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Wolfgang Szepansky

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Wolfgang Szepansky (geb. 9. Oktober 1910 in Berlin-Wedding; gest. 23. August 2008 in Berlin-Schöneberg) war ein deutscher Antifaschist, kommunistischer Widerstandskämpfer, Autor und Maler.

Leben

Gedenktafel am Haus Methfesselstraße 42 in Berlin-Kreuzberg

Wolfgang Szepansky wuchs in einer sozialistischen Familie auf und war Mitglied einer kommunistischen Kindergruppe. Seine ältere Schwester Luise Szepansky war Vorsitzende des Kommunistischen Jugendverbandes in Mariendorf. Als Jugendlicher war er in der Arbeitertheaterbewegung aktiv und absolvierte eine Lehre als Maler.

Im Sommer 1933 wurde er verhaftet wegen der Aufschrift in der Lichterfelder Straße (seit 1935 Methfesselstraße)[1] in Berlin-Kreuzberg: Nieder mit Hitler! KPD lebt! Rot Front! Er kam dann von der Abteilung  I im Polizeipräsidium Alexanderplatz ins Berliner Konzentrationslager Columbia-Haus. Nach der Haftentlassung im Januar 1934 floh er in die Niederlande, dort wurde er 1940 interniert, an die Gestapo ausgeliefert und von Oktober 1940 bis zum 21. April 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen gefangen gehalten. Die Befreiung erlebte er während des Todesmarsches. Während der KZ-Haft wurde er 1941 wegen „Rassenschande“ verurteilt und kam für zwei Jahre ins Strafgefängnis nach Tegel, weil er mit einer Jüdin in Amsterdam einen Sohn hatte.

Am 18. Juni 1945 organisierte er ein Treffen in einer Mariendorfer Schule und der Antifaschistische Jugendausschuß von Tempelhof entstand, aus dem später eine Bezirksgruppe der FDJ wurde.

Beruflich wurde er Zeichenlehrer, bis er per Strafbescheid aus dem Schuldienst entlassen wurde wegen „aktiver Betätigung im Sinne der SED“.[2] Gleichzeitig wurde ihm die Entschädigung als NS-Opfer aberkannt.

Anschließend war er als Klubhausleiter bei der West-Berliner Reichsbahn tätig. Er engagierte sich in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Verband der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-VdA), gehörte zu den Gründern der Galerie Olga Benario und war im Internationalen Sachsenhausenkomitee tätig.

Mit der Songgruppe Sorgenhobel brachte er in den 1980er Jahren mehrere Schallplatten heraus und trat auf Veranstaltungen auf.

Wolfgang Szepansky führte seit 1978 fast 40.000 Jugendliche durch das ehemalige KZ Sachsenhausen.[3] Mit dem Verein Paper Press e. V. führte er von 1980 bis 2007 65 antifaschistische Stadtrundfahrten durch den Bezirk Tempelhof in Berlin durch. An diesen Fahrten nahmen mehr als 2500 Menschen teil.

Er war verheiratet mit Gerda Szepansky, die er auf einer Versammlung antifaschistischer Lehrer kennenlernte und mit der er vier Kinder hatte. Szepansky starb im Alter von 97 Jahren und ist auf dem Friedhof Mariendorf II in Berlin beerdigt.

Ehrungen

Szepansky wurde am 26. September 1996 für seine Tätigkeit als Zeitzeuge mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Am 11. August 2012, 79 Jahre nachdem er die antifaschistische Losung an die Mauer schrieb, wurde am historischen Ort eine Gedenktafel für Wolfgang Szepansky eingeweiht.[4]

Literatur

  • Dennoch ging ich diesen Weg. Trafo-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-89626-035-9; Autobiografie illustriert mit 70 Handzeichnungen von Wolfgang Szepansky

Weblinks

 Commons: Wolfgang Szepansky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Methfesselstraße. In: Kauperts Straßenführer durch Berlin, abgerufen am 19. Oktober 2012.
  2. Kirsten Wenzel: Gerda Szepansky. In: tagesspiegel.de vom 29. Oktober 2004. Abgerufen am 18. August 2011.
  3. Junge Welt, 7. August 2002
  4. Peter Nowak: Parole an der Wand. In: taz, 10. August 2012, abgerufen am 19. Oktober 2012.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wolfgang Szepansky aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.