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Winfried Baumann (Offizier)

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Winfried Baumann (* 17. Mai 1930 in Scharley als Winfried Zakrzowski; † 18. Juli 1980 in Leipzig) war ein deutscher Fregattenkapitän. In seiner letzten militärischen Verwendung war er Abteilungsleiter der Militärischen Aufklärung der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratische Republik, bevor er im Jahr 1970 wegen Alkoholismus entlassen wurde.[1][2][3]

Baumann arbeitete ab etwa 1977 für den Bundesnachrichtendienst. Die Nachrichten übermittelte er mittels Briefen an Deckadressen des Bundesnachrichtendienstes. Er wurde gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin durch die intensive Überwachung des Postverkehrs aus der DDR durch das Ministerium für Staatssicherheit enttarnt und im Juni 1979 verhaftet. Am 9. Juli 1980 wurde Baumann zum Tode verurteilt. Nach Ablehnung seines Gnadengesuchs wurde Baumann in die Vollzugsanstalt Leipzig (Alfred-Kästner-Straße) überführt. In deren zur „Zentralen Hinrichtungsstätte“ umgebauten Hausmeisterwohnung wurde das Urteil von Henker Hermann Lorenz durch unerwarteten Kopfschuss vollstreckt. Die Leiche wurde anschließend in das Krematorium auf dem Leipziger Südfriedhof gebracht und dort eingeäschert, die Asche wurde anonym auf dem Friedhofsareal begraben.

Baumanns Lebensgefährtin, die geschiedene Ärztin Christa-Karin Schumann, die über ihre Verwandten in der Bundesrepublik den Kontakt zum Bundesnachrichtendienst vermittelt hatte und sich aktiv an der Übermittlung der Nachrichten beteiligt hatte, erhielt 15 Jahre Freiheitsstrafe und wurde 1987 als DDR-Häftling freigekauft.[4]

Einzelnachweise

  1. Klassischer Fall, Der Spiegel 15/1987, 6. April 1987 (abgerufen am 9. September 2010)
  2. Beim Sterben fehlt jedes Ziel 1, Der Spiegel 46/1992, 9. November 1992 (abgerufen am 12. Februar 2012)
  3. Beim Sterben fehlt jedes Ziel 2, Der Spiegel 47/1992, 16. November 1992 (abgerufen am 12. Februar 2012)
  4. Friedrich-Wilhelm Schlomann: Spionage gegen den Ostblock 1945–1991, in: Heiner Timmermann (Hrsg.): Die DDR in Europa: zwischen Isolation und Öffnung. Lit-Verlag, Münster 2005, ISBN 978-3-8258-8884-8, S. 172
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