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Jack Lang

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Jack Lang (Begriffsklärung) aufgeführt.
Jack Lang, 2007

Jack Mathieu Émile Lang (geb. 2. September 1939 in Mirecourt in Lothringen) ist ein französischer Politiker und war Kultur- sowie Bildungsminister des Landes.

Leben

Lang entstammt einer wohlhabenden jüdischen Familie mit drei weiteren Geschwistern, seine Mutter war Katholikin. Sein Vater wie sein Großvater waren Mitglieder einer Freimaurerloge. Im 2. Weltkrieg engagierte sich sein Vater in der Résistance.[1] Lang wuchs in Nancy auf, studierte am «Institut d’études politiques de Paris» Politische Wissenschaften und Öffentliches Recht und erwarb den Doktorgrad in beiden Disziplinen. In den Jahren 1971 bis 1981 war er Professor für Internationales Recht an der Universität Nancy. Von 1986 bis 1988 und von 1993 bis 1997 war er Juraprofessor an der Universität Paris-Nanterre. Sein frühes Interesse für das Theater führte dazu, dass er von 1963 bis 1977 Leiter des Festivals von Nancy und von 1972 bis 1974 Intendant des Théâtre national de Chaillot in Paris war.

Politische Laufbahn

Politisch war er früh Anhänger von Pierre Mendès-France und wurde dann Mitglied der französischen Sozialisten. Innerhalb der Sozialistischen Partei übernahm er bald höhere Ämter, u. a. leitete er für die Partei den Europawahlkampf von 1979, war dann nationaler Delegierter der Partei für Kulturangelegenheiten, wirkte maßgeblich am Wahlsieg von François Mitterrand mit und war dann von 1987 bis 1988 in der Partei als nationaler Sekretär für Kultur und Jugend tätig.

Minister für Bildung und Kultur

Einer weiten Öffentlichkeit wurde er aber vor allem durch seine Ministerämter bekannt. 1981 wurde er Kulturminister im Kabinett von Premierminister Pierre Mauroy (1981–1984), ein Amt, das er auch in den linken Kabinetten von Laurent Fabius (1984–1986), Michel Rocard (1988–1991) und Édith Cresson (1991–1993) innehatte. Dabei rief er unter anderem 1982 die Fête de la Musique ins Leben und begleitete die Ära François Mitterrand mit einer so umfassenden kulturellen Tätigkeit, wie sie vom Kulturministerium seit André Malraux in den 1960er Jahren nicht mehr ausgegangen war. Insbesondere hatte er auch Anteil an der architektonischen Umgestaltung von Paris. Auf ihn geht die gläserne Pyramide am Louvre und der neue Triumphbogen La Grande Arche in La Défense zurück. Im Rahmen der Dezentralisierung Frankreichs stieß er auch die Gründung zahlreicher Kulturhäuser in der Provinz an. Er sprach sich gegen die Dominanz der amerikanischen Kultur aus und setzte sich für die Stärkung der europäischen durch die Quotierung einheimischer und europäischer Filmproduktionen im Fernsehen ein. Sein Engagement für die Rechte Homosexueller brachte ihm die Kritik konservativer und religiöser Kreise ein.

Vom 3. April 1992 bis 29. März 1993 war er dann im Kabinett Pierre Bérégovoy „Superminister“ für Bildung und Kultur im Rang eines Staatsministers, also den Ministerkollegen übergeordnet. 1994 bis 1997 war er Europaabgeordneter. Im Kabinett von Lionel Jospin war er dann noch einmal in der Zeit vom 27. März 2000 bis 5. Mai 2002 Bildungsminister.

Andere politische Ämter

Neben seiner Ministertätigkeit hatte Lang auch andere Ämter inne: Von 1989 bis 2001 war er gleichzeitig Bürgermeister von Blois. Danach war er von 2002 bis 2012 Abgeordneter in der Nationalversammlung für den Wahlkreis 6 des Départements Pas-de-Calais.

Auszeichnungen

1991 erhielt er den Orden wider den tierischen Ernst des Aachener Karnevalvereins.

Film

  • Jack Lang - Kultur macht Politik. Schauspieler, Pädagoge, Minister. Dokumentation, Frankreich, 2011, 43 Min., Buch und Regie: Marie-Eve Chamard und Philippe Kieffer, Produktion: ARTE France, deutsche Erstausstrahlung: 19. Juni 2011, Inhaltsangabe.

Weblinks

 Commons: Jack Lang – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jack Lang aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.