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Wynohradiw

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Wynohradiw
(Виноградів)
Wappen von Wynohradiw
Wynohradiw (Ukraine)
Wynohradiw
Wynohradiw
Basisdaten
Oblast: Oblast Transkarpatien
Rajon: Rajon Wynohradiw
Höhe: 136 m
Fläche: Angabe fehlt
Einwohner: 25.383 (2004)
Postleitzahlen: 90300
Vorwahl: +380 3143
Geographische Lage: 48° 8′ N, 23° 2′ O48.14027777777823.029722222222136Koordinaten: 48° 8′ 25″ N, 23° 1′ 47″ O
KOATUU: 2121210100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt
Bürgermeister: Stepan Botschkaj
Adresse: площа Миру 5
90300 м. Виноградів
Statistische Informationen

Wynohradiw (ukrainisch Виноградів) ist eine Stadt in der westlichen Ukraine, Oblast Transkarpatien, in der Ebene des Flusses Theiß.

Die Stadt wurde nach dem russischen General Wassili Iwanowitsch Winogradow (1895–1967) benannt und liegt in der Karpatoukraine im Grenzgebiet zu Rumänien und Ungarn und ist Verwaltungszentrum des Rajons Wynohradiw.

2004 hatte die Stadt 25.200 Einwohner, davon bekennen sich zirka 15 % zur ungarischen Nationalität.

Stadtname/Sprachen

Aufgrund der Vielzahl von ethnischen Gruppen, die über die Jahrhunderte in Wynohradiw lebten und leben, gibt es verschiedensprachliche Bezeichnungen für den Stadtnamen: russinisch Севлюш/Sewljusch oder Сивлюш/Sywljusch, russisch Виноградов/Winogradow, ungarisch Nagyszőllős (nicht zu verwechseln mit dem rumänischen Seleuș, vormals Nagyszőllős), slowakisch (Veľký) Sevľuš/Vinohradov, tschechisch (Velká/Velký) Sevl(j)uš/Vinohradov, polnisch Winogradów, lateinisch Szeuleus, jiddisch Sejlesch oder Söjlesch, rumänisch Seleușu Mare (nicht zu verwechseln mit dem rumänischen Seleuș, vormals Seleușul Mare).

Geschichte

Wynohradiw teilt die Geschichte der Karpato-Ukraine. Der Ort wurde 1262, als er seine Stadtrechte vom König erhielt, zum ersten Mal als Zceuleus erwähnt. Er ist einer der ältesten des Komitats Ugocsa und ist auf einer königlichen Rechnung erwähnt.

1329 bekam die Stadt das Wirtschafts- und Handelsrecht durch König Karl I. verliehen und war von da an bis 1919 die Hauptstadt des ungarischen Komitats Ugocsa. Ihren ungarischen Namen Nagyszőlős stammt von dem Wort szőlő ab für Weintraube, da der Ort ein wichtige Weinlandschaft war.

1717 kam es zu einem Tatareneinfall bei der fast die gesamte Bevölkerung getötet oder vertrieben wurde. 1880 hatte die Stadt, die Teil der ungarischen Reichshälfte im Kaiserreich Österreich-Ungarn war, schon 4400 Einwohner, 1881 wird eine öffentliche Bürgerschule eröffnet.

1910 hatte die Stadt 7811 Einwohner, davon bekannten sich 5943 oder 76% zur ungarischen, 1266 oder 16% zur russinischen und 540 oder 7% zur deutschen Nationalität. 3311 oder 42.5% bekannten sich zur griechisch-katholischen Kirche, 2237 oder 28.6% waren jüdischen Glaubens und 1124 oder 14.4% waren Calvinisten.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde sie 1919 Teil der Tschechoslowakei. Nach der Besetzung durch die Nationalsozilisten wurde das jüdische Ghetto als Sammellager für alle Juden aus dem Norden Transylvaniens eingerichtet, wobei von Mai bis Juni 1944 die meisten in das KZ Auschwitz gebracht wurden, um dort kurz nach der Ankunft vergast zu werden. Die Juden verbrachten in der Regel zwei Wochen im jüdischen Sammellager bevor sie nach Auschwitz kamen.

1944 im Zuge der Einnahme der Stadt durch sowjetische Truppen wurden ungefähr 4000 Personen aus der männlichen Zivilbevölkerung in die Sowjetunion verschleppt, wobei 70 % der Verschleppten in der Gefangenschaft umkamen. Der Ort wurde der Ukrainischen SSR zugeschlagen und hieß zunächst Sewljusch (Севлюш). In den frühen 1960er Jahren wurde sie dann zu Ehren des russischen Generals Winogradow in Winogradow (russisch) bzw. Wynohradiw (ukrainisch) umbenannt.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Wynohradiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wynohradiw aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.