-Jahre bei RKO Pictures zusammengearbeitet hatte. Eigentlich war Steiner bei Warner Brothers unter Vertrag, doch diese stimmten einer Ausleihe Steiners an Selznick zu. Insgesamt arbeitete Steiner zwölf Wochen an der Filmmusik, die längste Zeit, die er in seiner Karriere je für eine gebraucht hatte, und mit über zweieinhalb Stunden auch die längste Musik für einen Film. Fünf Orchester arbeiteten an der Vertonung der Musik, jeweils unter Leitung von Hugo Friedhofer, Maurice de Packh, Bernhard Kaun, Adolph Deutsch sowie Reginald Bassett. Wegen des Zeitmangels erhielt Steiner bei seinen Kompositionen Unterstützung durch Friedhofer, Deutsch und Heinz Roemheld. Es wurden für den Film ebenso zwei kurze Stücke aus früheren MGM-Filmen von Franz Waxman und William Axt verwendet.

Aus der Filmmusik stechen vor allem die zwei Liebesthemen hervor; ein Thema steht für die Liebe zwischen Melanie und Ashley und ein weiteres für Scarletts Liebe zu Ashley. Für Rhett und Scarlett gibt es hingegen kein Liebesthema. Steiner verwendete in seiner Komposition viele populäre Lieder aus der Zeit des Bürgerkrieges, vor allem aus der Folkmusik von Komponisten wie Stephen Foster. Auch patriotische Lieder wie Dixie oder The Bonnie Blue Flag kommen im Film vor. Der berühmteste Teil der Filmmusik Steiners ist wohl das sogenannte "Tara's Theme", welches die Plantage Tara begleitet.[17] Insgesamt wurden 99 Musikstücke für die Filmmusik verwendet, darunter:

  • Ouvertüre – MGM Studio Orchestra
  • "Tara's Theme"
  • "(I Wish I Was in) Dixie's Land" (1860)
    Komponist/Texter Daniel Decatur Emmett
  • "Katie Belle"
    Komponist/Texter Stephen Foster
  • "Under the Willow She's Sleeping" (1860)
    Komponist/Texter Stephen Foster
  • "Lou'siana Belle" (1847)
    Komponist/Texter Stephen Foster
  • "Dolly Day" (1850)
    Komponist/Texter Stephen Foster
  • "Ring de Banjo" (1851)
    Komponist/Texter Stephen Foster
  • "Sweet and Low" (1865)
    Komponist Joseph Barnby
  • "Ye Cavaliers of Dixie"
    Komponist unbekannt
  • "Taps" (1862)
    Komponist/Texter General Daniel Butterfield
  • "Massa's in de Cold Ground" (1852)
    Komponist/Texter Stephen Foster
  • "Maryland, My Maryland" (1861)
    Basiert auf "O Tannenbaum"
  • "Irish Washerwoman"
    Traditional Irish Jig
  • "Garryowen"
    Traditional
  • "When Johnny Comes Marching Home" (1863)
    Komponist/Texter Louis Lambert (Patrick Sarsfield Gilmore)
  • "Weeping, Sad and Lonely (When This Cruel War Is Over)" (1862)
    Komponist Henry Tucker
  • "The Bonnie Blue Flag" (1861)Komponist Harry McCarthy
  • "Hark! The Herald Angels Sing" (pub. 1856)
    Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy (1840)
  • "Tramp! Tramp! Tramp! (The Boys Are Marching)" (1864)
    Komponist/Texter George Frederick Root
  • "The Old Folks at Home (Swanee River)" (1851)
    Komponist/Texter Stephen Foster
  • "Go Down Moses (Let My People Go)"
    Traditional Spiritual
  • "My Old Kentucky Home" (1853)
    Komponist/Texter Stephen Foster
    A-cappella gesungen von Butterfly McQueen
  • "Marching Through Georgia" (1865)
    Komponist/Texter Henry Clay Work
  • "Battle Hymn of the Republic" (circa 1856)
    Komponist William Steffe
  • "Beautiful Dreamer" (1862)
    Komponist Stephen Foster
    Played during the intermission
  • "Jeanie with the Light Brown Hair" (1854)
    Komponist Stephen Foster
    Played during the intermission
  • "Yankee Doodle" (ca. 1755)
    Traditional
  • "Stars of the Summer Night" (1856)
    Komponist Isaac Baker Woodbury
  • "Bridal Chorus (Here Comes the Bride)" (1850)
    Aus "Lohengrin" Komponist/Texter Richard Wagner
  • "Deep River"
    Traditional
  • "For He's a Jolly Good Fellow"
    Traditional
  • "London Bridge Is Falling Down"
    Traditional
  • "Ben Bolt (Oh Don't You Remember)" (1848)
    Komponist Nelson Kneass
  • Gedicht von Thomas Dunn English (1842)
    A-cappella gesungen von Vivien Leigh

Auszeichnungen

Oscars

Der Film ging mit einer Rekordzahl von 13 Nominierungen in die Oscarverleihung 1940 und gewann zehn der begehrten Preise. Dieser Rekord hielt bis zur Oscarverleihung 1960, bei der Ben Hur elfmal mit einem Oscar ausgezeichnet wurde - allerdings muss auch berücksichtigt werden, dass 1960 mehr Kategorien als 1940 existierten.

Gewonnen

Nominierungen

Weitere Auszeichnungen

  • 1939 erhielt Vivien Leigh den Preis als Beste Schauspielerin bei den New York Film Critics Circle Awards.
  • 1989 wurde der Film in das National Film Registry aufgenommen. Außerdem erhielt er in diesem Jahr den People’s Choice Award.
  • In den vom American Film Institute herausgegebenen Toplisten ist der Film mehrfach vertreten: Auf Platz 4 der 1998er Liste der 100 Besten Filme aller Zeiten sowie auf Platz 2 der 100 Besten Liebesfilme aller Zeiten. Außerdem rangiert das Zitat „Frankly, my dear, I don't give a damn.“ (in der deutschen Version „Offen gesagt, ist mir das gleichgültig.“) auf Platz 1 in der Liste der 100 bekanntesten Filmzitate aller Zeiten, und die Filmmusik von Max Steiner belegt Platz 2 in der Liste der 25 größten Filmmusiken aus 100 Jahren.

Kritiken

Bis heute erhält Vom Winde verweht zumeist exzellente Kritiken, bei Rotten Tomatoes besitzt er etwa – basierend auf 73 Kritiken – eine Wertung von 95 %. Als Rotten-Tomatoes-Konsens gilt: „Gefilmt und dargestellt in einem Maßstab, wie man ihn in heutigen Produktionen nicht mehr sehen kann, ist Vom Winde verweht, wenn nicht der definitive und absolute Hollywood-Film, dann mit Sicherheit nahe dran“. Auch das Lexikon des internationalen Films zeigt sich beeindruckt und schreibt: „Das breitangelegte Epos war einer der größten Kassenerfolge der Kinogeschichte. Der Film fasziniert immer noch durch hervorragende schauspielerische Leistungen und die fesselnde Schilderung von Schicksalen vor dem Hintergrund der Bürgerkriegswirren.“ Für das Lexikon „Filme im Fernsehen“ ist es „einer der erfolgreichsten und berühmtesten Filme des Weltkinos.“ (Wertung: 3 Sterne = sehr gut)[18]

Kino.de schreibt: „Das fulminante Südstaatenepos von Victor Fleming entstand nach der gleichnamigen Romanvorlage von Margaret Mitchell. Der große Klassiker wurde mit 10 Oscars ausgezeichnet. (...) Victor Flemings üppig ausgestattetes, überwältigendes Leinwandepos wurde schon bei seiner Premiere als Meilenstein der Filmgeschichte gefeiert: Nie zuvor wurden derart ergreifende Massenszenen gedreht und so luxuriöse Kulissen gebaut, während gleichzeitig hochkarätige Schauspieler wie Vivien Leigh, Clark Gable und Leslie Howard ihr Bestes geben.“[19] Der US-amerikanische Filmkritiker Roger Ebert setzte den Film auf seine Liste der besten Filme aller Zeiten und bezeichnete Vom Winde verweht als „emporragendes Denkmal“ des Filmes, weil er eine gute Geschichte so wunderbar erzählen würde. Ebert hob außerdem wie viele andere Kritiker auch die Leistungen von Clark Gable und Vivien Leigh in den Hauptrollen sowie deren interessante Filmfiguren hervor.[20]

Der 1963 erschienene Band 6000 Filme zeigt sich dagegen weniger lobend: „In Darstellung, Aufnahmetechnik und Aufwand heute noch beachtlich, obschon das Monumentale zuweilen ins Monströs-Leere gerät. Alles was packen und rühren kann, wurde herbeigeholt; wirkt dadurch überladen und ist inhaltlich sehr zwielichtig.“[21] Als Teilaspekt wurde häufig die verharmlosende Darstellung der Sklaverei kritisiert, so schrieb etwa Herbert Heinzelmann in einem Beitrag über die Rolle der Afroamerikanerinnen im Film: „Sonst durften sie in den 1930er-Jahren mit eigener Haut vor die amerikanischen Kameras treten, vor allem in Südstaaten-Romanzen und dort weiterhin streng typisiert, etwa als fürsorglich tapsige Sklaven-Nanny, wie sie Hattie McDaniel in „Vom Winde verweht“ und vielen anderen Filmen verkörpert hat.“[22] Bei seiner Veröffentlichung waren die Rollen von Mammy und den anderen Sklaven in Sachen Komplexität und Sympathie aber noch teilweise fortschrittlich gegenüber anderen Filmen dieser Ära.

Besonderes Lob fand bei den Filmharmonischen Blättern die Filmmusik von Max Steiner: „Zur klassischen Komposition Max Steiners gilt noch immer, was viele Rezensenten bereits geschrieben haben: Steiners Komposition ist in der Geschichte der Filmmusik von beispielloser Zeitlosigkeit! So wie man Selznicks episches Drama „Vom Winde verweht“ immer wieder sehen kann, weil es noch immer eines [sic!] der besten Romanadaptionen der Filmgeschichte ist, so ist auch Steiners epochemachende Filmmusik unsterblich geworden.“[23]

Anlässlich des 75. Jahrestages der Uraufführung kritisierte Spiegel online den Film als rassistisch: „Die Greuel der Sklaverei, fast eine Selbstverständlichkeit hier, sind nur Kulisse, die Schwarzen Komparsen. [...] Nicht nur das Drehbuch war rassistisch gefärbt, auch die turbulente Produktion selbst. Es gab getrennte Toiletten für Weiße und Schwarze.“[24]

Medien

DVD-Veröffentlichung

Vom Winde verweht wurde 2000 erstmals als DVD veröffentlicht. Es folgten diverse Wiederauflagen, unter anderem eine Special Edition mit vier DVDs, die neben Nachdrucken von Szenenbildern auch verschiedene Dokumentationen enthielt. 2009 wurde der Film anlässlich seines 70. Jubiläums sowohl auf DVD als auch als Blu-ray Disc wiederveröffentlicht. Die parallel dazu veröffentlichte Ultimate Collector's Edition auf Blu-ray beinhaltet weitere Extras sowie einen Bildband mit Fotografien um die Filmproduktion.

Soundtrack

  • Max Steiner, Stephen Foster, Daniel Emmett: Gone With the Wind. Original Motion Picture Soundtrack. 2-CD-Set mit 50-seitigem Begleitbüchlein. Rhino Records 1996, Tonträger-Nr. R2-72269 / UPN 0-8122-72269-2-3 – digital restaurierte, vollständige Originalaufnahme der Filmmusik durch das Selznick International Orchestra unter der Leitung von Max Steiner aus dem Jahr 1939
  • Ders.: Max Steiner's Classic Film Score Gone With the Wind. RCA/BMG o.J., Tonträger-Nr. GD80452 – Neueinspielung der Filmmusik durch das National Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Charles Gerhardt aus dem Jahr 1973

Literatur (Auswahl)

  • Margaret Mitchell: Vom Winde verweht. Roman (Originaltitel: Gone With the Wind. Deutsch von Martin Beheim-Schwarzbach). Neuausgabe. Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-548-26933-7.
  • Roland Flamini: Vom Winde verweht. Der berühmteste Film der Welt und seine Geschichte (OT: Scarlett, Rhett and a Cast of Thousands). Heyne, München 1985, ISBN 3-453-86040-3.
  • Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6.

Weblinks

 Commons: Vom Winde verweht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. siehe Abschnitt Rezeption
  2. http://www.hollywoodreporter.com/news/gone-wind-actress-alicia-rhett-668476
  3. Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc.. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 388, 460 und 473 / Vom Winde verweht in der Deutschen Synchronkartei; abgerufen am 1. Oktober 2007
  4. 4,0 4,1 Otto Friedrich (1986): City of Nets: A Portrait of Hollywood in the 1940s. Berkeley and Los Angeles; S. 17-21
  5. http://www.hrc.utexas.edu/exhibitions/web/gwtw/book/ "The Book Purchase". Gone With The Wind Online Exhibit. University of Texas at Austin: Harry Ransom Center.
  6. http://www.hrc.utexas.edu/exhibitions/web/gwtw/scarlett/ Gone With The Wind Online Exhibit. University of Texas at Austin: Harry Ransom Center.
  7. 7,0 7,1 7,2 Gavin Lambert: The Making of Gone with the Wind. The Atlantic.
  8. 8,0 8,1 Gone with the Wind in Turner Classic Movies
  9. Otto Friedrich: City of Nets: A Portrait of Hollywood in the 1940s.
  10. 10,00 10,01 10,02 10,03 10,04 10,05 10,06 10,07 10,08 10,09 10,10 „Vom Winde verweht“ − Ultimate Collector's Edition erschienen 2009 (beinhaltet Nachdruck des Premierenprogramms zum Film von 1939 mit Infos zur Filmproduktion S. 8-12)
  11. "Vom Winde verweht"-Dreharbeiten. , Spiegel Online, 14. Dezember 2009. 
  12. 12,0 12,1 „Guinness World Records 2004“ erschienen im Verlag Time Inc. Home Entertainment August 2003. ISBN 3-89681-007-3. S. 154
  13. 13,0 13,1 „Vom Winde verweht“ – Ultimate Collector's Edition erschienen 2009 (beinhaltet 52-seitiges Fotobuch mit Zusatzinfos zum 70. Jubiläum verfasst von Rudy und Stacey Behlmer)
  14. http://www.n24.de/n24/Wissen/Reise/d/5787310/atlanta-feiert-75-jahre--vom-winde-verweht-.html
  15. Umfrage von Harris Interactive
  16. http://www.spiegel.de/reise/fernweh/usa-atlanta-feiert-75-jahre-vom-winde-verweht-a-1005620.html
  17. Laurence E. MacDonald (1998): The Invisible Art of Film Music: A Comprehensive History. Scarecrow Press. S. 52–53. ISBN 978-1-880157-56-5.
  18. Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 893
  19. Vom Winde verweht bei Kino.de
  20. http://www.rogerebert.com/reviews/great-movie-gone-with-the-wind-1939
  21. 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 471
  22. Herbert Heinzelmann: Die Farbe des Konflikts – Zur Rolle der Afroamerikaner/innen im Film. In: Kinofenster 11-12/05, 17. November 2005
  23. Filmharmonische Blätter. Heft 1/Herbst 1985, S. 6
  24. Marc Pitzke: 75 Jahre "Vom Winde verweht" – Schöne alte Sklavenwelt. In: Spiegel online. 15. Dezember 2014, abgerufen am 15. Dezember 2014.
Vorgänger Film Nachfolger
Schneewittchen und die sieben Zwerge Historisch erfolgreichste Filme (Einspielergebnis)
19401973
Der Exorzist
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