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Kyrill und Method

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Kyrill und Method.

Die aus Thessaloniki im damaligen oströmischen Reich stammenden Brüder Konstantin und Michael wurden als die Heiligen Kyrill (griechisch Kyrillos ho Thessalonikeus Κύριλλος ὁ Θεσσαλονικεύς kyrillisch Кирил) und Method(ius) (griechisch Methodios ho Thessalonikeus Μεθόδιος ὁ Θεσσαλονικεύς; kyrillisch Методий, oder Мефодий) bekannt. Ihr Gedenktag in der Liturgie ist der 14. Februar. Als byzantinische Gelehrte und Priester betrieben Kyrill und Methodius gemeinsam die christliche Missionierung slawischer Völker im 9. Jahrhundert und begannen mit der Verschriftlichung slawischer Sprachen, weshalb man sie heute auch als Slawenapostel bezeichnet.

Leben

Kyrill (Κύριλλος), der ursprünglich Konstantin (Κωνσταντῖνος) hieß, und Method (Mεθόδιος), der als Michael getauft wurde, wurden um das Jahr 827 bzw. 815 in Thessaloniki im damaligen byzantinischen (oströmischen) Reich geboren. Ihr Vater war ein Marineoffizier namens Leontios (geboren in Thessaloniki, wahrscheinlich griechischer Herkunft), ihre Mutter namens (wahrscheinlich) Maria war vermutlich slawischer Herkunft.

Gemälde von Stanislav Dospevski, 1860

Die beiden Brüder wurden zu Priestern geweiht und zogen nach Konstantinopel. Konstantin wurde dort Bibliothekar in der Hagia Sophia und Method trat in ein Kloster ein. Um 861 wurden die Brüder vom Kaiser Michael III. als Missionare zu den Chasaren entsandt, die zwischen Dnepr und Wolga lebten.

Konstantin und Methodius übersetzten einen großen Teil der Bibel (vermutlich vor allem die vier Evangelien und das Buch der Psalmen) sowie liturgische Texte vom Griechischen ins Slawische, das in der für diese Texte verwendeten Form Altkirchenslawisch genannt wird. Konstantin arbeitete eine Schrift aus, die Glagoliza, um die Übersetzungen aufzuzeichnen. Das kyrillische Alphabet hingegen ist nach ihm benannt. Nach heutiger Auffassung stammt es jedoch nicht von ihm, sondern entstand im 10. Jahrhundert in Ostbulgarien aus dem griechischen Alphabet durch Übernahme von glagolitischen Buchstaben für die Laute, die es im Griechischen nicht gab.[1]

863 wurden Konstantin und Method auf Wunsch des großmährischen Fürsten Rastislav durch den byzantinischen Kaiser Michael III. zur Mission nach Großmähren entsandt. Method erreichte später in Rom die Bestätigung seiner Mission durch den Papst und wurde 869 zum ersten mährischen Erzbischof geweiht.

Konstantin wurde 868 schwer krank und trat in ein Kloster in Rom ein. Dort nahm er den Ordensnamen Kyrill an. Er starb am 14. Februar 869.

Method wurde der Überlieferung nach einige Jahre in einem deutschen Kloster, möglicherweise auf der Insel Reichenau oder in Ellwangen[2], gefangengehalten. Er starb am 6. April 885 oder 886, angeblich in Weligrad in Mähren. Sein Grab wurde jedoch bis heute nicht gefunden.

Heilige

Panslawische Darstellung der „Slawenapostel“ Kyrill und Method.

In den orthodoxen Kirchen werden Kyrill[3][4] und Method[5][6] seit dem Mittelalter als Heilige und Slawenapostel verehrt. Ihre orthodoxen Gedenktage sind der 11. Mai und der 17. Juli für beide Heilige, der 14. Februar für Kyrill und der 6. April für Method.

1880 führte Papst Leo XIII. den 14. Februar als ihren römisch-katholischen Gedenktag in den römischen Generalkalender ein.

Seit Einführung des evangelischen Namenkalenders im Jahre 1969 erinnert auch die Evangelische Kirche in Deutschland an diesem Tag an Kyrill und Method. Auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika und die Anglikanische Gemeinschaft feiern den 14. Februar als Gedenktag der Slawenapostel, während ihr Gedenktag von der Lutherischen Kirche - Missouri-Synode auf den 11. Mai gelegt wurde.

Am 5. Juli wird in Tschechien und der Slowakei der Tag ihres Eintreffens im Großmährischen Reich (863) als Nationalfeiertag begangen, der 24. Mai ist in Bulgarien und Mazedonien („Tag der slawischen Pädagogen“) ein Nationalfeiertag, der den beiden Brüdern gewidmet ist.

Rezeption

Kyrill und Method am „Millenniumsdenkmal“ bei Bautzen
Kyrill und Method auf dem Denkmal der Prinzessin Olga, des heiligen Apostels Andreas und der Missionare Kyrill und Method in Kiew

In Ost- und Südosteuropa tragen viele öffentliche Einrichtungen, Orte oder Kirchen den Namen der beiden Slawenapostel. Die Internationale Bischofskonferenz der Heiligen Kyrill und Method schließt katholische Bischöfe Serbiens, Kosovos, Montenegros und Mazedoniens zusammen. Die Bulgarische Akademie der Wissenschaften vergibt alljährlich den Kyrill-und-Method-Preis. In der Lausitz trägt die 1862 gegründete Vereinigung der katholischen Sorben, der Cyrill-Methodius-Verein, den Namen der beiden „Slawenapostel“. Im Jahr 2000 errichtete dieser unweit von Bautzen das sogenannte Millenniumsdenkmal, das die beiden Brüder zeigt.

Im Jahr 1980 erhob Johannes Paul II. Kyrill und Method zu zusammen mit Benedikt von Nursia zu Patronen Europas. Im Juni 2013 gaben Bulgarien, die Slowakei, Tschechien und der Vatikan aus Anlass des 1150. Gedenkjahres der Evangelisierung in Großmähren durch Kyrill und Method gemeinsam eine Gedenkbriefmarke heraus. Aus dem gleichen Anlass wurde am 5. Juli 2013 von der Slowakei eine 2 Euro Gedenkmünze mit der Abbildung von Kyrill und Method in Verkehr gebracht.

Nach ihnen benannt ist der Asteroid (2609) Kiril-Metodi.

Weblinks

 Commons: Kyrill und Method – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vgl. Nikolaos H. Trunte: Словѣньскъи ѩзыкъ. Ein praktisches Lehrbuch des Kirchenslavischen in 30 Lektionen. Zugleich eine Einführung in die slavische Philologie. Band 1: Altkirchenslavisch (= Slavistische Beiträge. 264 = Slavistische Beiträge. Studienhilfen. 1). 4., durchgesehene Auflage. Sagner, München 1994, ISBN 3-87690-480-3, Kap. 1.9; S. 16–19.
  2. Franz Grivec: Der heilige Methodius in Ellwangen. In: Viktor Burr (Hrsg.): Ellwangen 764–1964. Beiträge und Untersuchungen zur Zwölfhundertjahrfeier. Band 1. Schwabenverlag, Ellwangen 1964, S. 153–159.
  3. Jones: Kyrill. In: Verzeichnis der Heiligen. Abgerufen am 13. November 2010.
  4. Kyrill im Ökumenischen Heiligenlexikon. Abgerufen am 14. Februar 2013
  5. Jones: Methodius. In: Verzeichnis der Heiligen. Abgerufen am 13. November 2010.
  6. Method im Ökumenischen Heiligenlexikon. Abgerufen am 14. Februar 2013
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kyrill und Method aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.