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Eddie Izzard

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Eddie Izzard bei den British Comedy Awards 2013

Edward „Eddie“ John Izzard (* 7. Februar 1962 in Aden, Südjemen) ist ein britischer Komiker und Schauspieler.

Leben

Izzard wurde im Südjemen als zweiter Sohn eines BP-Angestellten und einer Krankenschwester geboren. Wenige Jahre vor dem Rückzug der Briten aus dieser Region (1967) verließ seine Familie das Land. Bis 1967 lebte er in Bangor (Nordirland), danach in Wales und East Sussex. Seine Mutter starb, als er sechs Jahre alt war. Nach der Schule betätigte er sich als Straßenkomiker an verschiedenen Orten in Europa und den Vereinigten Staaten.[1]

Bereits früh begann Izzard, auch weibliche Rollen zu spielen und als Transvestit und Cross-Dresser aufzutreten; 2001 wird er als „Britanniens bestgeliebter Transvestit“ bezeichnet. Bereits zu der Zeit identifiziert er sich als Transgender („transgeschlechtlich“), wobei seine sexuelle Orientierung auch weiterhin auf Frauen bezogen, also heterosexuell sei.[2] Anlässlich eines Auftritts 2011 in Los Angeles bekräftigt Izzard sein Transgendersein;[3] 2016 erklärt er genauer, sich weder eindeutig als Mann noch als Frau zu empfinden, sondern als beides, als nichtbinär.[4] In einem Interview der taz 2019 sagt Izzard auf Deutsch: „Ich identifiziere mich als Trans und genderfluid. Und ich habe boy-mode und girl-mode. Die Begriffe Mann und Frau kommen mir zu beladen vor.“ Er lässt sich als „Herr Izzard“ anreden und ist einverstanden mit männlichen Fürwörtern.[5]

Karriere

Eddie Izzard im Londoner Lyric Theatre (2008)
Eddie Izzard auf einer Wahl­veran­staltung der Labour Party (2015)

Nachdem er bereits in den 1980er Jahren mit Programmen im Vereinigten Königreich unterwegs gewesen war, trat Izzard 1993 erstmals mit einem Comedyprogramm im Londoner West End auf. Auf Anhieb erhielt er viel Lob von Kritikern und wurde für verschiedene Preise nominiert; unter anderem erhielt er den British Comedy Award. In den folgenden Jahren blieb Izzard dem Theater treu, zum einen mit neuen Comedyprogrammen, zum andern auch als seriöser Schauspieler, etwa in der Weltpremiere von David Mamets The Cryptogram oder als Edward II. in Christopher Marlowes gleichnamigem Drama.

1996 wirkte er erstmals in einem Kinofilm mit: An der Seite von Bob Hoskins, Patricia Arquette und Christian Bale spielte er in dem Thriller Der Geheimagent (Joseph Conrad’s The Secret Agent).

Kurz darauf ging er erstmals mit einem Programm außerhalb Großbritanniens auf Tour. Sein internationaler Durchbruch war sein 1998er Programm Dress to Kill, zu dem er später auch ein gleichnamiges Buch, eine CD und eine DVD veröffentlichte. Nach der Ausstrahlung im amerikanischen Fernsehen auf HBO erhielt er im Jahr 2000 zwei Emmy Awards. 2003 wurde er für seine Rolle in dem Broadway-Stück A Day in the Death of Joe Egg für einen Tony Award nominiert.

2001 spielte er die Rolle des Charlie Chaplin an der Seite von Kirsten Dunst in Peter Bogdanovichs The Cat’s Meow. Izzard bekam 2012 die Rolle des Großvaters in der Neuauflage von The Munsters „Mockingbird Lane“.[6]

2007 und 2008 war er zusammen mit Minnie Driver Hauptdarsteller und einer der Produzenten der amerikanischen Dramaserie The Riches, die nach dem Autorenstreik eingestellt wurde. 2008 trat er im Historienfilm Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat an der Seite von Tom Cruise in der Rolle des deutschen Generals und Widerstandskämpfers Erich Fellgiebel auf.

Izzard spielt hauptsächlich in der englischsprachigen Welt, er war allerdings auch schon mehrmals in Frankreich zu sehen, wo er seine Show in der Landessprache vortrug. Sein erster Auftritt in Deutschland war am 5. April 2013 im Admiralspalast Berlin, wobei er auch hierfür extra die deutsche Sprache erlernte.

Voice Acting

Da er seiner Meinung nach ein schlechter Stimmenimitator ist, beschränkt er sich auf der Bühne meist darauf, entweder James Mason oder Sean Connery zu imitieren, egal ob er gerade Heinrich VIII. oder Gott spielt. Dennoch wirkte er als Synchronsprecher an Filmen wie Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia, Igor, Die Simpsons, Cars 2 und anderen mit.

Soziale Aktivitäten

Im Juli 2009 begann Izzard einen siebenwöchigen Marathonlauf durch das Vereinigte Königreich, um Geld für die Stiftung Sport Relief zu sammeln. Mit der jeweiligen Landesflagge in der Hand lief er von London nach Cardiff, weiter nach Belfast und Edinburgh und wieder zurück nach London, 43 Marathons in 51 Tagen. Im September 2009 beendete er den letzten Marathon und wurde mit dem Preis „BBC Sports Personality of the Year 2009“ ausgezeichnet.[7] 2016 lief er 27 Marathons in 27 Tagen.[8]

Parteipolitik

Vor der britischen Unterhauswahl im Mai 2010 machte Izzard Wahlwerbung für die sozialdemokratische Labour Party.[9] Am 31. März 2018 wurde er in das National Executive Committee der Labour Party berufen, nachdem seine Vorgängerin Christine Shawcroft wegen Antisemitismus-Vorwürfen zurückgetreten war.[10]

Weiteres

In seinen Stand-up-Bühnenprogrammen macht sich Izzard regelmäßig über religiöse Vorstellungen lustig und lässt seine atheistische Grundeinstellung deutlich werden. 2013 erhielt Izzard von der humanistischen American Humanist Association die Auszeichnung „Outstanding Lifetime Achievement Award for Cultural Humanism“ (Herausragenden Lebensleistung für kulturellen Humanismus). Im selben Jahr wurden für den atheistischen Dokumentarfilm The Unbelievers mit Richard Dawkins einige Ausschnitte von Izzards Auftritt bei der Reason Rally verwendet, einer Demonstration von Atheisten.[11]

Werke

Comedy-Programme

  • 1993: Live at the Ambassadors
  • 1994: Unrepeatable
  • 1996: Definite Article
  • 1997: Glorious
  • 1999: Dress to Kill
  • 2002: Circle
  • 2003: Sexie
  • 2008: Stripped
  • 2009: Live At Wembley
  • 2011: Live At Madison Square Garden
  • 2013: Force Majeure

Filmografie (Auswahl)

Fernsehserien (Auswahl)

Weblinks

 Commons: Eddie Izzard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Eddie Izzard – Zitate (Englisch)

Einzelnachweise

  1. Eddie Izzard: Die Kindheit. In: EddieIzzard.com. 2019, abgerufen am 8. Dezember 2019 (deutsch; autobiografische Darstellung).
  2. Eddie Izzard, interviewt von Simon Garfield: Eddie Izzard: Frock tactics. In: TheGuardian.com. 27. Mai 2001, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch); Zitat: „Eddie Izzard is Britain's best-loved transvestite. […] He is not gay, and […] reluctantly admits to having a female partner. […Izzard:] ‘during this period of getting this transgender profile together […] With transgender you have to be proactive, […]’.“
  3. Gustavo Turner: Eddie Izzard at the Hollywood Bowl. In: LAweekly.com. 14. Juli 2011, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch); Zitat: „‘Being a transvestite or being transgender is a very positive thing,’ he says.“
  4. Video, herausgegeben von BBC: Eddie on coming out as transgender – Eddie Izzard: Marathon Man – BBC Three (ab 0:02:23) auf YouTube, 14. März 2016, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch; 3’12 Minuten). Zitat: „I identify somewhat boyish, somewhat girlish; I identify both.“ (Ich identifiziere mich als irgendetwas jungenhaft und irgendetwas mädchenhaft; ich identifiziere mich mit beidem.)
  5. Eddie Izzard, interviewt von Nicholas Potter: Eddie Izzard über Sprache und Identität: „Ich toure gerade als Mädchen“. In: taz.de. 16. April 2019, abgerufen am 8. Dezember.
  6. Steve Barton: Meet Grandpa! Eddie Izzard First to Move into Mockingbird Lane. (Memento vom 9. Dezember 2015 im Internet Archive) In: DreadCentral.com. 20. März 2012, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch).
  7. Claire Heald: Run, Izzard, run and run again. In: News.BBC.co.uk. 15. September 2009, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch).
  8. Meldung: Eddie Izzard completes Sport Relief marathons challenge. In: BBC.com/news. 20. März 2016, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch).
  9. Video, herausgegeben von Labour Party: Eddie Izzard – Brilliant Britain auf YouTube, 15. April 2010, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch; 2’44 Minuten).
  10. Redaktionelle Meldung: Christine Shawcroft quits Labour’s NEC as Eddie Izzard steps up. In: TheGuardian.com. 31. März 2018, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch).
  11. Eddie Izzard, interviewt von Becky Garrison: Eddie Izzard on Atheism, Transgender, and “The Invisible Bloke Upstairs”. In: ReligionDispatches.org. 8. März 2013, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch; Religion Dispatches ist ein humanistisch-atheistisch orientiertes Non-Profit-Onlinemagazin).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eddie Izzard aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.