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Walter Schick

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Walter Schick (* 22. Juni 1909 in Schramberg; † 21. Juli 1944 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Jurist, Gestapobeamter und SS-Führer.

Leben

Schick war der Sohn eines Volksschulrektors. Nach Ablegung des Abiturs in Stuttgart absolvierte Schick von 1928 bis 1933 ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Tübingen, Berlin und München. Er schloss sein Studium im Frühjahr 1933 mit dem ersten Staatsexamen und nach dem Rechtsreferendariat im Sommer 1934 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen ab.[1] Er wurde zum Dr. jur promoviert.

Schick trat der NSDAP (Mitgliedsnr. 474.543) und der Schutzstaffel (SS) 1931 bei. In der SS wurde Schick Ende Januar 1944 bis zum SS-Obersturmbannführer befördert.[2]

Schick war ab 1937 als Assessor bei der Gestapo Berlin tätig.[3] Ab Anfang Juli 1939 leitete er die Abteilung II B I (wirtschaftspolitische Angelegenheiten) im Berliner Gestapa.[2] Im Dezember 1939 wurde er zum Regierungsrat befördert.[1] Am 15. April 1940 wurde Schick stellvertretender Leiter der Staatspolizeileitstelle Karlsruhe, deren Leitung er im Herbst 1942 übernahm. Im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) war Schick zudem als Referent tätig.[3] Anfang Oktober 1943 wurde er zum Oberregierungsrat befördert.[1]

Schick wurde Anfang April 1944 Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Königsberg.[2] In dieser Funktion instruierte er den Leiter der Staatspolizei-Außenstelle Allenstein, SS-Sturmbannführer Hermann Herz, über die der Geheimhaltung unterliegende Aktion 1005. Schick übergab Herz eine Karte, auf der die Massengräber der Mordopfer der Einsatzgruppen verzeichnet waren. Herz bildete ein „Enterdungskommando“, dem neben ehemaligen Einsatzgruppenangehörigen, Gestapo-Beamten und Gendarmen auch bis zu 15 jüdische Zwangsarbeiter angehörten. Dieses Kommando öffnete die Massengräber, verbrannte die Leichen und bepflanzte danach die zugeschütteten Gruben zur Tarnung der Verbrechen. Die jüdischen Zwangsarbeiter wurden nach dem Ende dieser Aktion erschossen.[4]

Schick starb bei einem Verkehrsunfall in Königsberg.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Michael Stolle: Die Geheime Staatspolizei in Baden. Personal, Organisation, Wirkung und Nachwirken einer regionalen Verfolgungsbehörde im Dritten Reich., Konstanz 2001, S. 362f.
  2. 2,0 2,1 2,2 Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 533.
  3. 3,0 3,1 3,2 Michael Hensle: „Rundfunkverbrechen“ vor nationalsozialistischen Sondergerichten. Eine vergleichende Untersuchung der Urteilspraxis in der Reichshauptstadt Berlin und der südbadischen Provinz (PDF; 2,3 MB). Diss. TU Berlin 2003, S. 221.
  4. Peer Heinelt: „Kultur und Wissen - Wie die Nazis die Spuren ihrer Massenmorde in Osteuropa beseitigten: ‚Das kann man nicht erzählen‘“, in: Neue Rheinische Zeitung Online
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walter Schick aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.